Die Nacht schliefen sie und ruhten sich aus. Danach sprach der mächtige Heilige mit einem freundlichen Lächeln und sanften Worten zum prinzlichen Kind des Raghu: "Ich bin hoch erfreut. Dir steht ein hohes Schicksal bevor, du Abkömmling einer königlichen Linie. Ich werde dir nun, denn ich liebe dich sehr, alle himmlischen Waffen übergeben. Mit ihnen besiegst du einen jeden, der sich widersetzt. Deine Hand soll alle deine Feinde besiegen, auch wenn Götter und Geister der Luft, Schlangen und Unholde den Konflikt mit dir wagen. Ich gebe dir als Pfand meiner Zuneigung die mystischen Waffen, welche die Himmlischen benutzen, denn du hast dich als würdig erwiesen, daß dir die Waffen offenbart werden, die ich gelernt habe zu gebrauchen.
Zuerst soll dir die Waffe der Rache gehören, stark und göttlich; die Waffe des Schicksals, die des Rechts und Vishnus Diskus von schrecklicher Macht. Dann, wovor kein Feind bestehen kann, der Donnerblitz des Indra und Shivas Dreizack, scharf und furchtbar. Weiterhin das Haupt des Brahmas, die gräßliche Waffe, nebst zwei schönen Keulen, oh königliches Kind, eine zauberhafte und eine spitzzulaufende mit der Flamme des züngelnden Feuers glühend, diese verleihe ich dir, oh Großer. Das schreckliche Netz des Schicksals und die Schlinge der Gerechtigkeit, die niemand besiegen kann, sei dir gegeben, und das große Tau aus alter Zeit, welches Varuna immer gern trägt. Nimm die beiden Donnerblitze, welche ich hier für dich habe, den Nebel und die Trockenheit. Hier ist Shivas Pfeil für dich und auch der des Vishnu. Ich gebe dir die Waffe des Feuers, die alle begehren und Strudel genannt wird. Dir gebe ich auch den Pfeil des Windgottes, genannt Zerstörer, oh Herzensreiner. Akzeptiere diese Waffe, den Pferdekopf, dann den Schnabel des Brachvogels, und die beiden Speere, die besten, die jemals flogen, genannt Unbesiegbar und Wahrhaft. Ich gebe dir die Waffen der Unholde, den Schädelkranz und die Keule, die Knochen zermalmt. Und die Freude, welche Geister in sich tragen, ist die große Waffe der Söhne der Lüfte. Als tapferer Nachkomme des Besten aller Herrn gebe ich dir nun das Juwel unter den Schwertern, und auch den Zauber der himmlischen Sänger. Mit zwei Waffen statte ich dich als nächstes aus: dem endlosen Schlaf und die zeitlose Stille. Nimm auch die Waffen von Sonne und Regen, und jene, die austrocknet und verbrennt. Hier ist der starke, unwiderstehliche Wunsch, die Waffe, welche Kama (der Liebesgott) sehr lobt. Ich gebe dir die Waffe mit den Schattenkräften, die blutendes Menschenfleisch verschlingt. Ich verleihe dir die Waffe des Kuvera, die feindliche Riesen zum Jubeln bringt. Diese Waffe schlägt den Feind in der Schlacht und nimmt ihm sein Glück, seine Stärke und sein Leben. Ich gebe dir die Waffen, die man Falsch und Wahr nennt, und die große Illusion dazu. Auch des Helden Waffen, genannt Stärke und Glanz, welche des Gegners Kraft im Kampfe zerstreuen. Dann gebe ich dir als unbezahlbaren Segen den Tau, die Waffe des Mondes, und dazu die geschickt geplante Waffe, welche Visvakarmas Hand stärkt. Hier ist der tödliche Pfeil, dessen Spitze kühlt, und hier der Schlächter, immer sicher im Töten. All diese und noch andere Waffen gebe ich dir nun, denn du bist mir sehr lieb.
Empfange sie von meiner Hand,
du Sohn des Nobelsten im Land."
Mit dem Gesicht nach Osten gewandt übergab der glorreiche Heilige, dem keine irdische Befleckung anhaftete, dem Rama mit entzücktem Geiste die edle Schar der Zauberwerke. Er lehrte den Sohn des Raghu die Waffen zu gebrauchen, deren Dienst nur schwer von Göttern errungen werden kann. Er murmelte leise all die Sprüche, welche die heiligen Waffen herbeiriefen und beherrschten, und sie erschienen alle sichtbar in Form und Gestalt den Augen des Königssohnes. Da standen sie und sprachen in ehrerbietiger Haltung und mit frohlockenden Worten zu Rama: "Oh edles Kind des Raghu, sieh her, deine Helfer und Diener sind wir." Mit freudigem Herzen und eifriger Hand empfing Rama das wunderbare Gefolge und fand folgende Worte des Willkommens: "Haltet euch nach meinem Willen bereit." Dann eilte er zum Heiligen, ihm seine aufrichtige Verehrung zu zollen und ihm weiter zu folgen.