Sri Shukadeva Ji sagte: − Oh großer König! Sri Krishna Chandra wohnte fortan in der riesigen Metropole Dvaraka, wo Reichtum und Wohlstand in allen Häusern und Palästen der Nachkommen Yadus an der Tagesordnung waren. Die Frauen und Männer trugen Juwelen und Schmuck; sie alle verfügten über eine frohe und lebhafte Ausstrahlung, sie benutzten Düfte, Sandelholz-Öl und elegante Kleidung. Die Mahajanas hatten saubere Plätze auf den Märkten, die mit Wasser gereinigt worden waren. In allen Straßen und an allen Straßenkreuzungen gab es Läden, in denen Händler aus den verschiedensten Ländern alle Arten von Waren kauften und zum Verkauf anboten. Hier und dort und überall konnten die Bewohner der Stadt sich unterhalten, einkaufen, essen gehen; und sie konnten sich aller Annehmlichkeiten erfreuen, die eine Großstadt anbietet. An vielen Stellen saßen Brahmanen, die aus den Veden vorlasen; in jedem Haus gab es Personen, die aus den Puranas rezitierten; und heilige und tugendhafte Anhänger Haris brachten den ganzen Tag über ihre Verehrungen dar.
Wagenlenker brachten Wagen, Streitwagen, Pferde und Ochsen mit Zaumzeug vor die Tore des königlichen Palastes. Tapfere, kühne, entschlossene, und starke Nachkommen des Yadu kamen, um dem Raja ihre Ehrerbietungen darzubringen. Leute, die ihre Begabungen vollkommen beherrschten, erfreuten ihn durch Tanz, Gesang, oder das Spielen eines musikalischen Instruments. Barden und Lobsänger erhielten als Geschenk Elefanten, Pferde, Kleidung, Waffen, Getreide, Geld und goldenen Schmuck, mit Juwelen besetzt, weil sie des Rajas Ruhm feierten.
Nachdem er die Geschichte soweit erzählt hatte, sagte Sri Shukadeva Ji zu dem Raja: − Oh großer König! Während Raja Ugrasena sich auf diese Weise mit verschiedenen Abwechslungen in der großen Hauptstadt seines Königreiches die Zeit vertrieb, vergnügte sich Sri Krishna, die Ursache aller Freude, immerwährend mit seinen sechzehntausend und einhundertacht Ehefrauen. All ihre Tätigkeiten und ihr abwechslungsreiches Leben, das sie zusammen führten, können nicht ausreichend beschrieben werden. Ich kann dir nicht zufriedenstellend darüber berichten, du müsstest es selbst gesehen haben.
Sri Shukadeva Ji fuhr fort zu berichten: − Oh Raja! Manches Mal, wenn Sri Krishna in der Nacht mit seinen Frauen zusammen war, geschah es, dass die himmlischen Musiker und Chorsänger, die die verschiedenen Abwechslungen und Aktivitäten Sri Krishnas und seiner Ehefrauen aus ihren himmlischen Wagen beobachtet hatten, eine Vorstellung ihrer Künste begannen und auf ihren Lauten, Zimbeln, Flöten und Kesselpauken spielten, und dazu die ausgezeichneten Eigenschaften Krishnas besangen. Sie gaben auf diese Art und Weise des Öfteren harmonische Konzerte.
An einem besonderen Abend im Sommer kam Sri Krishna auf den Gedanken, mit all seinen Frauen einen Ausflug zu einem der großen Seen am Rande der Stadt zu unternehmen, um zu baden und verschiedene Spiele auszuprobieren. Seine Frauen amüsierten sich dort im Wasser sehr, ihre Liebe zu Krishna vergrößerte sich, und sie vergaßen alles andere. Bei diesen Spielen sahen sie einmal eine rote Gans und ihre Gefährten, die sich von verschiedenen Seiten des Sees etwas zuriefen, und sie begannen, sich mit dem Tier zu unterhalten: „Oh, du liebe rote Gans, warum rufst du so schwermütig, und schläfst nicht in der Nacht, während du von deinem Gefährten getrennt bist? Du rufst nach ihm auf sorgenvolle und rastlose Weise, und du erzählst uns so von deinem Geliebten, und benimmst dich genauso wie wir es tun; wir sind längst Krishnas Sklaven-Mädchen.“
Nachdem sie dies erzählt hatten, fuhren Krishnas Frauen fort zu sprechen; sie sagten zu dem durch das Mondlicht glitzernden See: „Oh, du lieber See! der du immer so schwer seufzt, und Tag und Nacht wach bleibst, bist du auch betroffen durch die Trennung von jemandem, oder betrübt dich der Verlust deiner vierzehn Juwelen?“
Danach sahen sie hinauf zu der hell strahlenden Mondsichel, die am dunklen Himmel stand und sich im Wasser des Sees spiegelte; sie sprachen zu ihr: „Oh, du lieber Mond! Warum bist du jetzt so abgemagert? Bist du traurig? Hast du die Schwindsucht, sodass deine Gestalt von Tag zu Tag dünner wird? Sind dein Körper und dein Geist auch von jemandem fasziniert, so wie wir es von Sri Krishna Chandra sind?“
Nachdem er soweit berichtet hatte, sagte Sri Shukadeva Ji zu dem Raja: − Oh großer König! Auf diese Art und Weise gaben die Frauen noch weitere Ansprachen; sie sprachen zu der Luft, den Wolken, dem Kuckuck, den Bergen, dem Fluss und auch zu den vielen Tieren. Hinterher unterhielten sie sich weiter mit Sri Krishna Chandra; sie kümmerten sich andauernd um ihn und lobten seine hervorragenden Eigenschaften, und sie erhielten von ihm, was immer sie sich wünschten.
Sri Krishna und seine sechzehntausend und einhundertsieben Erweiterungen setzten so in sechzehntausend und einhundertacht Palästen in Dvaraka das Leben als Haushälter mit sechzehntausend und einhundertacht Ehefrauen fort, und sie beschäftigten sich mit allen Angelegenheiten in jedem Haushalt auf die in den Veden vorgeschlagene Art und Weise, um ein Beispiel für all die anderen tugendhaften Haushälter zu geben.
Oh großer König! Die Ehefrauen Sri Krishnas, von denen ich dir bereits ausführlich berichtete, hatten jede zehn Söhne und eine Tochter, und deren Nachkommen waren zahllos; ich kann sie dir nicht beschreiben, aber ich weiß, es gab drei Millionen und achtundachtzigtausend Schulen, in denen Sri Krishna Chandras Nachkommen unterrichtet wurden, und es gab ebenso viele Schulleiter. Keinem von Sri Krishnas Söhnen oder Enkelsöhnen fehlte es an Schönheit, Kraft, geistiger oder seelischer Stärke, Reichtum, Moral oder religiösem Verdienst; sie übertrafen sich in Allem gegenseitig, wie sollte ich das nur zutreffend beschreiben.
Der Weise fügte abschließend hinzu: − Oh großer König! Ich habe dir nun über all die Spiele Sri Krishnas in Vraja und Dvaraka berichtet; und allen Menschen, die in der Zukunft über sie hören, werden sie viel Freude bringen. Wer auch immer diese Geschichten mit Zuneigung und Aufmerksamkeit weitererzählt, wird ohne Zweifel höchstes, ewiges Glück und Erlösung erreichen. Welcher Segen auch immer aus religiöser Entsagung, Opferung, Geschenken, Fasten, Pilgerreisen und dem Baden an heiligen Orten erlangt werden kann, ein solcher Segen ergibt sich auch aus dem Hören und Erzählen der Geschichten von Hari.