Pushpak Ramayana Buch 6Zurück WeiterNews

Canto 36 - Ravanas Antwort

Doch in Ravanas Brust regte sich der Zorn. Vom Tode angetrieben, mit ärgerlich gerunzelter Stirn und grimmige Blicke aus seinen Augen blitzend entgegnete er: "Von freundlichen Gedanken in die Irre geführt sprachst du bittere Worte allzu nachsichtig aus. Sie preisen den Feind und raten zur Furcht. Und daher treffen sie unbeachtet auf meine Ohren. Wie kannst du meinen, dieser Rama sei ein mächtiger Feind, wo er durch Beschluß seines Vaters verbannt und unter dem Druck des Leidens die Hilfe von Vanars sucht? Bin ich in deinen Augen so schwächlich, obwohl mich doch die Bewohner des Himmels fürchten? Meine Macht ward in vielen Schlachten bewiesen als eines Giganten eigen und glorreich. Soll ich aus Furcht vor ihm die Dame zurückgeben, die ich hierher trug, so außerordentlich wunderbar wie die Königin der Schönheit (Lakshmi mit Lotus), nur ohne ihren vielgeliebten Lotus? Mögen den Prinzen Lakshmana, Sugriva und alle Vanar Truppen beschirmen. Schon bald, Malyavan, werden deine Augen sehen, wie dieser gepriesene Rama von mir getötet wird. Ich vernichtete in der vordersten Front der Schlacht die mächtigsten Krieger des Himmels. Und wenn ich mich herabließe, mit Menschen zu kämpfen, soll ich da schwach sein und zittern? Mag der Feind diesen verstümmelten Rumpf zerfleischen, doch Ravana wird sich niemals beugen oder nachgeben. Sei es Laster oder Tugend, diese Natur werde ich niemals Lügen strafen. Welch Wunder, daß er die See überbrückte? Warum sollte diese Tat euch verunsichern? Dies und nur dies weiß ich sicher, mit seinem Leben wird er nicht zurückkehren."

So erklärte sich der König mit lauter Stimme, und der sprachlose Malyavan stand beschämt. Er beugte demütig sein verehrendes Haupt und ging langsam zu seinem Haus. Doch Ravana blieb, und in tiefer Sorge beratschlagte er sich weiter mit seinen Edlen, um alle Eingänge zu schließen und zu sichern und die Stadt vor ihren Feinden zu beschützen. Er bat den großen Prahasta, als Kommandeur das östliche Tor zu bewachen. Dem starken, tapferen und schrecklichen Mahodar gab er den Befehl, daß südliche Tor zu bewahren, während Mahaparsvas Macht helfen sollte, die Anführer mit ihren Heeren in Aufstellung zu bringen. Um das westliche Tor zu beschützen, gab es keinen besseren Anführer als den Krieger Indrajit, seinen Sohn, die Freude und der Stolz der Giganten. Von einer Rakshasa Armee umgeben eilte der mächtige Saran davon, um mit Suka den Norden zu beschützen. Dann rief der Monarch: "Und ich selbst werde an der nördlichen Seite anwesend sein." Diese Befehle zur Verteidigung der Mauern gab der Monarch, dann zog er sich zurück, um von der Hoffnung auf Sieg befeuert, sich in den inneren Gemächern zur Ruhe zu begeben.


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