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3 – Devaki und Yashoda werden Mütter

Wieder sagte Shukadeva Ji zu dem Raja Parikshit: − Oh Raja! Ich werde nun berichten, wie Hari(1)in den Leib Devakis kam, und wie Brahma und die anderen Devas dem Ungeborenen Loblieder darbrachten, und wie Devi(2) Baladeva Ji nach Gokula brachte.

Eines Tages lud der Raja Kansa alle seine Dämonen zu einer Sitzung in seinem Hof ein und sagte zu ihnen: „All die Devas sind auf der Erde geboren worden, und zwischen ihnen wird Krishna auch erscheinen. Narada der Weise hat mir dieses Geheimnis erklärt, und aus dem Grunde ist es richtig, dass ihr euch aufmacht und soweit wie möglich die Yadu-Familie vernichtet, so dass keiner von ihnen am Leben bleibt.“

Nachdem sie diesen Auftragt erhalten hatten, erwiesen Kansas Dämonen ihre Ehrerbietungen und gingen; und als sie in die Stadt gekommen waren, suchten sie nach den Mitgliedern der Yadu-Familie, ergriffen und fesselten sie, und ob die nun gerade aßen, tranken, standen, saßen, schliefen, wachten, oder von Ort zu Ort hin und her gingen, sie ließen keinen einzigen davonkommen; alle Yadus wurden umzingelt und zu einem bestimmten Platz gebracht und getötet; durch Verbrennen, Ertränken oder indem sie gegen Steine geschleudert wurden; und auch durch andere Torturen.

Auf diese Weise nahmen alle möglichen großen und kleinen Teufel verschiedene, schreckliche Gestalten an, und sie begannen, jede Stadt, jedes Dorf, jede Gasse, jedes Haus nach Mitgliedern der Familie Yadu abzusuchen, um sie umzubringen; und die Yadus gerieten in Verzweiflung und verließen das Land, sie flohen und konnten außer ihrem Leben nichts mitnehmen.

So kamen während dieser Zeit alle Frauen Vasudevas mit Rohini von Mathura nach Gokula, wo Vasudevas bester Freund Nanda Ji mit seiner Frau Yashoda wohnte. Dieser empfing sie mit großer Zuneigung und stellte ihre Zuversicht wieder her, und sie weilten mit großer Freude in seinem Haus.

Kansa begann auf diese Weise, die Devas zu plagen und große Verbrechen zu begehen. Vishnu erschuf aus seinen Augen eine illusionäre Gestalt, die sogleich ihre Hände faltete und vor ihn hin trat. Vishnu sagte zu ihr: „Gehe du nun, und erscheine in der Stadt Mathura, wo der Dämon Kansa meine Verehrer plagt, und wo Kashyapa und Aditi, das sind heute Vasudeva und Devaki(3), hingegangen sind und von Kansa eingekerkert wurden. Er hat schon sechs ihrer Kinder getötet; das siebte im Leib Devakis ist Lakshmana Ji, nimm diesen aus ihrem Leib heraus und bringe ihn nach Gokula, und platziere ihn so in den Leib Rohinis, dass keiner der Teufel das mitbekommt, und alle Leute in dem Teil des Landes werden dich dafür loben. Nachdem er der illusionären Gestalt diese Anweisungen gegeben hatte, sagte Sri Narayana: „Nachdem Du zuerst diese Arbeit erledigt hast, gehe zum Hause Nandas und werde dort geboren, und hinterher in dem Haus von Vasudeva. Ich werde auch zum Hause Nandas kommen.“ Als sie dies gehört hatte, ging die Illusion auf schnellstem Wege nach Mathura und betrat das Haus von Vasudeva, sie tat dies in der Gestalt Mohinis. Sie nahm das Ungeborene heimlich fort, und brachte es zu Rohini; alle Leute dachten, das wäre ihre erste Schwangerschaft – Bhagavan wurde durch Rohini geboren.

Und so wurde am vierzehnten des hellen Teils des Monats Savan, an einem Mittwoch, Baladeva Ji in Gokula geboren; und die Illusion schickte Vasudeva und Devaki einen Traum, dass Mohini ihr Kind aus Devakis Leib entfernt hätte; und legte ihnen gleichzeitig nahe, nicht ängstlich zu sein. Als sie das durch ihren Traum erfahren hatten, erwachten Vasudeva und Devaki aus ihrem Schlaf und sagten sich: „Bhagavan hat das gut gemacht; aber jetzt müssen wir es Kansa mitteilen; wer weiß sonst, welches Leid der sich für uns ausdenkt.“ Das dachten sie und informierten ihre Wachen; die gingen und sagten zu Kansa: „Oh großer König, Devaki hatte eine Fehlgeburt; es wurde kein Kind geboren.“ – Nachdem er das gehört hatte, geriet Kansa in Aufregung und sagte: „Seid ihr ab jetzt sehr aufmerksam, weil ich mich besonders vor der achten Schwangerschaft fürchte, von der die Stimme am Himmel gesprochen hat.“

Nachdem er soweit erzählt hatte, sagte Shukadeva Ji: − Raja! Baladeva Ji war also auf die Welt gekommen, als Sri Krishna in den Leib Devakis einging. Die Illusion ging und nahm ihren Platz ein im Leib Yashodas, Nandas Frau.

Beide waren schwanger, als Devaki während eines Festes zum Fluss Yamuna ging, um zu baden; zufälligerweise kam Yashoda auch dazu, und sie trafen sich dort. Sie begannen, über ihre gleich gearteten Schwierigkeiten zu sprechen, als Yashoda plötzlich zu Devaki sagte: „Ich werde dein Kind bekommen, und gebe dir meines.“ Nach dieser Unterhaltung kehrten sie zu ihrem jeweiligen Heim zurück.

Später, als Kansa erfuhr, dass Devaki mit ihrem achten Kind schwanger war, ließ er Vasudevas Haus umstellen. Er platzierte dämonische Wächter auf allen vier Seiten, und nachdem er nach Vasudeva geschickt hatte, sagte er zu ihm: „Täusche mich bloß nicht dieses Mal, bring‘ dein Kind zu mir; schon bei einer früheren Gelegenheit habe ich deinem Wort vertraut.“

Als er das gesagt hatte, ließ er Vasudeva und Devaki Fußfesseln und Handschellen anlegen, und nachdem er sie in einem Raum eingesperrt hatte, platzierte er ein Vorhängeschloss nach dem anderen an verschiedenen Türen, um jeden Zutritt zu verhindern. Dann ging Kansa in sein eigenes Haus; aus Furcht fastete er und ging schlafen. Am frühen Morgen ging er wieder dorthin, wo Vasudeva und Devaki waren. Er sah, dass ihre Schwangerschaft offensichtlich war, und rief: „In dieser Höhle des Todes liegt meine Vernichtung verborgen. Ich könnte die Mutter töten, aber ich fürchte mich vor der Ruchlosigkeit dieser Tat, weil es für mich, der ich so mächtig bin, nicht richtig wäre, eine Frau zu töten – gut, ich werde ihren Sohn töten.“ Nachdem er das gesagt hatte und hinausgegangen war, stellte er Elefanten, Löwen, Hunde und seine eigenen mächtigen Krieger als Wächter auf, und er selbst passte auch ständig auf, und so hatte er keinen Augenblick mehr Ruhe. Wo auch immer er hinsah, während der ganzen Zeit von Devakis Schwangerschaft sah er Krishna in Gestalt des Todes, und aus Furcht vor ihm verbrachte er Tag und Nacht mit sorgenvollen Gedanken. Dies war Kansas Zustand, während Vasudeva und Devaki, als die Zeit der Geburt herangekommen war, in großem Leid auf Krishna warteten. Bhagavan schickte ihnen einen Traum und verscheuchte ihre Sorgen, und sagte ihnen, er würde bald geboren werden und ihren Ängsten ein Ende setzen, und er legte ihnen nahe, sich nicht so vielen Klagen hinzugeben. Als sie das gehört hatten, wachten Vasudeva und Devaki auf.

In dieser Zeit kamen Brahma, Shiva, Indra und die anderen Devas in ihren himmlischen Wagen, die sie unsichtbar in der Luft stehen ließen, zu Vasudevas Haus. Sie falteten die Hände, sangen Lieder aus den Veden und begannen, das ungeborene Kind zu preisen. Niemand sah sie zu der Zeit, aber alle hörten die musikalischen Klänge und den Gesang aus den Veden. Die Wächter staunten über diese seltsamen Umstände, sie horchten hierhin und dorthin, und Vasudeva und Devaki waren sicher, dass Bhagavan nun schnell ihrer Mühsal ein Ende setzen würde.


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(1) Hari, Bhagavan, Baladeva, Balarama, Lakshmana, Narayana, Shesha, und viele andere sind andere Namen für Vishnu. Baladeva (auch Balarama) spielt hier die Rolle von Krishnas Bruder.
(2) Devi - Diese von Vishnu erzeugte Illusion, die hier als Person vorgestellt wird, ist unter vielen Namen bekannt, z.B. Devi, Maya, Mayadevi, Yogamaya, Shakti, Durga, Mohini, u.v.a. − WennVishnu selbst als Frau erscheint, heißt sie Mohini.
(3) Ehepaare, die sich gut verstehen, bleiben oft über sehr viele Lebenszeiten, Wiedergeburten zusammen.