Pushpak Ramayana Buch 7Zurück WeiterNews

Canto 44 - Sanatkumar erzählt Ravana über Rama und Sita

"Während der böswillige Ravana dies dachte, ließ der große Asket noch einmal seine Stimme vernehmen: "Oh du mit den langen Armen, was du in deinem Geist begehrst, soll in der großen Schlacht geschehen. Sei glücklich und warte einige Zeit." Da sprach der langarmige Ravana zum Asketen: "Erzähle mir ausführlich von den Vorboten." Und der Asket erwiderte: "Höre, ich werde dir alles erklären, oh Bester der Rakshasas. Die große Gottheit durchdringt alles, ist fehlerlos, unsichtbar, ewig existent und manifestiert sich im ganzen Universum mit seinen beweglichen und unbeweglichen Dingen. Er ist in der göttlichen Region präsent, auf Erden, im Bereich unter der Erde, auf den Bergen, in den Wäldern, in allen festen Objekten, Flüssen und Städten. Er ist OM, die Wahrheit, Savitri und die Erde. Er ist bekannt als die Gottheit Dharadhara (Erhalter der Erde) und Ananta (ohne Ende). Er ist Tag und Nacht, Morgen und Abend, Yama, der Mond, Kala, der Wind, Rudra, Brahma, Indra und Wasser. Er manifestiert die Welt und läßt sie glänzen. Er erschafft, zerstört und regiert. Er spielt, ist ewig, der Herr der Menschen, Vishnu, Purana und der einzige Zerstörer der Welt. Was soll ich noch mehr erzählen, oh Ravana. Er umfaßt die drei Welten, alles Bewegliche und Unbewegliche. Narayana trägt sein gelbes Gewand wie der Lotus den Blütenstaub. Er selbst gleicht dem dunkelblauen Lotus und ist so leuchtend wie blitzdurchzuckte Wolken im Himmelsgewölbe. Sein Wesen bedeckend liegt Lakshmi in Form von kämpferischer Energie in seinem Körper wie die Blitze in den Wolken. Niemand, weder die Himmlischen, Asuras noch die Nagas sind fähig, ihn anzuschauen. Nur der kann ihn erblicken, mit dem er zufrieden ist, oh mein Sohn. Weder durch die Früchte von Opfer, Askese, Selbstkontrolle, Gaben oder irgend etwas anderes kann man die berühmte Gottheit sehen. Nur diejenigen, welche sich selbst, ihr Leben und Sein ihm gewidmet und die aufgrund von scharfsinnigem Wissen alle ihre Sünden verbrannt haben, können ihn erblicken. Wenn du willens bist, ihn anzusehen, dann höre mir zu, wenn du möchtest. Ich werde dir alles genau erzählen.

Am Ende des goldenen Zeitalters und am Anfang des Treta Yuga soll die Gottheit Narayana eine menschliche Gestalt zum Wohle der Menschen und Götter annehmen. Dem Dasaratha aus dem Geschlecht der Ikshvakus wird ein Sohn geboren werden namens Rama, der auf Erden regieren wird. Rama wird höchst strahlend sein, mächtig und geduldig wie die Erde. Die Feinde in der Schlacht werden ihn nicht ansehen können, wie man nicht in die Sonne blicken kann. Auf diese Weise wird Lord Vishnu in menschlicher Form erscheinen. Auf Befehl seines Vaters wird der fromme und hochbeseelte Rama in Gesellschaft seines Bruders in den Wald von Dandaka reisen. Seine Gemahlin, die anmutige Lakshmi, wird in Form von Sita gefeiert werden. Sie wird als Tochter von Janak, dem König von Mithila, geboren werden und aus der Erde kommen. Sie wird unvergleichlich schön und mit allen glücksverheißenden Zeichen versehen sein. Sie wird Rama immer wie ein Schatten folgen, wie die Strahlen dem Mond. Sie wird mit gutem Betragen geschmückt sein, Keuschheit und Geduld. Sita und Rama werden immer zusammen erscheinen wie die Sonne mit ihren Strahlen. Nun habe ich dir alles über Narayana, den großen, ewigen und unfaßbaren Brahmanen, gesagt, Ravana." Nachdem er diese Worte gehört hatte, oh Rama, begann der höchst mächtige Herr der Rakshasas Pläne zu schmieden, wie er mit dir einen Kampf beginnen könnte. Wieder und immer wieder dachte er über die Worte Sanatkumars nach, und erfreut reiste er in die Schlacht." Mit vor Staunen geweiteten Augen hörte Rama die Geschichte und war höchst verwundert. Hoch erfreut sagte er zu Agastya, dem Ersten unter den Weisen: "Erzähl mir noch mehr von diesen alten Geschichten."


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