Als der heilige Vasishta solcherart geantwortet hatte und die Kuh nicht hergab, sah der Monarch nur noch als letztes Mittel, das Tier mit Gewalt zu entführen. Während des Königs Diener sie davonzerrten, begann das unglückliche Opfer traurig und im Herzen tief verwundet zu klagen. Völlig außer sich vor Kummer fragte sich das Tier: 'Warum werde ich so im Stich gelassen? Warum betrügt mich der mit der hohen Seele? Vasishta, aus deinen Händen reißen mich die Soldaten des Königs. Weh mir! Was habe ich dem Hochbeseelten Böses getan, daß der Fromme mich Unschuldige preisgibt, um deren Liebe er weiß?' In ihrer betrübten Brust wälzte sie diese Gedanken und seufzte tief in qualvoller Angst, um gleich darauf mit wunderbarem Tempo zurück zum heiligen Vasishta zu laufen. Dabei wirbelte sie zu Hunderten die niedere Menge zu Boden, die sie in ihrem Lauf hemmte, und schneller als der Wind eilte sie zurück zum Eremiten. Als Sprenkel-Haut vor ihm stand, setzte sie ihr trauriges Klagen fort, weinte laut und brüllte, gleich den Tönen die von wandernden Wolken oder fernen Trommeln kommen. 'Oh Sohn des Brahma', so weinte sie, 'Warum hast du mich verlassen, so daß des Königs Leute mich, deine Dienerin, vor deinem Angesicht wegtragen durften?' Und der weise Brahmane erwiderte der Leidenden, grämte sich dabei selbst um das Wohl seines Lieblings und sprach wie zu einer trauernden Schwester: 'Ich verlasse dich nicht, laß diesen Gedanken fallen. Noch hast du in deinen Pflichten je gefehlt. Dieser König hat dich in seinem Übermaß an stolzer Kraft von meiner Seite gerissen. Wenig, fürchte ich, vermag meine Kraft gegen ihn auszurichten, denn er ist ein mächtiger Krieger, stark und groß, als Soldat geboren und aufgezogen. Als König fürchten ihn ganze Länder. Sieh, über was für eine Armee von Kriegern mit Elefanten, Streitwagen und Pferden er verfügt, und über zahllosen Truppen wehen seine Banner. Er ist so viel mächtiger als ich.' So sprach er. Doch sie erwiderte mit dunkler Stimmung dem Heiligen: 'So urteilen nicht jene, die weise sind. Des Brahmanen Macht ist weit größer. Denn Brahmanen erhalten ihre Kräfte vom Himmel, und Krieger müssen sich beugen, wenn Brahmanen kämpfen. Eine unbändige Kraft ist dir gegeben, und einem solchen König solltest du nicht nachgeben, der zwar sehr mächtig ist, sich aber immer deiner furchtbaren Stärke beugen sollte. Befiehl mir, Weiser. Deine göttliche Kraft hat mich hergebracht und mich dir in die Hand gegeben. Und ich werde, wie auch immer der Tyrann prahlen mag, seinen Stolz zähmen und seine Armee schlagen.' Da rief der glorreiche Heilige: 'So erschaffe eine machtvolle Streitkraft und stell dich dem Feind.'
Sie verneigte sich und erschuf schnell Pahlavas, die auf den Kampf brannten und vor den Augen des Vishvamitra seine Armee angriffen. In außerordentlichem Zorn und mit Augen, die wütende Pfeile aussandten, ließ der Monarch eine jede Waffe in den Kampf werfen bis die Pahlavas darniederlagen. Doch Sprenkel-Haut, als sie sah, daß alle ihre Kämpfer geschlagen waren und zu Tausenden am Boden lagen, erschuf, nur durch ihren bloßen Willen, fürchterliche und schreckliche Yavans und Sakas. Und bald war die Erde übersäht mit furchtbaren Yavans und Sakas, einer Armee von strahlenden und starken Kämpfern, die zahllos und in dichten Scharen erschienen und den dicht gepackten Fäden im Lotusstengel glichen. Mit goldfarbenen Rüstungen geschützt gegen jegliche Attacke trug ein jeder Schwert und Streitaxt.
Durch diese Streitmacht wurden die Heere des Königs wie durch eine tobende Flamme verbrannt. Wiederum warf er, der Weltberühmte, alle seine furchtbaren Waffen in die Schlacht, und all seine gegnerischen Krieger flohen verstört oder fielen in der Schlacht.