Kakuthsta, sich selbst erkennend, ward nun rechtens auf dem Thron installiert. Dies vermehrte die Freude der Bürger, und die erste Nacht ging vorüber. Am Morgen kamen die Diener in den Palast, um den König aufzuwecken. Wohl geübt und mit musikalischen Stimmen wie Kinnaras begannen die Sänger, den heroischen König zu lobpreisen, um sein Vergnügen zu vergrößern: "Erwache, oh freundlicher Held, der du Kausalyas Freude mehrst, du Bester der Männer. Wenn du schläfst, wird das ganze Universum mit Schlaf zugedeckt. Du gleichst dem Vishnu in Heldenmut, in Schönheit den beiden Aswins, in Verstand dem Vrihaspati, und in der Fähigkeit des Regierens bist du dem Patriarchen Brahma gleich. Deine Geduld gleicht der Geduld der Erde, dein Glanz ist wie die Sonne, deine Schnelligkeit gleicht dem Wind und dein Ernst der Tiefe. Du bist standfest wie ein Pfosten und sanft wie der Mond. Kein König wie du gedieh zuvor und kein ebenbürtiger wird folgen. Oh du Bester der Männer, du bist unbezähmbar, allseits fromm und immer damit beschäftigt, das Wohl deiner Untertanen zu bewirken. Ruhm und Reichtum werden dich niemals verlassen. Oh Kakuthsta, in dir leben beständig Barmherzigkeit und Fülle." So priesen ihn die Minnesänger mit vielen lieblichen Stimmen, und Raghava stand auf. Wie Hari sich von seinem Schlangenbett erhebt, so erhob er sich inmitten der Loblieder von seinem mit einer weißen Decke geschmückten Bett. Mit weißen Gefäßen voller Wasser standen tausende wohlgeübte Diener vor dem hochbeseelten Rama. Er spülte seinen Mund, und so gereinigt bot er sein Opfer dem Feuer dar. Dann betrat er den heiligen Raum der Schutzgottheit, welche die Ikshvakus sehr verehren. Dort betete er zu allen Himmlischen, Ahnen und Brahmanen und ging dann, von vielen Menschen umgeben, zu den äußeren Räumen des Palastes. Es erschienen die führenden Priester von Vasishta angeführt und alle Minister so strahlend wie Feuer. Um Rama saßen die Kshatriya Könige, die von verschiedenen Provinzen herbeigerufen worden waren, wie die Götter ihren Herrn Indra umgeben. Die berühmten Brüder, Bharata, Lakshmana und Shatrughna, verehrten ihn, und er erschien wie ein Opfer, welches von den vedischen Hymnen begleitet wird. Die Diener saßen mit geschlossenen Augen um ihn. Auch die zwanzig heldenhaften Vanars, vom höchst mächtigen Sugriva angeführt, bezeugten ihm ihre Verehrung. Wie die Guhakas den Kuvera ehren, so wartete ihm Vibhishana in Begleitung seiner vier Rakshasas auf. All jene, die im Studium der Veden vorzüglich waren, gelehrt und in ehrbaren Familien geboren wurden, beugten vor dem König ihre geneigten Häupter. Wie der Götterkönig Indra von den Heiligen geehrt wird, so empfing König Rama die fortwährende Verehrung der strahlenden Heiligen, Könige, Vanars und Rakshasas. Zu dieser Zeit erschien er sogar noch schöner als Indra. Dann wurden religiöse Themen rezitiert in dieser Versammlung von Personen, welche vertraut mit dem Wissen der Puranas waren.