Pushpak Ramayana Buch 4Zurück WeiterNews

Canto 32 - Hanumans Rat

Sugriva hörte, und um Rat bemüht antwortete er seinen Edelleuten: "Weder eine meiner Taten noch ein vorschnelles Wort haben den Ärger des Prinzen erregt. Vielleicht haben jene, die mich immer noch hassen, ihre Zeit abgewartet, um mir übel zu tun. Sicher verleumdeten sie mich bei Raghus Sohn und beschuldigten mich mit Dingen, die ich nie getan. Nun, ihr Herren, sprecht aufrecht, was eure Herzen für gut befinden, denn ihr seid weise. Überdenkt jedes Ereignis und erkundet den Grund für den Zorn des Prinzen. Ich sehe keinen Grund zur Angst vor Lakshmana, keinen, und auch nicht vor Raghus mächtigerem Sohn. Doch dieser Zorn, der ohne rechten Grund eine freundschaftliche Brust befeuert, beunruhigt mich sehr. Mit leichter Mühe gewinnt man sich Freundschaft, doch mit schwerster Arbeit erhält man sie aufrecht. Stark ist der Zweifel und Vertrauen schwach, und Freundschaft stirbt, wenn Verräter sprechen. Meine beunruhigte Brust ist deshalb kalt aus Furcht vor dem hochbeseelten Rama, denn schwer wiegt seine Gunst auf meinem Geist, die ich nie zurückzahlen kann."

Er schwieg. Da ergriff Hanuman das Wort, der Weiseste und Ranghöchste von allen Vanars in der Ratshalle, und gab den Gedanken Ausdruck, die seine kluge Brust erfüllten: "Es ist nicht verwunderlich, daß du dich erst jetzt an den Dienst erinnerst, den du nie vergessen solltest: Wie der tapfere Prinz von Raghus Samen deine Tage von Furcht und Gefahr befreite und Bali, den Indra selbst kaum besiegen konnte, um deinetwillen tötete. Ich zweifle nicht, daß Ramas Ärger wegen der geringen Liebe brennt, die dein Herz zurückgibt. Daher sendet er seinen Bruder, ihn, dessen Ruhm sich niemals verdunkelt. Versunken in Gelassenheit bemerkte dein sorgloses Auge nicht, wie die Jahreszeiten vorüberflogen. Es sieht nicht, daß der Herbst begonnen hat mit dunklen Blüten, die sich der Sonne öffnen. Der Himmel ist klar, kein Wölkchen stört den Glanz der leuchtenden Sterne. Die linden Lüfte sind weich und still; klar und hell sind Teich und Bach. Mit erblindeten Augen achtest du nicht auf die Stunde für kriegerische Unterfangen. Daher kommt Lakshmana zu dir, um deine träge Dumpfheit zu unterbrechen und dich zu bitten aufzuwachen. Also, Monarch, höre mit geduldigem Ohr die Botschaft des hochbeseelten Rama an, der von Weib, Reich und Freunden getrennt, diese durch den Mund eines anderen sendet. Du, Vanar König, hast einen Fehler gemacht, und nun sehe ich keinen anderen Weg als den: Stehe demütig vor seinem Boten und flehe um Frieden mit ehrenden Händen. Hohe Pflicht bittet einen Höfling, nach dem Wohl seines Meisters zu streben und frei zu sprechen. So ist meine freie und mutige Rede von keinem Gedanken der Furcht kontrolliert, oh König. Denn Rama, wenn sein Ärger glüht, kann mit dem Terror seines Bogens diese Erde mit allen Göttern samt Gandharvas und Dämonen besiegen. Es ist unweise, seine zornige Laune zu erregen, um dessen Gunst immer wieder gefleht werden muß. Und noch viel unweiser ist es für einen wie dich, der dankbar für einen getanen Dienst ist. Geh mit deinem Sohn und deiner Familie. Beuge dein demütiges Haupt und grüße deinen Freund. Und sei deinen versprochenen Gelübden treu wie ein zärtlicher, gehorsamer Gemahl."

(Ergänzung Dutt:
"Oh Herr der Affen, Du solltest niemals, nicht einmal in Gedanken die Befehle Ramas oder Lakshmanas mißachten, denn du bist dir seiner heldenhaften Macht, welche der des Herrn der Himmlischen gleicht und menschliche Kraft weit übersteigt, voll und ganz bewußt.")


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