Pushpak Markandeya PuranaZurück WeiterNews

Kapitel 69 - Die Geschichte von König Uttama

Kraustuki sprach:
Oh Brahmane, das Swarochisha Manwantara wurde von dir ausführlich beschrieben und auch die acht Nidhis, nach denen ich gefragt habe. Und das erste Manwantara mit den Namen Swayambhuva wurde ebenfalls erklärt. Doch nun beschreibe mir bitte das dritte Manwantara, welches Auttama genannt wird.

Markandeya sprach:
Der Sohn von Utthanapada und Suruchi wurde unter dem Namen Uttama bekannt, ein König mit großer Kraft und Heldenmut, rechtschaffen, hochbeseelt und ausgestattet mit dem Reichtum der Männlichkeit. Er übertraf alle Wesen und wurde ebenso berühmt wie die Sonne. Oh großer Muni, er war sowohl zu Freunden als auch zu Feinden, sowie zu Kindern und Dienern gerecht. Zu den Ungerechten war er wie Gott Yama und zu den Tugendhaften wie der Mond.

Uttama, dieser rechtschaffene Sohn von Uttanapada, heiratete die höchst berühmte Vahula, die Tochter von Babhru, wie Indra seine Sachi. Sein Geist war immer voller Zuneigung zu ihr und sein Herz ihr hingegeben, wie das des Mondes zu Rohini. Er war mit seinen Gedanken nie an andere verhaftet. Der Geist dieses Herrschers der Erde war sogar im Traum bei ihr. Sobald der König sie mit ihren äußerst schönen Gliedern erblickte, suchte er ihre Umarmung, und bei der Berührung ihres Körpers verlor er augenblicklich alle seine Sinne an sie. Selbst die schmerzlichsten Worte, die er oft von ihr hörte, waren dem Ohr dieses Herrn der Erde sehr angenehm, und alle Beleidigungen von ihr empfand er als eine große Ehre. Bald wies sie sogar die Girlanden und schönsten Ornamente zurück, wenn sie von ihm gegeben wurden, und ging davon, um ihn zu beleidigen, wenn er gerade beim vorzüglichsten Wein saß. Auf diese Weise war sie diesem Hochbeseelten, der sie so sehr verehrte, nicht besonders hingegeben. Und dennoch liebte dieser Herr der Erde sie mehr als zuvor. Wenn er sie nur für einen Moment an der Hand hielt, war sie schon so unzufrieden, oh Zweifachgeborener, dass ihr jeglicher Appetit verging.

Einst bot ihr der König während einer Feierlichkeit mit großem Respekt einen mit Wein gefüllten Becher an. Doch sie verwehrte diesen Becher vom Herrn der Erde vor den Augen aller versammelten Prinzen mit ihren Kurtisanen, die Meister im Tanzen und Singen der süßesten Melodien waren, und wandte ihr Gesicht von ihm ab. So wurde er von jener Dame zurückgewiesen, welche er so sehr liebte, aber die diese Liebe ihrem Ehemann nicht erwiderte. Doch nun wurde dieser König ärgerlich, rief nach dem Torhüter und sprach zu ihm, schwer wie eine Schlange atmend: „Oh du Wächter des Tores, nimm jene, deren Herz so schlecht ist, und verbanne sie schnell in einen einsamen Wald. Handle, aber beurteile meine Anweisung nicht.“

So folgte der Torhüter der Anweisung des Königs, und ohne Beurteilung (von gerecht oder ungerecht) setzte er sie auf einen Wagen und ließ sie in einem Wald zurück. Die Königin betrachtete diese Verbannung in den Wald sogar als eine große Gunst ihr gegenüber, weil sie damit dem Anblick vom Herrn der Erde entkommen war. Und er, der Herrscher dieser Erde, der Sohn von Uttanapada, nahm sich keine zweite Frau, weil sein Geist weiterhin im Schmerz der Liebe zu ihr brannte. Und er dachte an die Schöngestaltete ohne Unterbrechung Tag und Nacht, während er weiterhin alle Handlungen für sein Königreich gemäß dem Gesetz durchführte, wie es für die Regierung eines Volkes nützlich ist. Als er so regierte, wie ein Vater seine eigenen Kinder, kam eines Tages ein Brahmane in einem leidvollen Zustand zu ihm.

Und der Brahmane sprach: „Oh großer König, höre meine Worte. Ich bin in großer Qual, und die Qual von Menschen wird von niemand anderem, außer dem König behoben. Meine Frau wurde von jemandem geraubt, als ich nachts bei unverschlossener Haustür schlief. Du solltest sie mir zurückbringen.“

Der König antwortete: „Oh Zweifachgeborener, wenn du nicht weißt, von wem sie geraubt worden ist oder wohin sie gebracht wurde, wen soll ich dann bestrafen oder von woher sie zurückholen?“

Der Brahmane sprach: „Oh Herr der Erde, wenn die Frau eines Mannes, der bei geschlossenen Türen schläft, gestohlen wurde, dann solltest du herausfinden von wem und warum. Oh Herr der Menschen, wer den sechsten Teil von allen Erzeugnissen als seine Vergütung nimmt, der ist der Beschützer der Gesetze, und nur dann schlafen die Söhne von Manu (die Menschen) furchtlos in der Nacht.“

Der König sprach: „Ich habe deine Frau nie gesehen. Wie sieht sie aus? Welches Alter hat sie? Beschreibe mir auch den Charakter von deiner Brahmanin.“

Darauf sprach der Brahmane: „Herrische Augen hat sie. Sie ist äußerst hochgewachsen, mit kurzen Armen und schrumpeligem Gesicht. Sie ist, oh Herr der Erde, sehr hässlich. Ich spreche nicht schlecht von ihr, sie ist wirklich so. Ihre Worte, oh König, sind äußerst hart, und ihr Charakter ist nicht besonders angenehm. So ist meine Frau, wie ich es sage. Ihre Erscheinung ist äußerst unerfreulich und, oh König, ihre erste Jugend ist bereits vergangen. Dies ist die Beschreibung meiner Frau. Damit sage ich die Wahrheit.“

Der König antwortete: „Oh Brahmane, du bedarfst ihrer nicht. Ich werde dir eine andere Frau geben. Eine liebliche Frau wird zur Quelle von Glück. Eine wie sie ist lediglich die Ursache für Leiden. Schönheit und guter Charakter, oh Brahmane, sind die Wurzeln für ein glückliches Leben. Deshalb solltest du sie, die ohne diese Qualitäten ist, verlassen.“

Doch der Brahmane sprach: „Ist es nicht, oh König, ein gutes Gebot der Schriften, dass die Ehefrau beschützt werden soll? Denn wenn die Frau beschützt wird, dann werden auch die Kinder beschützt. Auf die Frau stützt sich die Nachkommenschaft. Deshalb, oh Herr der Menschen, sollte sie beschützt werden. Sind die Nachkommen bewahrt, ist man selbst bewahrt. Wenn sie nicht beschützt wird, vermischen sich die Kasten, und damit, oh Herr der Erde, stürzen die Ahnen vom Himmel zur Hölle hinab. Meiner Frau beraubt, werden Tag für Tag die Opferriten vernachlässigt, und ohne die täglichen Opferriten werde auch ich fallen. Von ihr, oh Beschützer der Erde, sollen meine Kinder geboren werden. Und sie mögen wiederum den sechsten Teil aller Erzeugnisse geben, um die Ordnung aufrechtzuerhalten. Deshalb habe ich dir, oh Herr, meine Frau beschrieben, die mir geraubt wurde. Bringe sie mir zurück, denn du bist nach dem Gesetz unser Beschützer.“

Nach diesen Worten bestieg der Herr der Menschen etwas unzufrieden seinen großen Kampfwagen, der mit allen notwendigen Dingen ausgerüstet war. Und als er hier und dort über die Erde streifte, sah er in einem großen Wald eine hervorragende Einsiedelei. Der König stieg von seinem Wagen herab, betrat die Einsiedelei und sah dort den Muni, der sich auf einem Sitz aus Kusha Gras niedergelassen hatte, voller Kraft und Energie, wie eine Flamme, die in ihrem eigenen Glanz erstrahlt. Als er den König näherkommen sah, erhob er sich bereitwillig und ehrte ihn mit dem Wort Swagata (Willkommen!). Dann bat er seinen Schüler, das Arghya für den Gast zu bringen.

Doch der Schüler sprach leise zu ihm: „Welche Gabe, oh Muni, sollen wir ihm geben? Bedenke sorgfältig und gebiete mir, dann werde ich deinen Wunsch erfüllen.“ Der Rishi, der im Selbst gegründet war, wurde sich der Geschichte dieses Königs bewusst und ehrte ihn mit einem Sitz und folgenden Worten der Begrüßung: „Aus welchem Grund bis du hierhergekommen? Was ist dein Ziel? Ich kenne dich, oh König Uttama, Sohn von Uttanapada.“

Der König sprach: „Oh Muni, aus dem Haus eines Brahmanen wurde dessen Ehefrau von einem Unbekannten geraubt. Auf der Suche nach ihr bin ich hierhergekommen. Deshalb bitte ich dich, oh du Besitzer der sechs großen Tugenden (der Bhagas), sei gnädig und beantworte mir als Gast in deinem Haus und dein Bewunderer alle meine Fragen an dich.“

Der Rishi antwortete: „Frage nach Belieben, oh Beschützer der Welt, ohne jeden Vorbehalt oder Scheu. Wenn es von mir ausgesprochen werden kann, dann werde ich es dir aufrichtig erklären.“

Der König sprach: „Das Arghya, oh Muni, welches du mir geben wolltest, als du mich zu deinem Haus kommen sahst, warum wurde diese Gabe zurückbehalten?“

Der Rishi antwortete: „Als ich dich, oh König, ohne Verlangen und Entzücken sah, da beauftragte ich diesen Schüler damit. Doch von ihm wurde ich in dieses (mein irdisches) Bewusstsein zurückgeholt. Dieser Schüler erkennt durch meine Gunst, ebenso wie ich es erkenne, alles Vergangene und Zukünftige, und selbst das, was nicht in dieser Welt zur Entfaltung kommt. Als er sprach „bedenke und gebiete“, wurde auch mir alles Geschehene bewusst, und deshalb gab ich dir nicht das Arghya gemäß den Geboten der heiligen Schriften. Oh König, geboren im Stamm von Swayambhuva verdienst du eigentlich das Arghya, dennoch betrachten wir dich als unwürdig für solche hohe Gaben.“

Der König sprach: „Oh Brahmane! Was habe ich bewusst oder unbewusst getan, dass ich von dir nicht für würdig gehalten werde, das übliche Arghya zu empfangen, nachdem ich so lange nicht hier gewesen war?“

Der Rishi antwortete: „Hast du bereits vergessen, dass deine Ehefrau von dir in den Wald verbannt worden ist? Mit ihr, oh König, hast du deine Opferpflichten verstoßen. Durch die Missachtung oder Vernachlässigung der Opferhandlungen verliert man seine Würde als Mensch. Du hast deine täglichen Opferpflichten für mehr als ein Jahr unterlassen. Wie die Ehefrau zu ihrem Mann liebenswürdig sein sollte, selbst wenn er einen schlechten Charakter hat, so sollte auch, oh Herrscher der Menschen, eine Frau mit schlechtem Charakter von ihrem Ehemann beschützt werden. Diese geraubte Frau jenes Brahmanen ist ihrem Mann nicht besonders gut gesinnt, doch dieser Brahmane, oh König, der nach Verdienst strebt, möchte sie eifrig wiedergewinnen. Oh Herr der Welt, es ist deine Aufgabe als König, jene zurückzuführen, die von ihren Aufgaben bezüglich ihrer gesellschaftlichen Funktionen abgefallen sind. Doch wer sollte dich zurückführen, wenn du die Pfade von Tugend und Gesetz verlässt?“

Als der Herr der Erde von diesem Weisen so angesprochen wurde, antwortete er beschämt „Es ist, wie du sagst.“, und fragte den Zweifachgeborenen über die geraubte Ehefrau: „Oh du Besitzer der sechs großen Qualitäten, durch wen wurde diese Frau des Brahmanen entführt und wohin? Der Verehrte weiß wahrlich, was in dieser Welt geschah und noch geschehen wird.“

Der Rishi antwortete: „Der Rakshasa Valaka, der Sohn von Adri, hat sie geraubt. Oh König, du sollst ihn noch heute im Wald von Utpalavatam erblicken. Gehe, erfülle deine Pflicht, und vereine diesen Besten unter den Zweifachgeborenen wieder mit seiner Ehefrau. Lass ihn nicht Tag für Tag zu einem Ort der Sünde werden, wie du es selbst geworden bist.“


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