Pushpak Prem SagarZurück WeiterNews

46.1 – Ugrasenas Rückkehr auf den Thron

Sri Shukadeva Ji sagte: − Raja! Die Ehefrauen von Kansa und die Ehe­frauen seiner Brüder kehrten unter vielen Tränen in den königlichen Palast zurück, nachdem sie die notwendigen Zeremonien abgeschlossen hatten. – Danach besuchten Sri Krishna und Baladeva Krishnas Eltern, Vasudeva und Devaki, und beseitigten ihre Hand- und Fußfesseln. Dann erwiesen sie ihnen ihre Ehrerbietungen und standen mit gefalteten Händen vor ihnen. Vasudeva und Devaki erhielten göttliches Wissen, als sie in Krishnas Antlitz schauten, und erhielten die feste Überzeugung, dass „diese beiden Brüder die Gottheit selbst waren, und dass sie auf die Erde gekommen waren, um böse Geister zu töten und die Lasten der Welt fortzunehmen.“ Diese Gedanken gingen ihnen, Vasudeva und Devaki, durch den Kopf, als Krishna, der mit den Geheimnissen der Herzen vertraut ist, die Illusion schickte, die sie beide des Wissens beraubte, sodass sie die beiden wieder als ihre Kinder sahen.

In der Zwischenzeit sagte Sri Krishna Chandra mit der größten Bescheidenheit: „In der Vergangenheit habt Ihr uns beide in der ständigen Erinnerung behalten und für lange Zeit großes Leid ertragen. Das ist auf keinen Fall unsere Schuld gewesen, denn seit Ihr uns in die Obhut von Nanda in Gokula gegeben habt, lebten wir unter der Aufsicht von anderen und hatten keine Macht über unseren Verbleib. Aber der Gedanke war stets in unseren Gemütern, dass wir nichts zum Glück unserer Mütter beigetragen haben, die uns geboren hatten; und dass wir die fröhliche Gesellschaft unserer Eltern nicht genießen konnten und statt dessen unser Leben sinnlos im Hause von Fremden verschwendeten. Ihr habt wegen uns großes Unglück erlitten, und wir konnten Euch keinerlei Dienste erweisen. In dieser Welt sind nur die stark, die ihren Vätern und Müttern dienen. Wir sind in Eurer Schuld geblieben und waren nicht in der Lage, irgend etwas für Euch zu tun.“

Oh Herr der Erde! Als Sri Krishna seiner Trauer auf diese Weise Ausdruck verliehen hatte, umarmten Vasudeva und Devaki die zwei Brüder mit der größten Zuneigung, und in dieser Freude vergaßen sie ihr früheres Leid. – Als sie ihre Eltern auf diese Weise wieder glücklich gemacht und sich verabschiedet hatten, gingen Balarama und Krishna zu Ugrasena. Sie falteten ihre Hände und sagten: „Großvater! Bitte sei so gut und übernimm die königliche Macht. Heute ist ein günstiger Tag mit einer vorteilhaften astrologischen Konstellation, um so etwas zu tun.“ – Als Raja Ugrasena diese Worte von Krishna hörte, stand er auf, und nachdem er gekommen und sich Krishna zu Füßen geworfen hatte, sagte er: „Oh Herr des Mitleids! Sei so gut und höre auf meine bescheidene Bitte! Jetzt, wo der große Übeltäter Kansa von Dir getötet wurde, genau wie alle anderen bösen Geister auch, hast Du allen Deinen Verehrern Glück gebracht, und deshalb solltest Du selbst den Thron besteigen, um über Mathura zu regieren und seinen Bürgern Schutz zu gewähren.“

Krishna antwortete: „Maharaja! Die Mitglieder der Yadu-Dynastie haben nicht das Recht, die königliche Macht zu übernehmen. Das ist ein Umstand, der allgemein bekannt ist.“

An dieser Stelle unterbrach Raja Parikshit die Erzählung und fragte: „Oh lieber Weiser! Warum hat die Yadu-Dynastie nicht das Recht, die königliche Macht zu übernehmen? Davon habe ich noch nie etwas gehört. Bitte erkläre mir diesen Umstand!“

Sri Shukadeva Ji sagte: − Raja! Als König Yayati schon sehr alt war, rief er seinen Sohn Yadu zu sich und sagte zu ihm: „Gib’ mir deine Jugend, mein Sohn, und nimm dafür mein Alter!“

Als Yadu das hörte, sagte er zu sich: „Wenn ich meinem Vater meine Jugend gebe, dann wird er, weil er ja wieder jung ist, sexuelle Beziehungen haben wollen. Die Sünden daraus werden auf mich zurückfallen, deswegen lasse ich mich darauf besser nicht ein.“ Nachdem Yadu soweit nachgedacht und den Vorschlag bedacht hatte, sagte er zu seinem Vater: „Ich kann deiner Bitte nicht entsprechen.“ − Raja Yayati wurde ärgerlich, als er diese Antwort hörte und sprach einen Fluch über Yadu aus; er sagte: „Hinweg mit dir! Niemand deiner Nachkommen wird je königliche Macht besitzen.“

In der Zwischenzeit kam sein jüngerer Sohn mit Namen Puru hinzu. Der bot sich an, faltete die Hände und sagte: „Vater! Gib’ mir dein Alter, und nimm dafür meine Jugend. Dieser Körper ist für mich nutzlos; wenn er dir etwas nützt, was könnte besser sein?“ Nachdem Puru so gesprochen hatte, war Raja Yayati sehr erfreut, und er tauschte mit ihm sein Alter gegen Purus Jugend ein, und danach sagte er zu Puru: „Die Thronfolge soll immer in deiner Familie bleiben.“

Sri Shukadeva Ji sagte: − Das ist der Grund, den du erfahren wolltest. Ich fahre jetzt damit fort, was Krishna sagte: „Aus diesem Grunde, Großvater, weil ich ein Nachkomme von Yadu bin, wäre es für mich nicht richtig, königliche Macht auszuüben. Besteige du den Thron und übernimm die königliche Autorität, und verbanne deine Sorgen. Wir werden ausführen, was auch immer du uns befehlen wirst, und wir werden all diejenigen schwer bestrafen, die deinen Befehlen nicht gehorchen. Und sei ungestört von Sorgen oder Angst, sondern führe eine gerechte und geradlinige Regierung; setze dich aufrichtig für das Wohlergehen deiner Bürger ein. Lass’ eine Suche beginnen nach allen Mitgliedern der Yadu-Familie, die aus Furcht vor Kansa ihre eigenen Städte verlassen haben und jetzt unter der Autorität von Fremden leben; und gewähre ihnen einen schönen Wohnsitz in Mathura. Verehre die Brahmanen, die Kühe und die Devas, und richte deine ständige Aufmerksamkeit auf deren Schutz und Unterstützung.“

Als er soweit erzählt hatte, sagte Sri Shukadeva, der Weise, zu Raja Parikshit: − Oh Wiedergeburt der Gerechtigkeit! Sri Krishna Chandra, der König der Könige und der Wohltäter aller seiner Verehrer, er wusste, dass Ugrasena ihm Liebe und Hingabe zeigte, deswegen hatte er ihn auf diese Weise angewiesen und setzte ihn nun auf den Thron. Krishna brachte die Zeichen der Königswürde auf Ugrasenas Stirn an; und nachdem sie einen königlichen Baldachin über seinem Kopf aufgespannt hatten, begannen Krishna und Baladeva, ihm zu huldigen. Sie nahmen jeder einen Palmwedel in die Hände und begannen, ihn durch kühle Luft zu erfrischen.


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