Pushpak Ramayana Buch 5Zurück WeiterNews

Canto 15 - Sita

So schön wie der mit Schnee bedeckte Kailash sah er in der Ferne einen Palast blitzen und strahlen mit kristallenen, edelsteinbesetzten Böden, Stufen und Kolonnaden aus Korallen und glitzernden Türmen, die den Himmel küßten, und deren blendender Glanz die Augen verzauberte. Dort entdeckte er eine bleiche Dame mit vernachlässigter Kleidung, von Unholden und Dämoninnen streng bewacht, das süße Gesicht vom beständigen Tränenfluß bedeckt, fastend und kummervoll. So blaß wie die junge Mondsichel, wenn sie ihr erstes, schwaches Licht den Menschen wiedergibt; so trüb wie eine Flamme, deren verborgene Pracht von Rauchwolken versteckt und verschluckt wird; und wie Rohini, die Königin der Sterne, wenn sie der rote Planet Mars bedrückt. Von ihren lieben Freunden und dem Ehemann getrennt, einsam unter grausamen Unholden, die mit gräßlichen Augen ihre Wache hielten, saß dort eine zarte Frau und weinte. Ihre Schluchzer und Seufzer, ihre beklagenswerte Miene und ihre herrlichen Augen zeigten die Königin auf. "Das ist sie!" rief der Vanar, "Schön wie der Mond und mit Lotusaugen war die Gefangene, die ich den Giganten Ravana durch die Felder der Lüfte tragen sah. Solcherart war die Schönheit der Dame, ihre Figur, die Lippen und die Augen waren gleich. Diese unvergleichliche Königin, die ich sehe, ist Ramas Frau mit Gliedern aus Gold. Er ist der Beste unter den Söhnen der Menschen, und sie ist ihres Herrn würdig."

(noch etwas von M.N.Dutt:
"Ihr Geist ist auf den seinen gerichtet, und sein Geist weilt in ihrem. Daher können Sita und der tugendhafte Rama ihr Wesen erhalten. Wahrlich, mein Herr Rama hat eine außerordentliche Aufgabe bewältigt, denn von ihr getrennt hat er seinen Atem bewahrt und sich nicht im Kummer verzehrt." Nachdem er Sita in ihrer Not entdeckt hatte, näherte sich der Sohn des Windgottes im Geiste Rama und überschüttete seinen Herrn mit Lobpreisungen.)


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