Pushpak Markandeya PuranaZurück WeiterNews

Kapitel 130 - König Marutta und der Pflichtenkonflikt

Markandeya sprach:
Als der König die Worte des Asketen hörte, war er zutiefst beschämt. Er rief „Schande über mich und meine Nachlässigkeit!“, seufzte und griff zu seinem Bogen. Unverzüglich begab er sich zur Klause von Urva und berührte die Füße seiner Großmutter Veera mit seinem Kopf. Die Asketen begrüßten ihn gebührend. Doch als er die sieben Rishis erblickte, die von den Schlangen gebissen auf dem Boden lagen, übernahm der König vor allen die Verantwortung dafür und sprach: „Möge die ganze Welt mit ihren Göttern, Dämonen und Menschen sehen, wie ich gegen die übelgesinnten Nagas vorgehe, die meine Herrschaft ignorierten und sich feindlich gegen die Brahmanen erwiesen haben.“

Mit diesen Worten griff der König zornig zur Samvartaka Waffe, um die unzähligen Schlangen zu zerstören, die in der Unterwelt leben. Daraufhin, oh Zweifachgeborener, gab es eine große Feuersbrunst überall in der Stadt der Nagas, welche durch die Strahlkraft dieser mächtigen Waffe allmählich niedergebrannt wurde. Durch die Waffe angegriffen, hörte man überall die ängstlichen Rufe der Nagas: „Oh Vater! Oh Mutter! Oh Kind!“ Einige brannten am Schwanz und andere am Kopf. So nahmen sie ihre Frauen und Söhne, ließen ihre Ornamente und schönen Kleider zurück und verließen die Unterwelt, um Zuflucht bei Bhamini, der Mutter von Marutta zu suchen, die ihnen damals Schutz versprochen hatte.

Sie näherten sich ihr voller Angst, verehrten sie und sprachen demütig: „Erinnere dich bitte, wie du zu uns gesprochen hast. Wir baten dich damals in Rasatala um einen bestimmten Dienst. Die Zeit dafür ist jetzt gekommen. Oh Mutter der Helden, beschütze uns! Oh Königin, halte deinen Sohn zurück und rette unser Leben. Der ganze Bereich der Nagas wird durch das Feuer seiner Waffe niedergebrannt. Rette uns, es gibt keine andere Zuflucht für die Nagas, die von deinem Sohn verbrannt werden. Oh berühmte Dame, habe Mitgefühl mit uns.“

Als Bhamini ihre Worte hörte und sich an ihr ehemaliges Versprechen erinnerte, sprach die reine Dame mit Respekt zu ihrem Mann Avikshita: „Als ich damals in der Unterwelt war, begrüßten mich die Nagas und sprachen einige Worte bezüglich deines Sohnes. Sie werden jetzt durch seine Energie verbrannt und sind in ihrer Angst hierhergekommen. Ich habe ihnen damals Schutz versprochen. Und jetzt bin ich unter deinem Schutz, um mit dir dieses gleiche fromme Leben zu führen. So haben jene, die damals mein Mitgefühl gesucht haben, auch das deine gesucht. Deshalb halte unseren Sohn Marutta auf. Durch dein Wort und meine Bitten wird er bestimmt beruhigt werden.“

Avikshita antwortete: „Wegen ihrer großen Ungerechtigkeit ist Marutta zornig geworden. Und ich glaube, der Zorn unseres Sohnes ist unbezähmbar.“

Darauf sprachen die Schlangen: „Oh König, wir haben unsere Zuflucht bei dir gesucht. Erweise uns deine Gunst. Der Gebrauch der Waffen wurde für den Schutz der Gequälten geschaffen.“

Nachdem er die flehenden Worte der Schlangen und die Bitte seiner Frau gehört hatte, sprach der weitberühmte Avikshita: „Oh sanfte Dame, ich werde nun gehen und unseren Sohn bitten, die Schlangen zu verschonen. Diejenigen, die Schutz suchen, sollten niemals zurückgewiesen werden. Wenn er seine Waffe auf mein Wort hin nicht zurückzieht, dann werde ich der Waffe meines Sohnes die meinige entgegensetzen.“ Daraufhin nahm Avikshita, der Erste der Kshatriyas, seinen Bogen und fuhr zusammen mit seiner Frau schnell zur Klause von Bhargaba.


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