Pushpak Ramayana Buch 4Zurück WeiterNews

Canto 29 - Hanumans Rat

Kein Blitz erleuchtete mehr den Himmel. Kein Wölkchen störte das Blau dort droben. Die Saras (Kraniche) vermißten nun den willkommenen Regen, und die vollen Strahlen des Mondes leuchteten wieder. Sugriva, in Glückseligkeit gehüllt, vergaß die Forderungen der Pflicht und achtete sie nicht. Durch all die verlockenden Freuden verführt, lernte er, den Pfad der Falschheit zu betreten. In sorgloser Leichtigkeit verbrachte er seine Stunden und schäkerte in den Gemächern der Frauen. Jedes Sehnen seines Herzens und alle hohen Hoffnungen waren gestillt. Mit der königlichen Ruma an seiner Seite, oder mit Tara, der weitaus lieberen Braut, verlebte er freudvolle Tage und Nächte mit Feiern und in ausgelassener Freude wie Indra, den die Nymphen verlocken, die Freuden des Paradieses zu kosten. Die Macht hatte er den Händen der Höflinge übergeben, und allen ihren Taten gegenüber waren seine Augen blind. Allen Zweifel und alle Furcht hatte er abgeworfen und lebte mit dem Vergnügen als seinem Führer.

Doch Hanuman, dessen Herz die Traditionen der Schriften kannte, der standhaft, treu und wohlgeübt war, die passende Gelegenheit zu nutzen und bei allem, was die Gesetze der Pflicht erfordern, suchte mit kluger Rede einen Zugang zum Geist des Monarchen zu finden. Um Sugriva aus seiner Trance zu wecken, sprach er mit sanfter, herzgewinnender Redekunst seinen heilsamen Rat: "Das Reich ist gewonnen, dein Name erhöht und der Ruhm deines Hauses vermehrt. Nun sollte es deine erste Sorge sein, den Freunden zu helfen, die dir beistanden. Derjenige, der fest und treu den Banden der Freundschaft in Ehre verbunden ist, wird seinen Namen und Ruhm vermehren. Sein ist die weite Herrschaft, wenn er sich getreulich rühmen kann, daß Freunde, Staatschatz, er selbst und die Armee in einem harmonischen Ganzen gesegnet sind und seiner festen Kontrolle unterliegen. Hilf nun deinen Freunden, wie es die Ehre dich bittet, und sei deinem Gelübde treu, denn deine Fußstapfen verließen niemals den mit klaren Banden gezogenen Pfad der Pflicht. Wenn wir nicht jetzt alles Zaudern beiseite lassen und unseren Freunden zu Hilfe eilen, dann vergeuden wir mühevoll und zu spät in sinnloser Hast unsere Kräfte.

Auf! Und verweigere nicht die versprochene Hilfe bevor die rechte Stunde vorüber ist. Auf! Und erneuere mit Raghus Sohn die Suche nach der verlorenen Sita. Die Stunde ist gekommen, er hört den Ruf. Damit nicht auf dich die Vorwürfe dessen fallen, der mit schwerer Mühe die Unruhe seines gespannten Geistes bezähmt. Lang mit dir in freundschaftlichen Banden vereint, ließ er deinen Ruhm und dein Glück mit lieben und unübertroffenen Gaben anwachsen, und in großartiger Macht kommt ihm niemand gleich. Auf zu seiner Hilfe, König! Begleiche die Gunst dieses blühenden Tages und sende nach deinen tapfersten Kapitänen für sofortigen Auftrag im Dienste deines Freundes. Den Ruf nach Hilfe verwehrst du sonst niemandem, auch wenn keine Gunst Wiedergutmachung fordert. Warum willst du ihm nicht deinen Beistand leihen, der dir Reich und Leben wiedergab? Übe deine Macht aus, und du gewinnst dir die Zuneigung von Dasarathas Sohn. Oder willst du zögern und warten, bis er ruft und dich auffordert? Denke nicht, der Held benötigt deine Kraft, ihn in der Stunde der Verzweiflung zu retten. Mit seinen Pfeilen könnte er die Götter und die ganze Dämonenmannschaft besiegen. Er wartet nur, bis er sieht, ob du dein gegebenes Versprechen einhältst. Für dich riskierte er sein Leben. Für dich wirkte er die große Tat. Also laß uns die ganze Erde und alle Himmel durchstöbern auf der Suche nach seiner Dame, wo immer sie auch sein mag. Wir fliegen durch alle unteren und oberen Gegenden und setzen unsere Fußtritte bis an die See. Warum also, oh Herr der Vanars, läßt du uns immer noch auf deinen Willen warten? Gib deine Befehle, oh König, und sprich, welche Tat jeder ausführen soll und auf welchem Wege. Vor dir stehen Myriaden von Vanars, die durch die Himmel, über den Ozean und das Land fegen."

Sugriva hörte die rechtzeitige Rede, die ihn am Tage der Not aufrüttelte, und gab prompt und mutig dem Nila seine königlichen Befehle: "Geh, Nila, zu den entfernten Heeren, die bewaffnet die verschiedenen Garnisonen besetzen. Sammle alle Armeen ein, welche mit ihren Anführern die vier Himmelsrichtungen beschützen. Eile auch zu den mittleren Regionen und bitte alle Kapitäne, sich zu erheben und ihre Einheiten schnell zum König zu führen. Bereite mittlerweile mit größter Sorgfalt alles vor, was die Zeit erfordert. Die Trödler, welche sich nicht innerhalb von dreimal fünf Tagen hier versammeln, sollen für dieses Vergehen sicher sterben und damit für ihre sündige Nachlässigkeit bestraft werden.

(Ergänzung von Dutt:
Es ist nicht nötig, meine Befehle zu prüfen. Folge meinen Worten und besuche mit Angad die älteren Affen." Nachdem er dies erledigt hatte, zog sich dieser Erste der Affen in die inneren Gemächer zurück.)


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