Kraustuki sprach:
Oh verehrter Herr, du hast mir die ganze Geschichte von Karandhama und von Avikshita erzählt. Ich möchte nun mehr über das Leben des hochbeseelten Königs Marutta, des Sohnes von Avikshita hören. Ich habe bereits erfahren, dass er sehr energetisch, ein großer Herrscher, edel, heroisch, schön, hochintelligent und erfahren im Glauben war. Er vollbrachte viele tugendhafte Werke und regierte die Erde zu ihrem Wohle.
Und Markandeya sprach:
Nachdem er das Königreich von seinem Großvater mit Zustimmung seines Vaters erhalten hatte, regierte er fromm, wie ein Vater seine eigenen Söhne beschützt. Er führte der Tradition gemäß viele Opfer durch, die mit Geschenken endeten und beachtete mit Freude die Gebote der Ritwikas und Priester. Seine Räder liefen ungehindert über die sieben Inselkontinente, und er bewegte sich sogar frei durch Himmel, Unterwelt und Wasser. Mit den gewonnen Reichtümern, oh Zweifachgeborener, erfüllte er seine Aufgaben und besänftigte mit Opfern die Götter, die durch Indra angeführt werden. Auch die untergeordneten Kasten beschäftigten sich eifrig mit ihren jeweiligen Aufgaben und führten mit dem Reichtum, den sie von ihm erhalten hatten, die Ishta und Purta Zeremonien durch.
So wuchs die Erde, die durch den hochbeseelten Marutta regiert wurde, wie die himmlischen Bereiche mit ihren Bewohnern, zum Wohlstand. Er übertraf alle Könige der Erde und bezüglich der Opfer sogar den König der Götter, den Vollbringer von hundert Opfern. Sein Opferpriester (Ritwika) war der hochbeseelte Brahmane Samvarta, der Sohn von Angiras und Bruder von Vrihaspati. Er zerbrach einst sogar den Gipfel vom goldenen Berg Munjavan, wo die Himmlischen zu wandeln pflegten, weil sie die Muschelschale dieses Königs gestohlen hatten.
Oh Zweifachgeborener, König Marutta erfreute alle Brahmanen, indem er in seinen Opfern viel Land als Gabe darbrachte. Die Rishis besangen und rezitierten die große Geschichte von Marutta: „Es gibt keinen anderen König auf dieser Erde, der Opfer wie Marutta durchführen kann. Durch seine Opfer wurden alle Rishis erfreut. Er verteilte Soma Saft unter allen Göttern, angeführt durch Indra, und gab Dakshinas an alle Zweifachgeborenen. Welcher König gleicht Marutta, in dessen Opfern die Zweifachgeborenen reiches Gold in juwelengeschmückten Häusern kaum noch beachten? Alle seine Paläste waren aus Gold gemacht. Und alle drei Kasten bekamen Reichtum von ihm und gaben in ebenso weiter. Und die Menschen, die zufrieden mit dem Übriggebliebenen davongingen, führten damit noch viele Opfer in verschiedensten Ländern durch.“
Oh Erster der Munis, während er so regierte und seine Untertanen führte, kam eines Tages ein Asket zu ihm und sprach: „Oh König, weil deine Großmutter (Veera, die noch im Wald bei den Asketen lebt) die zunehmende Zahl von Asketen erblickte, die durch das Gift von übermäßig stolzen Nagas angegriffen wurden, lässt sie dir folgendes ausrichten: 'Nachdem er die Erde gut regiert hatte, ist dein Großvater zum Himmel aufgestiegen. Und ich, unfähig die Buße allein fortzusetzen, lebe nun in der Klause von Urva. Oh König, während du das Reich deines Großvaters regierst, ist mir eine Absonderlichkeit aufgefallen, die es unter deinem Vorgänger nicht gab. Offensichtlich verfällst du immer blinder den Dingen des Vergnügens und hast die volle Kontrolle über deine Sinne bereits verloren, weil du nicht mehr weißt, was zu tun und was zu lassen ist. Aus der Unterwelt kommen die Nagas herauf und haben bereits sieben Jungen der Munis gebissen und das Trinkwasser verdorben. Selbst die reine, geklärte Butter wurde durch ihren Urin und ihre Exkremente entweiht. Du solltest deinen Fehler einsehen und recht schnell den Nagas Nahrung darbringen. Diese Munis wären zwar dazu fähig, die Schlangen sofort zu verbrennen, aber sie haben in diesem Fall kein Recht dazu, denn das Problem liegt in deinem Pflichtbereich.
Oh König, die Kinder der Herrscher mögen sich so lange am Genuss erfreuen, bis das Wasser der Königsweihe über ihre Köpfe fließt. Dann sollten sie bedenken: 'Wer sind meine Freunde? Wer sind meine Feinde? Wie stark ist die Kraft der Feinde? Wie steht es mit mir? Wer sind meine Minister? Welche Könige sind auf meiner Seite? Welcher Mensch in dieser Stadt oder im Königreich ist mit mir unzufrieden oder wurde mir durch Feinde entfremdet? Wie steht es mit den Feinden? Wer führt religiöse Handlungen durch? Wer ist unwissend? Wer benimmt sich gerecht? Wer sollte bestraft werden? Wer sollte beschützt werden? Um welche Leute sollte ich mich besonders kümmern?' Aus Furcht vor dem Bruch bestehender Verträge, sollte ein König zur rechten Zeit und am rechten Ort Spione entsenden, damit sie ihm diese Nachrichten bringen. Ein König sollte immer wachsam sein, und das Verhalten seiner Minister und der anderen beobachten. Unablässig möge er seinen Geist darauf richten. Die Tage und Nächte sollten in diesem Sinne vergehen, und nicht durch endlose Vergnügungen. Oh König, nicht zum Vergnügen leben die Könige, sondern zur Sorge für den Schutz der Erde und der Tugend. Wenn ein König diese Erde zu ihrem Wohle regiert und seine Aufgaben beachtet, erträgt er zwar große Schwierigkeiten in dieser Welt, aber gelangt zur höchsten Freude in der folgenden. Mögest du das verstehen.
Allen Vergnügungen entsagend, oh König, solltest du versprechen, alle Schwierigkeiten zu ertragen, um diese Erde zu regieren. Denn diese große Katastrophe unter den Rishis, die durch die Nagas während deiner Regierungszeit entstanden ist, hast du nicht erkannt, oh König. Wozu noch mehr Worte? Bestrafe die Übelgesinnten und beschütze die Guten! Du bist der König und zum sechsten Teil aller Verdienste berechtigt. Wenn du deine Aufgaben nicht erfüllst, wirst du auch den Anteil an allen Sünden ernten. Handle nun, wie es dir beliebt.'“
Der Asket fuhr fort: „So habe ich dir alles mitgeteilt, was deine Großmutter gesprochen hat. Wenn du kannst, oh König, handle entsprechend.“