Wie der Himmel vom Herbstmond erleuchtet wird, so erstrahlte die Armee der Tapferen und Kühnen im Licht des Rama, während sie in herrlich kriegerischer Aufstellung von der See wegmarschierte. Dabei erzitterte die Erde unter den Schlägen und Tritten der zahllosen Füße. Nun wurden die vermischten Töne von Trommeln und Hörnern auch an die Ohren der Giganten getragen, wie der Zusammenprall der Pauken gen Himmel schallte nebst Gebrüll und Kampfgeschrei. Der Klang der kämpferischen Weisen inspirierte jeden Anführer und seine Brust erglühte, während die Giganten von ihren Mauern antworteten und mit Schreien den Feind herausforderten. Dann schaute Rama auf Lanka, wo helle Banner in den Lüften wehten. Von Qual durchbohrt bei diesem Anblick flohen seine liebenden Gedanken zu Sita: "Dort liegt meine Dame mit den zarten Augen, eingesperrt von den Giganten, wie Rohini, die Königin der Sterne, vom schrecklichen Mars besiegt wird." Dann wandte er sich an seinen Bruder und rief in qualvollem Kummer: "Schau auf dem Berg, göttlich geplant und von Visvakarmas Hand erbaut, erheben sich die Türme und Kuppeln von Lanka in unvergleichlicher Schönheit in den Himmel. Die Stadt erstrahlt schon von weitem im Glanz der Paläste und Schreine, ganz wie sich eine helle Wolke durch die Regionen erstreckt, die von Vishnu selbst bewohnt werden. Schöne Gärten wachsen dort, und die Wälder zwischen den stattlichen Kuppeln sind frisch und grün. Bäume zeigen ihre Blüten und Früchte, und liebliche Vögel singen auf jedem Ast. Alle Vögel sind ganz verrückt vor Freude, und Bienen summen sich mühend durch die blühenden Bäume und auf Zweigen, welche die Brise beugt. Und horch, die Stimme des fröhlichen Koils klingt laut herüber."
Nachdem dies gesagt war, arrangierte er entsprechend der Kriegskunst die einzelnen Teile der Armee. "Dort in der Mitte," rief er, "sei Angads Platz an Nilas Seite. Laß Rishab mit der heftigen Kraft der Herr und Führer auf der Rechten sein. Und Gandhaman, im Rang folgend, sei der Kapitän der nächsten Flanke. Lakshman und ich werden das Heer anführen. Und Jambavan von bäriger Herkunft mit dem mutigen, unerschrockenen Sushen nebst Vegadarsi führen die Rückfront." So sprach Rama, und die Anführer gehorchten. Die ganze Vanar Armee schaute aufgestellt so furchtbar aus, wie der Herbsthimmel, wenn die Wolken herabdrohen. Ihre Arme hatten mächtige Bäume entwurzelt und trugen massige Felsen aus Berggestein. Eine Hoffnung war in jeder kriegerischen Brust, und ein fester Entschluß ließ sie voranschreiten: im Kampf zu sterben oder die Mauern und Türme Lankas niederzureißen.
Rama betrachtete diese geordneten Legionen und sprach zu König Sugriva: "Nun, Monarch, bevor das Heer weitergeht, laß Suka, Ravanas Spion, frei." Sprachs, der Vanar stimmte zu und erlöste ihn von seiner Gefangenschaft. So machte sich Suka zitternd und schlotternd auf den Heimweg zu Ravana. Der Herr der Insel Lanka lachte laut: "Wo warst du die ganze Zeit? Warum ist dein Gefieder durcheinander, und warum fesseln gedrehte Schnüre deine Flügel? Sag, kamst du in eine böse Notlage als Opfer der Boshaftigkeit der Vanars?" Er verstummte, der Spion bezwang seine Angst und erzählte dem König seine Geschichte: "Ich erreichte den fernen Strand des Meeres und trug deine Nachricht zum König. In plötzlichem Zorn erhoben sich die Vanars und schlugen mich mit heftigen Schlägen nieder. Sie ergriffen mich hilflos am Boden liegend, zerrissen mein Gefieder und banden meine Flügel. In ihrem achtlosen Zorn wollten sie nicht abwägen, hören oder prüfen, so launisch, wütend, rauh und grob ist die wilde Truppe aus dem Wald. Da stand König Rama mit Sugriva über die Truppen befehlend. Rama ist ein unvergleichlicher Krieger, der Viradha und Kabandha schlug, Khara und viele andere Giganten. Er folgt der Spur seiner Königin zum Ufer von Lanka. Sie bauten eine Brücke über die See, und über diese marschierten alle seine Legionen. Horch auf die Hörner und Trommeln. Sie kündigen das Kommen der schrecklichen Rächer an. In diesem Augenblick füllt er die Insel Lanka mit Kriegern an, so riesig wie Wolken und Berge. Sie alle brennen in rachsüchtigem Haß und werden bald die Tore Lankas stürmen. Ergib dich oder greif ihn an: Wähle zwischen deiner Sicherheit und der Maithili Königin."
Dann schwieg er. Des Tyrannen Augäpfel blitzten vor Zorn, als er seine Stimme erhob: "Nein. Und wenn die Bewohner des Himmels mich angreifen, all die Gandharvas und Dämonen - ich werde die Maithili Dame behalten und sie weder aus Furcht noch aus Unglück zurückgeben. Oh, wann werden meine eisernen Pfeile Raghus Sohn angreifen, so dicht wie Bienen, die mit kühnen Flügeln in die blühenden Bäume des Frühlings einfallen? Oh, laß mich endlich auf meinen Feind treffen und ihn seiner prahlerischen Stärke berauben, so heftig wie die weit scheinende Sonne jeden Stern seines Leuchtens beraubt. So stark wie die ungestüme Macht des Ozeans ist, so flink sind meine Wege wie der Flug des Sturmes. Doch Rama weiß dies nicht, sonst würde er ängstlich mein Angesicht fliehen."