Pushpak Ramayana Buch 7Zurück WeiterNews

Canto 12 - Die Hochzeiten der Rakshasas

"Der Herr der Rakshasas regierte mit seinen Brüdern. Dann dachte er daran, seine Rakshasi Schwester zu verheiraten und wegzugeben. So übergab Ravana seine Schwester Shurpanakha dem Herrn der Danavas und König von Kalakas - Vidyujjibha. Danach ergab es sich, daß Ravana der Jagd wegen umherwanderte. Dabei erblickte er, oh Rama, Maya, Ditis Sohn. Dieser wurde von seiner Tochter begleitet. So fragte ihn der Zehnköpfige: "Wer bist du, daß du hier allein im von Menschen und Hirschen verlassenen Walde wanderst? Warum wirst du von dieser begleitet, welche die Augen eines jungen Rehs hat?" Maya antwortete ihm: "Höre. Ich werde dir alles darüber erzählen. Vielleicht hast du schon von einer Apsara namens Hema gehört. Sie wurde mir wie Paulomi dem Satakratu von den Göttern verliehen. Für tausend Jahre war ich ihr zugetan. Vor dreizehn Jahren ging sie fort im Auftrag der Götter, dies ist das vierzehnte Jahr. Damals erbaute ich mit meinen wunderbaren Fähigkeiten einen goldenen Palast mit Diamanten und Lapislazuli verziert. Dort lebte ich, betrübt und traurig wegen der Trennung von ihr. Und von dort komme ich hier in diesen Wald und bringe meine Tochter mit. Ich wandere umher und suche einen Ehemann für sie. Denn wahrlich, Vater für eine Tochter zu sein, ist schwer für alle, welche ihre Ehre suchen. Eine Tochter versetzt wirklich beide Geschlechter in Unsicherheit. Von meiner Frau bekam ich noch zwei Söhne. Der Erste ist Mayavi und der Nächste Dundubhi. So habe ich dir alles erzählt, wonach du fragtest. Aber mein Kind, wie kann ich dich nun erkennen? Wer bist du?" Daraufhin antwortete Ravana demütig: "Ich heiße Zehnköpfiger und bin der Sohn des Asketen Pulastya, welcher als dritter Sohn des Brahma geboren wurde." Als dieser Erste der Danavas, Maya, hörte, daß hier der Sohn des Maharshi Pulastya vor ihm stand, erhob sich in seinem Herzen der Wunsch, ihm seine Tochter zur Frau zu geben. Er nahm die Hand seiner Tochter in seine und sprach lachend zum Herrn der Rakshasas: "Diese meine Tochter, oh König, wurde von der Apsara Hema geboren. Sie heißt Mandodari. Akzeptiere sie als deine Ehefrau." Darauf antwortete der Zehnköpfige: "So sei es." Er entzündete ein Feuer, oh Rama, und ergriff ihre Hand. Maya wußte um den Fluch des Weisen, der Ravana berührte. Ja, er wußte darum und gab trotzdem seine Tochter fort, aus Achtung vor dem Geschlecht von Ravanas Großvater väterlicherseits. Auch übergab er ihm einen wunderschönen Speer, den er durch strengste Askese erworben hatte. Durch dieses Geschoß wurde später Lakshmana verwundet. So wurde Lankas Herr vermählt, ging dann zurück nach Lanka und verheiratete seine Brüder. Die Enkelin von Virochana namens Vajrajwala gab er Kumbhakarna. Und Vibhishana erhielt die gerechte Sarama, Tochter des hochbeseelten Sailusha, dem Herrscher der Gandharvas. Sarama wurde am Ufer des Sees Manasa geboren. Als die Wasser des Sees Manasa von vielen Regen angeschwollen waren, und die Mutter ihre Schreie hörte, sprach sie liebevoll: "Saromavarddhata - oh See, schwill nicht an." Aus diesem Grund bekam die Dame den Namen Sarama. Nach der Heirat nahmen diese Rakshasas ihre Gattinnen in Empfang und vergnügten sich mit ihnen, wie die Gandharvas sich in Nandana vergnügen. Bald wurde Mandodaris Sohn geboren, Meghanada. Ihn kennst du als Indrajit. Als er geboren wurde, schrie er zuerst, doch dann ließ Ravanas Sohn ein gewaltiges Brüllen wie Donnergrollen hören. Und, oh Raghava, Lanka war ganz versteinert vor Angst von dieser Stimme. Daher gab ihm sein Vater den Namen Meghanada (= das Brüllen einer Donnerwolke). Wie man Feuer vom Öl fern hält, so wuchs Ravanas Sohn geborgen in den eleganten inneren Gemächern auf und erfreute die Herzen seines Vaters und seiner Mutter."


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