Pushpak Markandeya PuranaZurück WeiterNews

Kapitel 132 - König Narishwanta und das ununterbrochene Opfer

Kraustuki sprach:
Oh ehrwürdiger Herr, du hast mir die Geschichte von Marutta vollständig erzählt. Ich möchte nun gern einen Bericht über seine Nachkommen hören. Oh großer Muni, erzähle mir von seinen Kindern, die mächtig waren und Könige wurden. Ich möchte gern davon hören.

Und Markandeya sprach:
Marutta ließ seinen Sohn unter dem Namen Narishwanta feiern. Von den achtzehn Söhnen war er der älteste und vorzüglichste. Marutta, der Erste der Kshatriyas, herrschte für fünfundachtzigtausend Jahre über diese Erde. Nachdem er sein Königreich gerecht regiert und viele Opfer durchgeführt hatte, setzte er seinen ältesten Sohn Narishwanta auf den Thron und zog sich in die Wälder zurück. Dort übte er mit konzentriertem Geist strenge Entsagung und füllte Himmel und Erde mit seinem Ruhm, um schließlich in den Himmel aufzusteigen, oh Zweifachgeborener. Als dann sein Sohn, der kluge Narishwanta, das Verhalten seines Vaters und vieler anderer Könige beobachtete, begann er zu überlegen: „In unserer Familie feierten meine Vorgänger, die hochbeseelten Könige, viele Opfer und regierten die Erde gerecht. Sie gaben Reichtümer weg und flohen nie vor dem Kampf. Ob auch ich fähig bin, dem Verhalten jener Hochbeseelten zu folgen? Ich möchte wie sie handeln und ebensolche heilsamen Werke vollbringen. Wenn ich nicht so handle, wozu wäre ich dann auf dieser Welt? Hohen Verdienst erlangt ein König, wenn er rechtschaffen über die Erde herrscht. Und wenn er die Erde ungerecht regiert, geht der sündige König zur Hölle. Wenn er mit Reichtum begabt ist, warum sollte der König keine großen Opfer durchführen und Wohltätigkeit üben? Denn der König ist die Zuflucht aller Geplagten.

Der Stolz auf die Geburt, das Gewissen, der Zorn gegen Feinde und die eigenen Aufgaben halten einen Mann davon ab, vor dem Kampf in dieser Welt zu fliehen. All dies wurde von meinen Vorfahren und meinem Vater Marutta vollkommen gemeistert. Wer könnte sie übertreffen? Was könnte ich noch mehr tun, was von meinen Vorfahren noch nicht getan worden wäre? Sie alle führten Opfer durch, übten Wohltätigkeit, flohen niemals vom Schlachtfeld, waren große Krieger und männlich. Ich sollte ein Werk vollbringen, das von ihnen noch nicht versucht worden ist. Zweifellos feierten meine Vorgänger viele Opfer, aber sie konnten dies nicht ununterbrochen tun. Ich werde das versuchen.“

Mit diesem Ziel unternahm der König ein Opfer, das mit Gaben von Reichtümern geschmückt war, wie es bis dahin niemals gesehen wurde. Er gab viele Güter für den Unterhalt der Brahmanen und hundertfache Nahrungsopfer. Er übergab an jeden Menschen auf der Erde Kühe, Kleidung, Ornamente und sogar ganze Getreidespeicher. Doch eines Tages, als dieser König wieder eine Opferfeier unternahm und viele Brahmanen dazu einladen wollte, konnte er keinen von ihnen gewinnen. Jeder Brahmane, den der König einlud, um die Aufgaben des Opferpriester zu übernehmen, sprach zu ihm: „Wir führen bereits ein Opfer durch. Bitte jemand anderen, oh König. Die Reichtümer, die du uns in deinem Opfer gabst, sind bis heute nicht erschöpft worden.“

Als der König dieser ganzen Erde keine Brahmanen als Opferpriester mehr finden konnte, begann er die Geschenke außerhalb des Altarbereiches wegzugeben. Doch auch sie, deren Häuser bereits zur Genüge mit Reichtum gefüllt waren, akzeptierten sie nicht. Und nach weiteren Versuchen, den bedürftigen Zweifachgeborenen Geschenke zu machen, sprach er: „Oh! Es ist höchst wunderbar, dass es keine bedürftigen Brahmanen auf dieser Erde mehr gibt. Aber meine Schatzkammer ist nutzlos angewachsen, und unfruchtbar bleibt das Ziel von demjenigen, der ein Opfer durchführen will. Niemand verdingt sich mehr als Opferpriester. Im ganzen Reich ist keiner, der dieses Amt übernehmen will. So werden wir unfähig sein, den Zweifachgeborenen Geschenke zu machen, selbst wenn wir es wünschten.“

Daraufhin verehrte er mit Demut einige der Brahmanen, und gewann sie auf diese Weise, um ihre Aufgabe als Priester in seinem Opfer wieder zu erfüllen. Und als sie das große Werk begannen, da geschah das unerwartet Wunderbare. Denn als der König dieses Opfer durchführte, waren zur gleichen Zeit viele andere Menschen auf der Erde mit ähnlichen Zeremonien beschäftigt. Und so versammelten sich kaum noch Zweifachgeborene an diesem Ort. Nur wenige Brahmanen kamen, um die Gaben zu akzeptieren. Und wann immer sich König Narishwanta mit der Ausführung von Opfern beschäftigte, unternahmen auch andere Menschen, mit dem von ihm gegebenen Gütern, zahllose ähnliche Zeremonien auf der Erde. Oh Muni, so kam es, dass als König Narishwanta nur ein Opfers zelebrierte, gleichzeitig achtzehn Kotis (1 Koti = 10 Mio.) Opfer im Westen, sieben im Norden, vierzehn im Süden, und fünfzehn im Osten stattfanden. Oh Zweifachgeborener, so tugendhaft war König Narishwanta, der Sohn von Marutta, und in vergangenen Tagen berühmt für seine Kraft und seinen Mut.


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