Pushpak Ramayana Buch 3Zurück WeiterNews

Canto 75 - Savari

Von ihrem freundlichen Führer wohl beraten, machten sich die Prinzen auf den Weg durch den Wald und folgten dem Pfad in östliche Richtung zur Pampa, wie es ihnen Kabandha gezeigt hatte und wo die Bäume an Bergesflanken wuchsen mit honigsüßen Früchten, die dem Auge wohltaten. Müde legten sie des Nachts eine Rast auf dem bewaldeten Gipfel eines Berges ein, um am Morgen ihren Weg wieder aufzunehmen bis sie am westlichen Ufer der Pampa standen. Tief in den einsamen Schatten erspähten sie das schöne Heim der Savari. Die Prinzen erreichten den heiligen Boden, wo edle Bäume dicht an dicht standen, und erfreuten sich am lieblichen Anblick, während sie sich der alten Jüngerin näherten. Die fromme Dame kam mit erhobenen Händen den Söhnen des Raghu entgegen, sie zu grüßen. Tief verbeugte sie sich voller Verehrung, hieß sie beide willkommen, massierte ihre Füße und brachte Wasser, wie es sich ziemt, ihre Lippen zu kühlen und die Füße zu netzen. Zu dieser reinen Heiligen, die nie ein Gesetz der Pflicht gebrochen hatte, sprach Rama: "Ich vertraue darauf, daß keine Sorgen in deinen Frieden eindringen, während heilige Anstrengung und Eifer sich ständig vermehren. Denn du hast zufrieden mit kärglicher Nahrung jegliche Neigung zum Zorn längst überwunden. Alle deine Gelübde sind wohl eingehalten, und damit hast du den Frieden deines Geistes erreicht. Die Verehrung der Heiligen, die dein treues Herz belehrt haben, hat dir die rechten Früchte eingebracht." Die gealterte Jüngerin, die frei von Beschmutzung war und von jedem vollkommenen Heiligen verehrt wurde, richtete sich an der Seite von Rama auf und erwiderte in sanftem Ton: "Heute erachte ich den Lohn meiner Buße als vollendet, mein Herr, indem ich dich treffe. An diesem Tage gewinne ich mir die Frucht meiner Geburt, so habe ich den Heiligen nicht umsonst gedient. Ich ernte die reichen Früchte von Mühsal und Eid, und der Himmel selbst erwartet mich nun, wenn ich dir, oh Herr der Menschen, dem Göttergleichen, Ehre getan habe. Ich fühle, großer Herr, wie dein sanftes Auge meinen irdischen Geist reinigt und durch deine Gnade, du mutiger Feindebezwinger, werde ich in Glückseligkeit ruhen. Du weiltest in Chitrakuta, als die großen Heiligen, denen ich gehorchte, in blendenden Wagen von strahlender Tönung in ihre himmlischen Wohnstätten davonflogen. Als die hohen Heiligen davongetragen wurden, hörte ich ihre heiligen Stimmen sagen: 'In diesem reinen Hain, oh Anhängerin, wird dich bald Prinz Rama besuchen. Wenn er und Lakshmana diesen Schatten aufsuchen, dann erweise deinen Gästen alle Ehren. Ihn sollst du erblicken und dann in die gesegneten Welten eintreten, die niemals vergehen.' Die Besten der hohen Heiligen sprachen diese Worte zu mir, oh mächtiger Prinz. In meinem Heim liegen Früchte aller Art aus dem Walde angehäuft. Für dich wurde in endlosem Vorrat von jedem Baum am Ufer der Pampa Nahrung gesammelt."

So warb sie um ihren tugendhaften Gast. Und er, mit himmlischem Wissen versehen, entgegnete ihr, der mit gleichem Wissen Gesegneten, folgende Worte: "Danu selbst hat uns über die Macht deiner großen und hochbeseelten Meister erzählt. Wenn du es wünschst, würden meine Augen gern ein Zeugnis ihrer Herrlichkeit gewinnen." Sie hörte den Prinzen, wie er seinen Wunsch erklärte. Dann erhob sie sich und führte das königliche Brüderpaar durch den Wald, der sich um ihr heiliges Heim erstreckte. "Seht ihr Matangas Wald," rief sie, "ein Hain, der weithin berühmt ist. Dunkel wie dicke Wolken und angefüllt mit Herden von wandernden Rehen und frohlockenden Vögeln ist er. An diesem reinen Ort hat jeder verehrte Herr mit Opfergaben das heilige Feuer genährt. Sieh, hier steht der westliche Altar, wo die zitternden Hände der alten Heiligen, denen ich so lange gehorchte, jeden Tag ihre Gaben an Blüten ablegten. Die heilige Kraft, oh Raghus Sohn, die sie sich durch ihre asketische Tugend gewannen, bewahrt den von ihnen geliebten Altar immer noch hell, und er erfüllt die Luft mit Lichtstrahlen. Schau auf diese sieben benachbarten Seen, welche die gebrechlichen alten Weisen, vom Fasten ausgezehrt, nicht mehr aufsuchen konnten. Sie wurden hierher bewegt durch die Kraft der Gedanken. Sieh Rama, wo die Anhänger ihre Bastmäntel frisch vom Bad kommend in die Bäume hingen. Die nassen Kleider tropfen immer noch nach vielen, vielen Tagen. Und schau hier, durch die Kraft der alten Einsiedler ist die zarte Spreu, sind die farbigen Blumen, mit denen die Heiligen ihre Anbetung abhielten, immer noch frisch bis zu dieser Stunde, weder haben sie sich verändert noch sind sie verwelkt. Nun, du hast nun jede Wiese und jedes Tal gesehen und die Geschichte angehört, die ich zu erzählen hatte. Gestatte nun deiner Dienerin, Herr, ich bitte dich, ihre sterbliche Hülle abzuwerfen. Denn ich möchte diesem Leben entsagen und mit den großen Heiligen von hohem Geiste leben, denen ich in diesen heiligen Schatten mit ehrender Sorge folgte."

Als Rama und sein Bruder die fromme Bitte der Dame hörten, da erfüllte sie heftige Erregung und erstaunt wunderten sie sich, als sie ihre Worte priesen. Dann sprach Rama zur Jüngerin, deren heilige Gelübde nun vollkommen waren: "Geh dahin, Dame, wo du gerne sein magst. Oh du, die du mich so hoch geehrt hast." Ihre Locken auf Einsiedlerart gebunden und in Bastmantel und schwarzes Hirschfell gehüllt, übergab die Dame ihren Körper der Flamme, nachdem Rama seine Zustimmung ausgesprochen hatte. Und die geheiligte Dame erhob sich wie das brennende und glühende Feuer in den Himmel, in all ihre himmlischen Gewänder gehüllt mit unsterblichen Kränzen um Hals und Brust. Sie schimmerte wie ein göttliches Juwel und war wunderbar anzuschauen. Wie die Flamme eines Blitzes sandte sie ihren Glanz durch das Firmament. Die Dame erlangte die heilige Sphäre durch die Tiefe ihrer Kontemplation. Dort leben die hohen Heiligen mit dem reinen Geist in Glückseligkeit, die für immer Bestand haben wird.



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