Pushpak Ramayana Buch 7Zurück WeiterNews

Canto 38 - Auf Bitten Pulastyas läßt Arjuna Ravana wieder frei

"Von den Himmlischen erfuhr Pulastya von Ravanas Gefangennahme, die ihm schien, als ob der Wind eingefangen worden wäre. Von Liebe zu seinem Sohn bewegt begab sich der äußerst strahlende und große Asket zum König von Mahismati. Der Zweifachgeborene nahm den Luftweg und erreichte so schnell wie der Wind und so flink wie der Geist die Stadt von Arjuna. Wie Lord Brahma Indras Stadt Amaravati betritt, so trat er in diese Stadt ein, die der Hauptstadt von Indra glich, denn sie war mit wohlgenährten und fröhlichen Menschen gefüllt. Als sie den außergewöhnlichen Rishi sich nahen sahen, der wie ein zu Fuß ausschreitender Aditya war, überbrachten die Wächter diese Neuigkeit ihrem König Arjuna. Ihren Worten entnahm der König der Haihayas, daß Pulastya kam. Er legte seine gefalteten Hände an seine Krone und ging ihm entgegen, ihn willkommen zu heißen. Vor ihm schritten die königlichen Priester einher, wie Vrihaspati vor Purandara läuft, und trugen Maduparka und Wasser zum Waschen der Füße. Als er dem wie die Sonne strahlenden Asketen gegenüberstand, verbeugte sich König Arjuna in Ehrfurcht, wie Indra Mahadeva grüßt. Er bot ihm das gekochte Maduparka an, Wasser für die Füße und auch Kühe. Dann sprach der König der Haihayas mit freudiger Stimme zum Asketen: "Verehrter Herr, ein Besuch von dir ist schwer zu erlangen. Bei deinem Anblick wurde heute meine Stadt Mahismati zu Amaravati. Heute gewann ich alle Gunst, oh Herr. Heute tragen all meine religiösen Gelübde Früchte, meine Geburt ist gesegnet und meine innige Buße von Erfolg gekrönt. Ich beuge mich zu deinen Füßen, die schon von den Himmlischen verehrt wurden. Hier ist mein Königreich, meine Söhne, meine Ehefrauen und ich selbst - alles steht zu deiner Verfügung. Befiehl, oh Brahmane, was ich für dich zu tun vermag."

Doch erst erkundigte sich Pulastya beim König nach Religion, Opfer und Wohlergehen seiner Söhne und sprach dann zu Arjuna, dem König der Haihayas: "O Bester der Könige, du mit den Augen wie Lotusknospen und dem Antlitz des vollen Mondes. Nachdem du Ravana besiegt hast, ist dein Heldenmut ohnegleichen in den drei Welten. Du hast meinen unbesiegbaren Sohn im Zweikampf in Fesseln geschlagen, vor dem sonst aus Furcht sowohl Wind als auch Ozean still stehen. Indem du den Ruhm meines Sohnes aufgesogen hast, wurde deiner verkündet. Darum sage ich, oh mein Sohn, laß Ravana frei." Nach diesen Worten Pulastyas äußerte König Arjuna nicht ein einziges Wort und ließ höchst entzückt den König der Rakshasas frei. Er befreite den Feind der Himmlischen, ehrte ihn mit göttlichen Ornamenten und Blumengirlanden und schloß Freundschaft mit Ravana vor dem Feuer, so daß alle Feindschaft zwischen ihnen ausgelöscht wurde. Dann verbeugte er sich vor Pulastya, dem Sohn Brahmas, und ging in sein eigenes Haus zurück. Nachdem der höchst mächtige Ravana durch Fürsprache des Pulastya befreit war, er seine Gastfreundschaft akzeptiert hatte und von ihm umarmt worden war, kehrte der König der Rakshasas beschämt nach Hause zurück. Auch Pulastya, der Sohn des Brahma und Erste der Munis, kehrte nach der Freilassung von Ravana in die himmlischen Regionen zurück. Oh Rama, auf diese Weise wurde der höchst kraftvolle Ravana von Arjuna besiegt und von Pulastya befreit. Beachte, du Abkömmling des Raghu, es gibt immer einen mächtigeren Mann als den Mächtigen. Daher sollte einer, der um sein Wohlergehen besorgt ist, nicht den anderen mißachten. Und nachdem er Freundschaft mit dem tausendarmigen Arjuna geschlossen hatte, bereiste Ravana, König der Rakshasas, weiter die Erde und ließ viele Könige Not leiden."


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