Pushpak Markandeya PuranaZurück WeiterNews

Kapitel 91 - Die Hymne an die Göttin Narayani

Der Rishi sprach:
Als der König der Dämonen von der Göttin besiegt worden war, erschien Indra mit allen Göttern und Agni vor ihr. Und mit freudigen Gesichtern begannen sie, Narayani für die große Gunst zu preisen, welche sie ihnen gewährt hatte:

„Oh Göttin! Deine Erscheinung befreit die Wesen vom Unheil. Du bist die wohltätige Mutter des ganzen Universums. Oh Königin der Welt, beschütze die Erde. Mögest du die Welten bewahren, denn du bist die Göttin für alles Belebte und Unbelebte. Du allein bist die Stütze der Welt in Form der festen Erde.

Oh du Inbegriff des Heldentums! Als Wasser erfrischst du alle Wesen. Du bist die Macht von Vishnu, und deine Kraft ist grenzenlos. Du bist das Wesen der Welten und die höchste Illusion.

Oh Göttin, du bindest alles durch die Kraft der Liebe und bist die große, erste Ursache. Du bist das Tor zur Erlösung auf Erden und die Essenz von allem Wissen. Du bist Reichtum und erfüllst alle Dinge. Wer könnte deine Heiligkeit mit Worten preisen? Du bist die Stütze des Himmels und die Erlösung in allen Wesen. Welche Worte könnten dich genügend loben?

Ich verehre dich, oh Göttin Narayani, welche als Intelligenz im Herzen aller Wesen lebt und zum Paradies, als erreichbare und unvergängliche Wohnstatt, führen kann.

Ich verehre Narayani, welche alle Dinge in ihrer geistigen und materiellen Form beschützt und die alles beherrschende Macht des Weltalls ist.

Ich verehre Narayani, welche die verheißungsvolle Quelle für Wohlstand, Glück und jeden Wunsch ist, aber auch Verpflichtungen auferlegt. Oh Dunkle! Oh Dreiäugige!

Ich verehre Narayani, die Macht, zu erschaffen, zu bewahren und zu zerstören, die Quelle aller Tugenden in allen Lebensphasen.

Ich verehre die Göttin Narayani, welche jene rettet, die ihren Schutz suchen, welche die Elenden und Betrübten tröstet und alle Sorgen zerstreuen kann.

Ich verehre Narayani, welche in Gestalt von Brahmani auf einem Wagen sitzt, der von himmlischen Schwänen gezogen wird, und reines Wasser fließen lässt.

Ich verehre Narayani, welche in Gestalt von Maheswari auf einem großen Stier reitet und Dreizack, Mondsichel und Schlangen trägt.

Ich verehre Narayani, welche in Gestalt von Kaumari auf einem Pfau reitet und die mächtigen Berge auf ihren Händen trägt.

Ich verehre Narayani, welche in Gestalt von Vaishnavi zum Wohle aller Wesen Muschelhorn, Diskus, Keule und Bogen trägt.

Ich verehre Narayani, welche in Gestalt eines Ebers die Erde auf den Hauern trägt und den mächtigen Diskus ergriffen hat.

Ich verehre Narayani, welche in der zornvollen Gestalt eines Menschlöwen die Giganten tötete, um die drei Welten zu bewahren.

Ich verehre Narayani, welche als König Indra, dem Halter des Donnerkeils, mit tausend Augen leuchtet und dem Dämonen Vritra das Leben nahm.

Ich verehre Narayani, welche in ihrer fürchterlichen Gestalt als Shiva-Duti die gewaltigen Dämonen im großen Kampf vernichtete.

Ich verehre Narayani, welche in Gestalt von Kali die schrecklichen Zähne und den Rachen eines Löwen trägt und mit einer Kette von Schädeln geschmückt ist.

Oh Chamunda, als alles zerstörende Zeit bist du der Schrecken für jeden übermächtigen Giganten. Du bist aber auch die Friedliche, die Allwissende, die Hingebende und die Verehrende. Oh du Unvergängliche, du Mächtige und alles Gestaltende!

Ich verehre Narayani, welche als Sarasvati die Göttin des Lernens und der Weisheit ist, die Stütze für jeden Wohlstand und Quelle aller Vorzüge, aber auch die Gefürchtete und Strenge.

Ich verehre Narayani, welche als Durga die Göttin der vielfältigen Gestalten und die Herrin aller Dinge ist. Begabt mit verschiedenen Mächten, bist du die Retterin der Ängstlichen.

Ich verehre Narayani, welche als Katyani ein sanftes Gesicht trägt, mit drei Augen geschmückt ist und alle Wesen bewahrt.

Ich verehre Narayani, welche als Bhadrakali ein schreckliches Gesicht trägt, die ganze Rasse der Giganten besiegte und mit dem Dreizack die Furchtsamen beschützt.

Möge die Glocke der Göttin erklingen, deren Ton die Kraft der Giganten zerschlug und alle Welten durchdringt: Bewahre uns als deine Kinder. Wir verneigen uns vor dir, oh Chandika, deren alldurchdringendes Schwert vom Blut und Fleisch der Giganten befleckt und zum Instrument des Todes für den Dämonen Sumbha wurde.

Du heilst diese Welt von jeder Art der Unordnung. Du gibst allen Wesen Kraft und Freude. Wer deine Zuflucht sucht, möge kein Elend mehr erfahren und heil werden. Du hast die großen Dämonen, die Feinde der Tugend, durch deine Taten und Gestaltungen besiegt. Du wirst in allen Wissenschaften in höchstem Maße geehrt, im Lernen, im Wissen, in der Redekunst und in einem tugendhaften Leben. Die Welt ist vom Übermaß deiner Liebe erfüllt. Du wohnst sogar unter giftigen Schlangen, unter den härtesten und verdorbensten Räubern, wo das verzehrende Feuer wütet und selbst in den Tiefen der Ozeane. Du trägst diese ganze Welt.

Oh Göttin des Universums! Mögest du diese Welt bewahren, die du durchdringst und trägst. Die Welt selbst demütigt sich vor dir, sie folgt dir hingebungsvoll, und sie liebt dich treuherzig.

Oh Göttin! Beschütze und bewahre alle Wesen vor der furchtbaren, übermächtigen Gewalt, indem du die Giganten zerstörst, wie du es schon immer getan hast: Löse die Sünden der Welt wieder auf, die aus dem Chaos der Ursachen entstehen.

Oh Göttin! Sei denen gnädig, die sich vor dir verneigen. Oh du allgegenwärtige Wachsamkeit! Alle Bewohner der drei Welten mögen sich vor dir demütig verneigen. Oh du Segensreiche für alle Wesen!“

Nach dieser Verehrung sprach die Göttin: „Oh vereinte Gottheit! Ich werde dich segnen. Frage, und ich werde geben, was zum Wohle der Götter gewünscht wird.“

Und die Götter antworteten: „Oh höchste Göttin der drei Welten! Wir bitten dich, alle Gefahren aufzulösen und unsere Feinde zu besiegen. Das sei deine Aufgabe.“

Die Devi sprach: „Wenn das achtundzwanzigste Zeitalter (Yuga) im Vaivaswata Manwantara anbricht, werden sich die Dämonen Sumbha und Nisumbha wieder erheben. Dann werde ich, um sie zu zerstören, auf dem Berg Vindhya wohnen, geboren im Geschlecht von Kuhhirten, aus dem Leib von Yasoda. So werde ich auf der Erde verkörpert sein und die mächtigen Viprachitta Giganten erneut töten. Meine Zähne werden rot wie die Blüten des Granatapfels sein, und alle Götter und Menschen werden mich preisen und mir den Namen Rakta-Dantika (die Rotzähnige) geben. Eine Hungersnot über hundert Jahre ohne Regen wird anbrechen. Doch verehrt durch die Weisen, werde ich wiedergeboren und mit hundert Augen auf sie schauen, weshalb ich unter den Sterblichen den Namen Satakshi (Hundert Augen) tragen werde.

Die ganze Welt soll dann von den göttlichen Pflanzen leben, welche aus meinem Körper wachsen, bis der Regen wieder fällt. Dann werde ich auf der Erde unter dem Namen Sakambhari, die Beschützerin der Pflanzen, gefeiert werden. Und nach dem Sieg über den Dämonen Durgama, wird man mich Durga Devi nennen. Später werde ich wieder eine schreckliche Form auf dem Berg Himavat annehmen und die Giganten verschlingen, um die Weisen zu beschützen. Alle Asketen werden sich verbeugen und mich als Bhima Devi preisen. Und wenn Aruna die drei Welten in Unordnung bringen wird, dann werde ich als ein Bienenschwarm umherziehen und den mächtigen Giganten zum Wohle der drei Welten zerstören. Dann sollen mich alle unter dem Namen Bramhani feiern.

Dies sei mein Wesen: Wann auch immer das Gleichgewicht der Welten durch übermächtige Giganten bedroht wird, werde ich eine entsprechende Form annehmen, um die Feinde zu zerstören.“


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