Pushpak Ramayana Buch 7Zurück WeiterNews

Canto 6 - Vishnu rüstet sich zur Verteidigung der Götter

"Leidend und von Furcht ergriffen suchten die Götter, Weisen und Asketen den Schutz des Gottes der Götter, Maheshvara (Shiva), dem Schöpfer und Zerstörer des Kosmos, ungeboren, von nicht offenbarer Gestalt, der Halt aller Wesen, der Verehrung würdig, und der höchste Lehrer von allen. Die Götter kamen zu diesem Feind von Kama(1) und Tripura, der dreiäugigen Gottheit, falteten ihre Hände und sprachen mit vor Furcht zitternden Stimmen: "Oh Verehrungswürdiger, die Wesen des Herrn der Wesen werden von den Söhnen des Sukesha schwer geplagt, welche sich der Schikane ihrer Feinde hingegeben haben, denn sie sind aufgeblasen mit Unverschämtheit durch die vom Großen Vater verliehenen Gaben. Unsere Asyle, welche unsere sichere Zuflucht bildeten, wurden ihrer Macht, uns Schutz zu geben, beraubt. Sie haben die Gottheiten aus den ewigen Bereichen vertrieben und vergnügen sich dort wie die Unsterblichen. "Ich bin Vishnu. Ich bin Rudra. Ich bin der König der Himmlischen. Ich bin Yama. Ich bin Varuna. Ich der Mond und ich die Sonne." Auf diese Art und Weise schmeicheln sie sich selbst. Mali, Sumali, der Rakshasa Malyavan und auch jene, welche von ihnen abstammen, belästigen die Götter und atmen den euphorischen Übermut des kriegerischen Geistes. Oh Gott, es gebührt dir, uns von der Furcht zu befreien, denn wir werden von ihr schwer gequält. Nimm du eine schreckliche Gestalt an und töte diese Stachel der Himmlischen." Solcherart von allen Unsterblichen gemeinsam angesprochen, dachte der Herr Kappardi von rotblauer Tönung darüber nach, daß es für ihn falsch wäre, Sukesha (mit seinen eigenen Händen) zu zerstören. Er sprach zu den Göttern: "Ich werde sie nicht töten, ihr Götter. Es ist unmöglich, daß ich sie vernichte. Aber ich werde euch den Weg weisen, auf dem sie zerstört werden. Sucht in der Hitze dieser Affäre die Zuflucht von Vishnu, ihr Maharshis. Dieser Herr wird sie töten."

Es grüßten die Himmlischen den Maheshvara mit dem Klang des Jaya und präsentierten sich mit ihrer Furcht vor Vishnu. Sie verbeugten sich vor dem Gott, welcher Muschel, Diskus und Keule trägt, zollten ihm ihre hohe Verehrung und zutiefst beunruhigt sprachen sie zu ihm über die Söhne des Sukesha: "Oh Gott, kraft des Segens, welcher ihnen zuteil ward, bestürmen uns die drei Söhne des Sukesha, ähnlich den drei Feuern, und nahmen uns unsere Zuflucht. Es gibt diese Stadt Lanka auf der Spitze des Berges Trikuta, welche äußerst schwierig einzunehmen ist. An diesem Ort haben sich die Wanderer der Nacht eingerichtet und verfolgen uns gemeinsam. Oh Töter des Madhu, zerstöre sie für unser Wohl. Wir suchen bei dir Zuflucht. Sei unsere Rettung, oh Bester der Himmlischen. Widme du die Lotusblüten ihrer Gesichter dem Yama, von deinem Diskus in Stücke geschnitten. Außer dir haben wir niemanden, der uns von Angst Gequälte ermutigen kann. Töte in der Schlacht diese euphorischen Rakshasas nebst ihren Anhängern. Und wie die Sonne den Tau abtrocknen läßt, so zerstreue diese, unsere Furcht." Dermaßen von den Göttern gebeten, antwortete der Gott der Götter, Janarddana, der Angst unter die Feinde Streuende, und sprach, die Himmlischen aufheiternd: "Ich kenne den Rakshasa Sukesha, und wie er durch den Segen des Ishana (Shiva) überflutet wurde. Ich kenne auch seine Söhne, von denen Malyavan der Älteste ist. Diese Übelsten der Rakshasas, die sich über eure Würde hinweggesetzt haben, werde ich zornig im Kampf schlagen. Daher, ihr Götter, seid frohen Mutes." Nach dieser Antwort des mächtigen Vishnu, freuten sich die Götter sehr und kehrten, Janarddana lobpreisend, in ihre Bereiche zurück.

Nachdem dieser Wanderer der Nacht, Malyavan, von den Aktivitäten der Göttlichen erfahren hatte, sprach er zu seinen heroischen Brüdern: "Die Unsterblichen und Weisen gingen zu Shankara (Shiva) und sprachen Worte aus, welche unsere Zerstörung wünschten. Sie sagten: "Die herausragenden Söhne des Sukesha sind aufgeblasen und stolz wegen ihrer Stärke aus den verliehenen Gaben und kreuzen jeden unserer Schritte. Wir wurden von den Rakshasas überwältigt. Und aus Furcht vor diesen Niederträchtigen, oh Herr der Wesen, können wir nicht in unseren Heimstätten bleiben. So bitten wir dich, uns Gutes zu tun, oh Dreiäugiger. Zerstöre sie, und verbrenne sie mit deinem Gebrüll, du Bester im Verschlingen." Der Bezwinger von Andhaka hörte ihre Rede, schüttelte Haupt und Hände und sagte: "Ihr Götter, Sukeshas Söhne sollten in der Schlacht von mir nicht getötet werden. Doch ich erkläre euch die Mittel, wie sie erschlagen werden können. Sucht ihr Zuflucht bei dem, der Diskus und Keule in Händen hält, und der in gelbe Roben gehüllt ist. Sucht ihr Janarddana, Hari, den vielversprechenden Narayana (Vishnu) auf." Nachdem sie diesen Rat empfangen hatten, ehrten sie den Feind von Kama und gingen zur Wohnstatt von Narayana, um ihm alles zu erzählen. Da sprach Narayana zu den Himmlischen mit Indra an der Spitze: "Ich werde diese Feinde töten. Werft alle Furcht ab, ihr Götter."

Nun, ihr Besten der Rakshasas, Hari versprach den verängstigten Himmlischen unseren Tod. Denkt darüber nach, was wir tun sollten. Hiranyakashipu begegnete dem Tod durch Haris Hand nebst vielen anderen Feinden der Göttlichen. Auch Namuchi, Kalanemi, dann diese Ersten unter den Helden - Sanhrada, Radheya und Yahumayi, der tugendhafte Lokapala, auch Yamala, Arjuna, Hardikya, Sumbha und Nishumbhaka - dies waren alles Asuras und Danavas mit Stärke und hervorragendem Heldenmut. Sie alle kamen zum Schlachtfeld, hatten niemals zuvor Niederlage erfahren und hunderte Opfer ausgeführt, waren geschickt in der Illusion und geübt in allen Zweigen des Wissens. Sie waren immer der Terror ihrer Feinde und wurden doch zu Hunderten und Tausenden von Narayana zerstört. Dies bedenkend ist es nun an euch, so zu handeln, daß es allen dienlich ist. Es ist eine schwere Aufgabe, Narayana zu besiegen, der uns töten will."

Mali und Sumali hörten die Worte Malyavans und antworteten ihrem älteren Bruder, wie die Aswins zu Vasava sprechen: "Wir haben studiert, Opfer durchgeführt, Almosen gespendet, sind reich geworden und erhielten ein langes Leben und Gesundheit. Wir haben echte Gerechtigkeit in unserem Pfad verankert. Mit Waffen haben wir uns in die See der Himmlischen geworfen und unsere unübertroffenen Feinde erobert. Wir haben keine Angst, den Tod zu berühren. Selbst Narayana, Rudra, Shakra und Yama fürchten sich, uns im Feld gegenüber zu treten. Oh Herr der Rakshasas, es gibt keinen Grund für Vishnus Mißfallen gegen uns. Der Geist Vishnus schwankte wegen des Übels, welche die Himmlischen verursachten. Daher werden wir uns an den Göttern rächen, von denen dieses Böse kam." Nachdem sie sich so beraten hatten, sammelten diese Mächtigen ihre Armeen. Sie verkündeten ihre Befehle, um alle Vorbereitungen zu treffen. So eilten die Nairritas in die Schlacht, wie jene, die von Jamva und Vritra angeführt wurden. Und, oh Rama, nach ihrer Beratung und der abgeschlossenen Vorbereitung aller Kräfte, marschierten diese riesigen und schrecklichen Rakshasas in den Kampf. Sie hatten Wagen bestiegen, welche Elefanten, Mauleseln, Kühen, Kamelen, Sishumaras, Schildkröten, Schlangen, Makaras, Fischen und Vögeln wie Garuda selbst, Löwen, Tigern, Ebern, Hirschen und Chamaras ähnelten. Mit dem Stolz ihres Heldenmuts erfüllt marschierten die Rakshasas und verließen Lanka. Die Feinde der Göttlichen begaben sich in die himmlischen Bereiche und hatten Schlacht im Sinn. Nachdem sie erkannt hatten, daß die Zerstörung Lankas bevor stand, hatten sich die Götter dorthin begeben. Doch nun traf sie die Angst, und ihr Geist war bedrückt.

Die besten Streitwagen besteigend stießen die Rakshasas mit entschlossenem Geist zu Hunderten und Tausenden in die himmlischen Bereiche vor. Und die Götter folgten ihren Spuren. Auf Befehl Kalas erschienen böse Omen im Himmel und auf Erden, welche die Zerstörung der Rakshasas anzeigten. Die Wolken ließen Knochen und heißes Blut niederregnen. Die Ozeane strömten über die Kontinente, und die Berge schwankten. Schakale der seltsamsten Gestalt und mit Stimmen wie das Brüllen von Wolken brachen in Pferdegelächter aus und begannen, gräßliche Schreie auszustoßen. Man sah, wie die Tiere nacheinander niederstürzten. Mächtige Schwärme von Geiern, aus deren Schnäbeln Flammen quollen, umkreisten die Rakshasas wie Kala selbst. Tauben mit blutroten Füßen und Sarikas schossen davon. Krähen und zweibeinige Katzen begannen mit lauten Stimmen zu kreischen. Doch fest in die Schlinge des Todes verwickelt mißachteten die auf ihre Stärke stolzen Rakshasas alle Zeichen. Sie marschierten weiter und hielten nicht an. Die starken Malyavan und Sumali gingen den Rakshasas wie flammende Feuer voran. Und wie die Götter bei Dhata Zuflucht nehmen, so nahmen die Wanderer der Nacht ihre Zuflucht bei Malyavan, der dem Berg Malyavan ähnelte. Unter dem Kommando von Mali brüllte die Armee wie eine mächtige Wolke. Vom Wunsch nach Sieg inspiriert gingen sie zu den himmlischen Regionen.

Als Narayana, der Herr, von einem himmlischen Boten von den Vorbereitungen der Rakshasas vernahm, kehrte er sein Herz dem Kampf zu. Mit vielen Waffen ausgerüstet bestieg er Vinatas Nachkommen (Garuda, sein Reittier). Er legte seine Rüstung an, die wie tausend Sonnen strahlte, und schnallte sich seine makellosen, mit Pfeilen gefüllten Köcher um, auch den Hüftgurt und den glänzenden Säbel. Mit seiner Muschel, dem Diskus, der Keule, dem Bogen Sarnga, dem Schwert und anderen vorzüglichen Waffen ausgestattet, saß der Lotusäugige wie ein Berg auf Vinatas Sohn und brach schnellstens zur Zerstörung der Rakshasas auf. Wie er auf Suparnas Rücken saß(2), stellte der blaubraune Hari mit seiner gelben Kleidung eine massige Wolke auf dem Gipfel des goldenen Berges dar, durch die Blitze zucken. Von den Siddhas, Göttern, Weisen, den mächtigen Schlangen, Gandharvas und Yakshas gepriesen präsentierte sich der Feind der Asura Heere und hielt Diskus, Schwert, Muschel und Sarnga in seinen Händen. Getroffen von den Winden, welche die Flügel Suparnas machten, schwankten die Banner der Rakshasas vor und zurück, ihre Waffen wurden durcheinandergewirbelt, und alles bebte wie die Gipfel der Berge, wenn ihre Felsen herumgeworfen werden. Dann umschlossen die Wanderer der Nacht den Madhava (Vishnu) und begannen, ihn mit tausenden scharfen Waffen zu durchbohren, welche in Blut und Fleisch getränkt waren und dem Feuer des Jüngsten Tages ähnelten."


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(1) Kama ist der Liebesgott. Mahadeva verbrannte ihn zu Asche, als dieser aus Verwegenheit seine Kontemplation störte.
(2) der Schöngefiederte, ein Name Garudas