Pushpak Ramayana Buch 7Zurück WeiterNews

Canto 15 - Die Schlacht zwischen Kuvera und Ravana. Ravana erobert Pushpak

"Als der Herr des Reichtums sah, wie die Besten der Yakshas zu Tausenden der Bestürzung unterlagen, sprach er zum mächtigen Manibhadra: "Oh Erster der Yakshas, töte den gemeinen, auf Sünde bedachten Ravana, und werde so zur Zuflucht all jener heroischen Yakshas, welche den Kampf fortsetzen." So angesprochen begann der mächtige und unbesiegbare Manibhadra von viertausend Yakshas umgeben die Schlacht. Sie griffen die Rakshasas mit Keulen, Stöcken, bärtigen Pfeilen, Lanzen und Knüppeln an. Sie fochten wild und wirbelten schnell und sicher herum wie Falken. Manche riefen: "Wohlan, kämpfe mit mir.", andere meinten: "Ich will nicht." und wieder andere riefen: "Laß mich kämpfen!". Die Himmlischen, Gandharvas und Weisen, welche die Veden studieren, beobachteten die große Schlacht und waren tief erstaunt. Tausend Yakshas wurden von Prahasta erschlagen. Weitere tausend fähige Krieger tötete Mahodara. Und, oh König, im Handumdrehen hatte der zornige und kampfbegierige Maricha zweitausend der feindlichen Soldaten zu Boden gestreckt. Der aufrichtige Kampf der Yakshas traf auf die Mittel der Illusion bei den Rakshasas, und so hatten in diesem Konflikt die Rakshasas den Vorteil. Dhumraksha stellte sich Manibhadra in dieser gewaltigen Schlacht und traf ihn mit einem Schlagstock auf die Brust. Doch jener wankte nicht. Dann schlug Manibhadra den Dhumraksha mit seiner Keule auf den Kopf, und der Rakshasa fiel bewußtlos zu Boden. Als der Zehnköpfige den blutenden und verwundeten Dhumraksha am Boden erblickte, stürmte er gegen Manibhadra. Dieser Beste der Yakshas traf den wütend heranstürmenden Ravana mit drei Pfeilen. Doch Ravana schlug auf seinen Kopf ein, so daß nach diesem Hieb dessen Krone halb zusammengedrückt war. Seit diesem Tag hatte der Yaksha einen Kopf, der zur Hälfte eingedrückt war. Als der hochbeseelte Manibhadra kampfunfähig war, erhob sich ein großes Gebrüll auf dem Berg, oh König. Von einiger Entfernung betrachtete der Herr des Reichtums mit einer Keule in der Hand und mit Sukra, Praushthapada, Padma und Sanka an seiner Seite den Ravana im Schlachtfeld. Der intelligente Herr der Yakshas sah, wie der Ruhm seines Bruders im Kampf vom Fluch bedeckt wurde, und sprach die der Linie seines Großvaters würdigen Worte: "Weil du Niederträchtiger, nicht vom Kampfe Abstand nimmst, obwohl ich es dir verbot, sollst du später die Früchte dafür ernten und in die Hölle eingehen, denn das Schicksal folgt dir nach. Der Eigensinnige, welcher aus Unwissenheit Gift trinkt und sich weigert, ein anständiges Verhalten anzunehmen, wird letztendlich die Konsequenzen seiner Taten erfahren. Die Götter boten dir die Stirn wegen deiner Untaten, und in diesen Zustand herabgesetzt verstehst du immer noch nichts. Wer Vater, Mutter und spirituellen Lehrer nicht ehrt, erhält dafür den Lohn, wenn er unter die Herrschaft des Todes gerät. Im Hinblick darauf, daß dieser Körper ungewiß ist, geht die närrische Person, welche keine Askese erwirbt, im Sterben den Weg, den sie verdient. Der Geist eines Eigensinnigen hält sich nicht willig an das Gute; so wird er ernten, was er sät. In dieser Welt erhalten die Menschen die guten Dinge, wie Glück, Schönheit, Stärke, Söhne, Reichtum und Mut, aufgrund ihrer frommen Taten. Deinen schändlichen Taten hingegeben, wirst du in die Hölle eingehen. Und wegen deiner Absichten, werde ich mit dir nicht verhandeln. Denn aufrechte Menschen sollten vorsichtig mit Niederträchtigen sein."

So getadelt, gaben die Begleiter Ravanas, allen voran Maricha, tief beeindruckt Fersengeld. Doch Ravana, auch als ihn die Keule vom Herrn der Yakshas am Kopf traf, bewegte sich nicht von der Stelle. Dann, oh Rama, begann ein fürchterlicher Kampf zwischen dem Yaksha und dem Rakshasa. Sie schlugen unablässig aufeinander ein, waren weder verwirrt noch müde. Der Verleiher des Reichtums entließ die Waffe des Feuers, welcher der Herr der Rakshasas mit der Waffe des Varuna (des Wassers) widerstand. Dann bemühte der Rakshasa König die Illusion und nahm tausend Gestalten an, um seinen Gegner zu zerstören. Der Zehnköpfige glich nacheinander einem Tiger, Eber, einer Wolke, dann einem Berg, dem Ozean, einem Baum, als nächstes einem Yaksha und dann gleich einem Daitya. So nahm er viele verschiedene Formen an und war nicht sichtbar in seiner angeborenen Gestalt. Dann ergriff er eine gewaltige Waffe, oh Rama, und schleuderte die fürchterliche Keule auf den Kopf des Verleihers der Reichtümer. Schwer getroffen und blutüberströmt kippte der Herr des Reichtums hinunter zur Erde, wie ein Asoka Baum, dessen Wurzeln gekappt wurden. Padma und andere Nidhi Gottheiten umfingen den Gewährer der Schätze, halfen ihm auf und brachten ihn in den Nandana Wald.

Als er Kuvera besiegt hatte, nahm der Herr der Rakshasas mit entzücktem Herzen den Wagen Pushpak in Besitz als Zeichen seines Sieges, welcher mit goldenen Säulen und Toren aus Lapislazuli versehen war, den Netze aus Perlen bedeckten und indem Bäume wuchsen, welche die Früchte aller Jahreszeiten trugen. Der Wagen war so schnell wie ein Gedanke, konnte zu jedem gewünschten Ort eilen, jede vergnügliche Form tragen und seinen Lauf im Himmel nehmen. Er hatte goldene und juwelenbesetzte Treppen und Podeste aus poliertem Gold. Es war der Wagen eines Gottes: unverderblich, Geist und Blick entzückend, überaus wunderbar, mit Bildern bemalt, die den Geist mit Ehrfurcht erfüllten, von Brahma geschaffen und alle gewünschten Dinge enthaltend. Er war bezaubernd und unvergleichlich, weder kalt noch heiß, gewährte Genuß in jeder Jahreszeit und war anmutig anzusehen. Als er diesen Wagen bestieg, den er nach seinem Willen lenken konnte und den sein Heldenmut gewonnen hatte, da hielt sich dieser völlig Niederträchtige für den Meister der drei Welten. Nach dem Sieg über den Gott Kuvera verließ er den Berg Kailash. Durch seine Energie gewann sich der mächtige Wanderer der Nacht den Sieg, trug nun ein strahlendes Diadem und eine Kette, saß in diesem superben Wagen und erschien an seinem Hof so leuchtend wie das Feuer selbst."


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