Pushpak Ramayana Buch 6Zurück WeiterNews

Canto 37 - Vorbereitungen

Die Herren und Anführer der Legionen aus den Wäldern standen mit Vibhishan zusammen, und als Fremde im Feindesland berieten sie über ihre Hoffnungen und Ängste: "Seht nur, wie sich Lankas Türme erheben, welche die Macht und Kraft Ravanas verteidigen, und wo selbst Götter, Gandharvas und Unholde den Sieg verfehlen würden, wenn sie es wagten anzugreifen. Wie sollen unsere Legionen nach drinnen kommen, um die Stadt unseres Feindes einzunehmen, mit ihren massigen Mauern und verbarrikadierten Toren, welche Ravana in sicherster Wache hält?" Mit besorgten Blicken beschauten sie die Wälle, und der weise Vibhishan erwiderte: "Diese meine Herren(1) können Antwort geben, denn sie fanden ihren Weg durch die Mauern. Sie erfuhren den Plan und die Befehle des Feindes und kehrten hierher an meine Seite zurück. Nun, Rama, laß meine Zunge erklären, wie Ravanas Truppen stationiert sind. Prahasta führt in kriegerischer Aufmachung seine Legionen zum östlichen Tor. Von Rakshasa Gruppen umgeben steht Mahodar, um das südliche Tor zu bewachen, und wo schon der mächtige Mahaparsva auf Befehl Ravanas steht, seine Hilfe zu gewähren. Der Wächter des Tores, welches gen Westen zeigt, ist der heldenhafte Indrajit, der Beste der Krieger, die Freude und der Stolz Ravanas. An der Seite des jugendlichen Anführers stehen Giganten mit Schwert, Keule und Schlachtbeil für die wilde Attacke bewaffnet. Im Norden, wo der Angriff am meisten gefürchtet wird, steht der König von einer Armee von kampferprobten Giganten umgeben, deren Hände Keulen, Schwerter und Lanzen halten. Alle diese sind Anführer, welche Ravana wählte als die Mächtigsten, dem Feinde zu widerstehen. Jeder führt eine zahllose Armee mit Elefanten, Rössern und Wagen mit sich(2)."

Da gab Rama mit auf Kampf brennendem Geist die Worte zurück: "Das östliche Tor sei Nila überlassen als Gegenspieler für Prahasta. Laß in das südliche Tor mit seinen aufgestellten Truppen Angad, Balis Sohn, einmarschieren. Das Tor, welches der untergehenden Sonne gegenübersteht, soll vom tapferen Hanuman eingenommen werden. Bald schon soll er seine Myriaden von Vanars durch das Portal führen. Das Tor, welches nach Norden blickt, soll von Lakshmana und mir angegriffen werden. Denn ich habe mir selbst geschworen, den Tyrannen zu töten, der sich am Üblen erfreut. Bewaffnet mit der Gabe, die ihm Brahma gewährte, liebt er es, den Göttern im Himmel zu trotzen und durch die zitternden Welten zu fliegen als Unterdrücker der Weisen und Gerechten. Du, Jambavan, und du, oh König der Vanars, bringt alle unsere Tapfersten und kämpft euch in dichter Aufstellung der Heere gerade in das Zentrum vor. Doch laßt keinen Vanar im Sturm die Gestalt eines Menschen annehmen. Ihr Anführer, die ihr nach Belieben eure Gestalt ändern könnt, behaltet eure Vanar Erscheinung. Denn so werden wir im Kampf mit dem Feind immer wissen, wer Mensch und Vanar ist. In menschlicher Gestalt werden sieben erscheinen: ich, mein Bruder, Vibhishan und die vier, die er anführte, als er aus Lanka floh." So sprach Raghus Sohn zu den Anführern und blickte dann auf Suvelas Bergrücken. Von dem lieblichen Anblick bewegt, wünschte er, die Bergeshöhe zu ersteigen.


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(1) seine vier Begleiter: Anala, Panasa, Sampati und Pramati
(2) zehntausend Elefanten, zehntausend Wagen, zwanzigtausend Pferde und zehnmillionen Giganten