Pushpak Ramayana Buch 3Zurück WeiterNews

Canto 59 - Ramas Rückkehr

Als Rama seinen Bruder erblickte mit niemandem an seiner Seite und ganz allein, da fragte er ihn gespannt, warum er ohne die Maithili Dame so weit gelaufen war: "Wo ist meine Frau, mein Liebling, die mir in den wilden Wald folgte? Wo hast du meine Dame gelassen, wo ist sie, die sich entschieden hatte, mein Los zu teilen? Wo ist meine Liebe, die mein Leid mildert, seit ich ohne Königstitel, verbannt und schändlich durch die Wildnis wandere, mein Liebling mit der zierlichen Taille? Sie gibt mir Stärke für den Kampf, sie und nur sie gibt dem Leben Würze. So teuer wie mein Atem ist sie mir, die in Anmut mit den Töchtern des Himmels wetteifert. Wenn Janaks Kind nicht mehr mein ist, im Glanz so schön wie jungfräuliches Erz, dann wäre die Herrschaft über Erde und Himmel ein Preis von geringem Wert. Oh, lebt sie noch, die Maithili Dame, so lieb wie die Seele in dieser Gestalt? Ach, laß nicht alle meine Mühe vergebens gewesen sein, die Verbannung, das Leid und den Schmerz! Ach, laß nicht die dunkle Kaikeyi den Lohn für ihre tückische Sünde gewinnen! Wenn Sita verloren ist, dann mache ich meinen Tagen ein Ende, und du gehst ohne mich nach Hause. Oh, laß nicht die gute Kausalya ihre bitteren Tränen über meinen Tod verströmen und die Befehle ihrer stolzen Rivalin befolgen, die stark in ihrem Sohn und ihrer königlichen Herrschaft gefestigt ist. Ich werde zurück zu meiner Hütte gehen, wenn dort Sita am Leben ist und mich begrüßt. Doch wenn mein Weib umgekommen ist, dann werde ich sicher sterben ohne die Strahlen der Liebe. Oh Lakshman, wenn ich die Hütte aufsuche, nach meiner Liebe ausschaue und sie nicht finde, wie sie mich mit süßem Willkommen und lieblichem Lächeln begrüßt, ich sage dir, dann gebe ich das Leben auf. Ach antworte doch, und laß deine Worte einfach sein: lebt Sita noch oder ist sie tot? Hast du deine heilige Treue verraten, als tobende Giganten die Beute ergriffen? Weh mir, so jung, so sanft und schön, in allem Glück aufgezogen, der Sorge nicht gewachsen und von ihrem eigenen lieben Ehemann getrennt - wie will sie ihr Elend nun ertragen? Diese Stimme hat dein Ohr erreicht, Lakshmana, und hat, so glaube ich, dein Herz mit Furcht erfüllt, als der tückische Dämon deinen Namen um Beistand rief, bevor er starb. Diese Stimme wie meine eigene, denke ich, hat auch die Videha Königin gehört. Sie bat dich, mich zu suchen und mir zu helfen, und schnell bist du dem Befehl gefolgt. Doch wegen dieses Fehlers muß ich dich rügen, denn du hast die hilflose Dame allein und damit den grausamen Dämonen in ihrer Rage zum mörderischen Hass Raum gelassen. Diese bluttrinkenden Dämonen trauern in ihren Seelen alle um Kharas Tod, und Sita, mit niemanden an ihrer Seite, der sie beschützt, ist schon von ihren grausamen Händen zerrissen und tot. Ich sinke, oh Feindebezwinger, tief in den Ozean von überwältigendem Leid. Was kann ich tun? Ich muß wohl den großen Kummer, der jede Heilung verspottet, ertragen."

So ging der Prinz nach Janasthan, und alle seine Gedanken waren bei Sita. Er eilte hastig mit großen Schritten und Lakshmana war an seiner Seite. Von Mühe, Durst und Hunger geschwächt und die Brust von Zweifel und Qual zerrissen, suchte er den wohlbekannten Ort auf. Wieder und wieder kehrte er sich um und um mit zitternden Lippen, welche die Angst ausgetrocknet hatte. Er schaute und fand sie nicht. Er eilte in die Laubhütte und suchte jeden angenehmen Ort auf, wo sein Liebling sonst oft weilte. "Es ist, wie ich gefürchtet hatte!" rief er, und versank, von übergroßen Schmerzen überwältigt, in kummervoller Bestürzung.


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