Pushpak Ramayana Buch 6Zurück WeiterNews

Canto 68 - Die Klage Ravanas

Sie rannten in die Halle Ravanas und erzählten ihm vom Fall seines Bruders: "So heftig wie der Gott, welcher die Toten regiert, nährte er sich von den hingestreckten Feinden und war für eine Weile Sieger. Doch schließlich fiel er durch Ramas unvergleichliche Stärke, und nun liegt sein zerfleischter Rumpf so groß wie ein mächtiger Berg hingestreckt am Boden. Und wo er hinfiel, diese blutende Masse, da blockiert er Lankas Tor, daß niemand es passieren kann." Dies hörte der Monarch, und seine Stärke verließ ihn. Ohnmächtig sank er zu Boden. Über die beklagenswerte Geschichte trauernd erklang Atikayas langes und schrilles Gejammer. Trisiras beugte kummervoll sein dreifach Haupt und weinte laut. Mahodar und Mahaparsva vergossen heiße Tränen und beklagten den Tod Kumbhakarnas. Schließlich kehrten ihm die wandernden Sinne zurück und Lankas Herr rief mit lauten Klagen: "Weh, Krieger, der du für Macht und Mut berühmt warst und dessen Arm den hochmütigen Feind zähmte. Läßt du mich, deine Freunde und alle im Stich? Warum begibst du dich in Yamas Halle? Warum flohst du und kostest nicht mehr Fleisch und Blut der geschlachteten Feinde? Weh mir, mein Leben endet heute. Denn mein besserer Arm wurde abgetrennt, auf den ich in der Gefahr vertraute und der furchtlos Götter und Unholde besiegte. Wie konnte ein Pfeil von Ramas Bogen den unvergleichlichen Riesen besiegen, dessen eiserner Körper einst so stark war, daß er den zermalmenden Blitz von Indra ertrug? Heute treffen sich die Götter und Weisen und triumphieren über die Niederlage ihres Feindes. Die Vanar Anführer werden prahlen. Mit neuem Feuereifer werden ihre Heere in noch wilderem Angriff unsere Stadt bestürmen und die Mauern besteigen. Was kümmern mich noch der Titel des Monarchen, das Imperium oder die Maithili Dame? Welche Freude können mir Macht oder Reichtum geben, oder das Leben, um das ich mich sorgen sollte, bis nicht dieser Arm im tödlichen Kampfe den Mörder meines Bruders gemordet hat? Ohne Kumbhakarna ist für mich der Tod der einzig übriggebliebene Trost. Und ich werde von Trauer überwältigt das Reich aufsuchen, in das mein Bruder einging. Weh mir Unglücklichem, daß ich nicht den Rat annahm, den Vibhishan aussprach, als er diesen bösen Tag vorhersah. Mein törichtes Herz war übermütig. Ich trieb den weisen Berater davon und ernte nun die Früchte dieser Kränkung."


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