Pushpak Ramayana Buch 3Zurück WeiterNews

Canto 76 - Pampa

Nachdem Savari in den Himmel gelangt war und sich ihren großartigen Preis für Tugend gewonnen hatte, blieb Rama mit Lakshmana stehen, um über die seltsamen Szenen nachzudenken, die ihre Augen gesehen hatten. Sein Geist war auf jene Heiligen konzentriert, die in Kraft und Macht überragend waren, und so sprach er zum grübelnden Lakshmana über die Gedanken, die in seinem Busen erwachten: "Meine Augen haben diese wundersame Heimstatt der großen Heiligen mit den kontrollierten Seelen gesehen, wo friedliche Tiger, Vögel und reichlich Hirsche in sorglosen Herden leben. Unsere Füße standen am Ufer dieser sieben Seen im Wald, wo wir ordnungsgemäß eingetaucht sind und jedem königlichen Ahnen geopfert haben. Vergessen sind nun Gedanken über Böses, und freudige Hoffnung erfüllt meine Brust. Mein Herz ist wieder leicht und froh. Kummer und Sorgen sind vergangen. Komm, Bruder, laß uns dorthin eilen, wo die Flut der strahlenden Pampa frisch und schön ist. Nahe ihrer Schönheit türmt sich die Höhe des Berges Rishyamuka auf, wo Sugriva, der Abkömmling des Herrn des Lichts, mit seinen vier mutigen Generälen des Vanar Geschlechts wohnt und immer noch Balis besiegende Macht fürchtet. Ich sehne mich mit gespanntem Herzen danach, den Anführer der Vanars zu finden. Denn von diesem Prinz hängen meine Hoffnungen ab, daß diese, unsere Suche erfolgreich enden möge."

So sprach Rama, der in der Schlacht Erprobte, und Sumitras Sohn antwortete: "Komm Bruder, komm und laß uns eilen. Mein Geist erträgt keine weitere Verzögerung." So sprach Lakshmana, und der König der Menschen verließ mit seinem lieben Bruder den Hain, um sich den klaren Wassern der Pampa zuzuwenden. Er betrachtete die Biegung, wo Bäume reich an Blüten jeder Farbe wuchsen. Von den Bächen und Tälern zu jeder Seite hörte man die Schreie der Brachvögel und Pfauen, und Scharen von kreischenden Papageien ließen ihre schrille Musik in den blühenden Schatten ertönen. Seine aufmerksamen Augen ruhten auf so manchem Teich und Baum, als er weiter ging. Von Liebe erfüllt schritt er weiter, bis die schöne Flut vor ihm aufglänzte. Er stand am Ufer des Wassers, welches von den Strömen ferner Berge gespeist wurde. Das Wasser trug den Namen Mataranga. Dort badete er am geneigten Strand. Dann, ein jeder mit ernsten Gedanken beschäftigt, gingen sie weiter auf ihrem Weg. Doch Ramas Herz gab noch einmal seinem Kummer und der wilden Verzweiflung nach. Vor ihm lag die edle Flut mit vielen Lotusknospen verziert. An den schönen Uferhängen glühten die Asokas, und alle strahlenden Bäume zeigten ihre Blüten. Grüne Ufer begrenzten die silbernen Wellen mit lieblichen Wäldchen. Wo die kristallklaren Wasser in ihrem Strom sich wellten und furchten, da glänzte ebener Sand darunter auf. Glitzernde Fische und Schildkröten spielten, und sich beugende Bäume spendeten angenehmen Schatten. Dort hingen Kletterpflanzen in den Zweigen und wanden sich in an Liebende erinnernder Umarmung. Hier trafen sich fröhliche Gandharvas, und dort suchten Kinnaras den ruhigen Zufluchtsort auf. Auch wandernde Yakshas entzückten sich, Schlangengötter und Wanderer der Nacht. Kühl waren die angenehmen Wasser, fröhlich jeder Baum mit Schlingpflanzen, Blüten und Zweigen. Dort blitzte der Lotus dunkelrot, hier sprühten die weißen Lilien vor Herrlichkeit. Auch gab es süße Knospen mit blauer Tönung - so glänzen bunte Teppiche in vielen Farben. Ein Mangohain blühte in der Nähe und war vom Echo der Pfauenschreie erfüllt. Als Rama an der Seite seines Bruders die liebliche Flut der Pampa erblickte, wie eine Schönheit geschmückt und wunderbar anzusehen mit jedem Zauber von Blume und Baum, da erfaßte sein mächtiges Herz der Kummer, und er sprach mit wilden Klagen: "Dort, Lakshmana, an diesem wunderschönen Strand steht der in vielen erzenen Tönen erstrahlende Berg Rishyamuka mit blühenden Blumen, die seinen Gipfel krönen. Von dem seit alters her berühmten Herrn abstammend, der den Namen Rikshnrajas trägt, lebt hier der starke und furchtbare Sugriva auf dem hohen Gipfel des Berges. Geh zu ihm, Bester der Männer, und suche den Prinzen der Vanars auf dem Berg. Ich kann nicht länger meinen Schmerz ertragen oder mein Leben erhalten, da Sita verloren ist."

Von den Schmerzen der Liebe gepeinigt, dachte er an Sita und sprach so zu seinem Bruder in wilder Klage. Er erreichte den lieblichen Grund, der an Pampas bewaldetem Ufer lag, und sprach mit Zorn und Verzweiflung von dem Kummer, den der Prinz nicht verbergen konnte. Mit gleichgültigen Schritten nahm er schwach und langsam seinen Weg, bis er die wunderschön anzusehende Pampa mit ihren blühenden Wäldern erblickte. Der Prinz ging mit Lakshman durch Schatten, in denen jeder Vogel zu finden war, und letztendlich traf er auf die Pampa mit ihrem kühlenden Wasser.


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