Pushpak Markandeya PuranaZurück WeiterNews

Kapitel 123 - Prinz Avikshita und die Ritterlichkeit

Markandeya fuhr fort:
So stellten sich die Könige und Prinzen zur Schlacht auf, die schon oftmals siegreich gewesen waren. Dann erhob sich eine schreckliche Begegnung zwischen ihm und ihnen, ein Einzelner gegen viele Könige und mächtige Prinzen, oh Muni. All diese höchst starken Könige kämpften, so wie er, mit Schwertern, Speeren, Disken und Pfeilen in ihren Händen. Und dieser mächtige Königssohn, ein Meister im Gebrauch der Waffen, durchbohrte sie mit hunderten von schrecklichen Pfeilen. Aber auch sie begegneten ihm mit scharfen Waffen. So verloren manche ihre Arme, andere ihren Köpfe, wurden an lebenswichtigen Organen verwundet oder in die Brust getroffen. Es fielen die Häupter der Elefanten und Pferde, wie auch die Kampfwagen mit ihren Wagenlenkern. Seine Pfeile zerlegten die Waffen der Feinde. Er zertrennte ihre Schwerter, wie ihre Köpfe durch seine Beweglichkeit. Er zerschmetterte ihre Rüstungen und besiegte seine Gegner. Und im Angesicht der vielen Verwundeten verließen die Soldaten bald das Schlachtfeld.

Trotzdem stand die komplette Heerschar der Könige mit siebenhundert Helden entschlossen, dem Tod zu begegnen. Sie waren alle von hoher Geburt, erfahren, heroisch und aufrecht. Nachdem alle Soldaten besiegt und geflohen waren, kämpfte dieser Königssohn zornig, aber gerecht, mit all jenen Königen, indem er sich einem nach dem anderen näherte. Dieser höchst Starke versuchte dabei, ihre Waffen und ihre Rüstungen entsprechend den Regeln der Kampfkunst zu zerschmettern. Aber sie, oh großer Muni, wurden so zornig, dass sie auf ritterliche Fairness verzichteten, und gemeinsam begannen, gegen ihn zu kämpfen. Dabei schwitzten die Prinzen wie ein mit Wasser vollgesogener Wald. Einige verwundete er mit einem Schauer von Pfeilen, von anderen zertrümmerte er die Rüstungen oder ließ ihre Standarten auf die Erde sinken. Manchen tötete er die Pferde, zerbrach ihre Kampfwagen und traf die Wagenlenker mit Speeren und Pfeilen. Und als sein eigener Bogen zertrümmert wurde, nahm der Prinz zornig sein Schwert und Schild auf, aber auch diese wurden von seinen Feinden bald zerschlagen. Ohne Schwert und Schild, griff der Beste der Keulenkämpfer zur Keule. Aber auch diese zerschmetterte jemand zielstrebig mit einem Pfeil, der ein Hufeisen an der Spitze trug.

Dann umzingelten ihn alle Könige, die den fairen Kampf aufgegeben hatten, und beschossen ihn mit tausenden Pfeilen. Von so vielen angegriffen, fiel er schließlich ohnmächtig zur Erde, und wurde dort von diesen großen Königen gefesselt. Nachdem sie den Königssohn durch unfaire Mittel überwältigt hatten, gingen sie alle zusammen mit König Vishala zur Stadt von Videsha. Als sie den Prinzen gebunden heranführten, waren sie alle voller Freude und glücklich präsentierten sie ihn der Jungfrau, die für ihre Gattenwahl alle Vorbereitungen getroffen hatte. Sie wurde nun erneut von ihrem Vater und den Priestern aufgefordert: „Wähle dir einen unter den Königen als deinen Ehemann.“

Doch als diese geehrte junge Dame, oh Muni, niemanden zu ihrem Mann erwählte, fragte der König den Astrologen bezüglich der Hochzeit: „Empfehle mir einen anderen Tag, der am besten für ihre Ehe geeignet ist. Der heutige ist durch einen Kampf besudelt worden, der viele Hindernisse geschaffen hat.“

Vom König so angesprochen, dachte der weise Astrologe Durmanas nach und sprach dann zu ihm: „Oh König, es wird noch viele Tage geben, die für diese Ehe sehr günstig sind. Oh Ehrenvoller, mögest du dann ihre Hochzeit feiern. Es gibt keine Notwendigkeit für den heutigen Tag, wenn solch ein großes Hindernis aufgetaucht ist.“


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