Pushpak Ramayana Buch 6Zurück WeiterNews

Canto 23 - Die Omen

Rama, der wie kein anderer die Fähigkeit besaß, die guten und bösen Zeichen zu erkennen, zog seinen lieben Bruder an seine Brust und sprach zu ihm in besonnenen Worten: "Nun, Lakshmana, die Armee teilt sich am Ufer des Wassers in früchtebeladenen Hainen auf. Jeder Krieger des Waldes mag sich seinen eigenen Platz bestimmen. Denn gräßlich und drohend ist die Gefahr, Vanar- und Bärenfreunde zu verlieren. Mit Staub vermischt blasen die Winde, und die Erde erzittert von tief unten. Die hohen Berge schüttelt es vom Fuß bis zur Krone, und stattliche Bäume stürzen herab. In drohender Form und mit furchterregender Stimme erscheinen die Wolken wie Kannibalen. Der Regen fällt in launischen Strömen und mit roten Tropfen. Lange Streifen von gespenstischem Licht erscheinen am Abendhimmel von Ost bis West. Und manchmal sieht man von der Sonne eine Kugel von zornigem Feuer abfallen. Aus Gestrüpp und Bergesklamm erklingen die unheilverkündenden Stimmen der Vögel und Tiere. Die Herumtreiber der Nacht verlassen ihre Höhlen und Verstecke und senden ihre Schreie der sinkenden Sonne entgegen. Der Mond geht auf. Doch heiß und rot tötet er die trübe Nacht mit Kummer und Angst. Kein sanfter Glanz, nur Düsternis kündigt das allgemeine Verhängnis an. Eine Wolke von Staub und Dunst verdirbt die Schönheit der Sterne am Abend. Und der Himmel ist wild und furchtbar, als ob die Zerstörung der Welten bevorsteht. Um unsere Köpfe kreisen in unheilvollem Flug Falken, Geier, Krähen und Drachen. Und alle Vögel des frohen Gesangs kreischen Terror aus veränderten Kehlen. Schwert, Speer und Pfeil werden das Feld bestreuen, welches rot gefärbt vom Blut der Erschlagenen sein wird. Die Vanar Truppen sollen heute noch die Stadt des Feindes umzingeln."


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