Pushpak Markandeya PuranaZurück WeiterNews

Kapitel 63 - Die Geburt von Swarochi und seine Ehe mit Manorama

Markandeya sprach:
Dann streifte er mit ihr über die Hochebenen der Berge, durch die herzerfreuenden Gärten mit blühenden Bäumen, an den Seen entlang, die den Geist entzücken, durch angenehme Täler, vorbei an entzückenden Ufern von Flüssen und, oh Zweifachgeborener, durch viele andere liebliche Bereiche. Und sie lebte in jener Zeit zusammen mit Kali und dachte unaufhörlich mit geschlossenen Augen an die Schönheit des Brahmanen, wie er damals im strahlenden Feuer erschien. Zu jener Zeit, oh ausgezeichneter Muni, empfing sie durch die Vereinigung mit dem Gandharva und dachte dabei ständig an den strahlenden Glanz des Brahmanen.

So fand Varuthini ihre Befriedigung und gebar ein Kind. Und Kali, der die Gestalt des Brahmanen angenommen hatte, ging mit ihrem liebevollen Einverständnis wieder seiner Wege. Dieses Kind wurde voller Licht, wie ein brennendes Feuer geboren, und erleuchtete wie die Sonne alle Himmelsrichtungen mit seinen eigenen Strahlen. Und weil dieser Junge im Zauber seines Lichtes glühte, bekam er den Namen Swarochi. Dieser Besitzer der acht guten Qualitäten der Güte usw., wuchs Tag für Tag mit vielen guten Eigenschaften heran, wie der Neumond Stück für Stück zunimmt. Und als der Vorzügliche zum Jüngling reifte, lernte er die Kunst der Waffen und auch die Veden in der richtigen Reihenfolge, sowie viele andere Wissenschaften.

Als er einst über den Berg Mandara wanderte, erblickte der Jüngling, dessen Handlungen alle vorzüglich waren, eine Jungfrau auf dem Bergpass, die voller Angst war. Als sie ihn sah, rief sie: „Rette mich!“ Und er sprach zu ihr, deren Augen mit Tränen der Angst gefüllt waren: „Hab keine Angst! Warum weinst du?“

Als sie von diesem Hochbeseelten mit diesen kühnen Worten angeredet wurde, sprach sie mit vielen Seufzern: „Ich bin die Tochter des Vidyadhara Indivaraksha und heiße Manorama, geboren von der Tochter des Marudhanva. Vibhavari die Tochter von Vidyadhara Mandara ist meine Freundin und auch Kalavati, die Tochter des Muni Para. Wir gingen zusammen zu der exzellenten Hochebene des Berges Kailash und sahen dort einen ernsthaften Muni mit einer äußerst mageren und abgezehrten Gestalt, dessen Hals ganz dünn durch das viele Hungern war und dessen Augen im Dunkel ihrer Höhlungen versunken waren. Ich musste über ihn lachen, so dass der Zorn in ihm entflammte und er einen Fluch über mich aussprach. Die kraftvollen Worte waren leise und kaum zu hören, und seine schwachen Lippen bewegten sich nur ganz wenig: „Oh du Unwissende mit fehlender Hingabe, weil du über mich gelacht hast, wird dich unverzüglich ein Rakshasa in Besitz nehmen.“

Als er mich so verflucht hatte, wurde der Muni von meinen zwei Freundinnen getadelt, und sie sprachen: „Schande auf deinen Stand als Brahmane. Diese ganze schwere Buße wurde von dir getan, ohne die Tugend von Vergebung und Mitgefühl zu üben. Du wurdest so abgemagert durch den Zorn und durch die Härte eigenwilliger Entsagung. Doch die Essenz aller Qualitäten eines Brahmanen ist das Mitgefühl, und seine größte Buße ist die Zügelung seines Zorns.“

Als er dies mit unvermindertem Glanz hörte, verfluchte er auch jene zwei, so dass die eine Lepra an ihren Gliedern bekomme und die andere Schwindsucht. Und so, wie der Muni gesprochen hatte, entfalteten sich im gleichen Moment jene Krankheiten an ihnen, und auch auf mich kam ein großer Rakshasa zu, der mir auf dem Fuß folgte. Hörst du nicht diese fürchterlichen Töne von ihm, der ständig in meiner Nähe brüllt? Das ist bereits der dritte Tag, dass er mich unaufhörlich verfolgt.

Rette mich, oh Hochgesinnter, vor diesem Rakshasa! Ich werde dir auch all mein Wissen über die Waffen des Herzens (Hridayagnana) geben. Dieses Wissen wurde von Rudra selbst, dem Halter des Bogens Pinaka, zuerst an den Swayambhuva Manu übertragen. Swayambhuva gab es jenem Besten unter den Siddhas und durch ihn wurde es an Citrayudha weitergeben, dem Vater meiner Mutter. Und ihr Vater selbst gab es meinem Vater zu seiner Hochzeit als Ehegeschenk. Bereits in frühem Alter wurde es mir von meinem Vater übergeben. Oh du Mutiger, dieses Hridaya (Herz) aller Waffen kann jeden Feind gerecht bestrafen. Akzeptiere nun von mir diese Essenz aller Waffen und dann überwinde jenen Dämonen, sobald er in meine Nähe kommt.“

Darauf sprach er „So sei es!“, und sie berührte Wasser und übergab ihm das Wissen von Hridaya mit allen Geheimnissen bezüglich seiner Benutzung und seines Rückrufs. Der Rakshasa mit dem fürchterlichen Gesicht ließ nicht lange auf sich warten und näherte sich mit schrecklichem Gebrüll. Swarochi hörte ihn schreien: „Ich werde sie unverzüglich auffressen!“ Und als er immer näher kam, dachte er bei sich: „Möge er die Jungfrau berühren, damit sich die Worte des großen Muni erfüllen können.“ So kam der Rakshasa schnell in ihre Nähe und ergriff sie, mit der schlanken Taille, welche in mitleiderregenden Tönen schrie: „Rette mich! Beschütze mich!“

Dann lenkte Swarochi, vom Zorn bewegt, mit entschlossenen Augen diese gewaltige Waffe auf den Rakshasa. Von ihr überwältigt ließ der Rakshasa von dem Mädchen ab und rief: „Sei gnädig! Bändige diese Waffe und höre mich an. Oh du Glanzvoller, von dir werde ich heute von einem höchst schrecklichen Fluch befreit, den der weise und strenge Brahmamitra über mich ausgesprochen hat. Es gibt für mich keinen größeren Wohltäter als dich, oh Besitzer der acht guten Qualitäten, der mich von jenem großen Fluch befreit, welcher mir solch unendliches Leiden verursacht hat.“

Da fragte Swarochi: „Aus welchem Grund wurdest du vom hochbeseelten Muni Brahmamitra verflucht? Und welcher Art war der Fluch?“

Der Rakshasa sprach: „Brahmamitra, der Meister des Atharva Veda, studierte den ganzen Ayurveda mit den Adikaras. Ich bin Indivara, der Vater dieser Jungfrau und der Sohn von Nalanabha, dem König von Vidyadharas und dem Halter des Schwertes. Ich habe damals den Muni Brahmamitra mit den Worten angefleht: „Oh Verehrter, ich bitte dich, belehre mich über den vollkommenen Ayurveda. Doch obwohl ich ihn wiederholt mit Demut darum bat, oh du Tapferer, übertrug er mir nicht das Wissen des Ayurveda. So belauschte ich ihn als er seine Schüler darüber belehrte und erhielt so das Wissen vom unfehlbaren Ayurveda.

Acht Monate nach dem Erhalt dieser Kenntnisse, wurde ich eines Tages von großer Heiterkeit überwältigt und begann, spontan über alles zu lachen. Er wusste um das Geheimnis meines Lachens. Zorn flammte im großen Muni empor und mit zitterndem Hals sprach er diese ernsten Worte zu mir: „Oh du Übelgesinnter, weil du dieses Wissen wie ein Rakshasa ungesehen von mir durch Diebstahl erlangt hast, und weil du dich mangels Respekt dem Lachen hingegeben hast, wirst du deshalb in sieben Nächten von meinem Fluch getroffen und zwangsläufig ein grausamer Rakshasa werden.“

Nach diesen Worten sprach er, besänftigt durch Bitten und andere Mittel der Verehrung, mit wohlwollendem Geist: „Was von mir ausgesprochen wurde, muss geschehen, oh Gandharva, darin kann es keine Ausnahme geben. Aber nachdem du ein Rakshasa geworden bist, wirst du bald deinen eigenen Körper wiederfinden. Wenn du mit zerstörter Erinnerung den Charakter eines Wanderers der Nacht angenommen hast und getrieben von unbändiger Wut deine eigene Nachkommenschaft als Nahrung begehrst, dann wirst du durch das Feuer ihrer Waffe dein eigenes Bewusstsein wiederfinden, deinen eigenen Körper zurückerhalten und ebenfalls deinen Stand in der Gemeinschaft der Gandharvas wieder einnehmen.“

Das bin ich, oh du Bester, der von diesem gewaltigen und furchtbaren Zustand eines Rakshasa durch dich befreit wurde. Deshalb, oh Tapferer, erhöre mein Gebet. Diese Tochter möchte ich dir als Frau geben. Bitte akzeptiere sie. Und, oh Hochbeseelter, nimm auch diesen ganzen Ayurveda mit all seinen acht Teilen, wie ich ihn vom Muni gewonnen habe.“

So sprach er, der seinen angeborenen göttlichen Körper wiedergefunden hatte, strahlend, in himmlische Kleidung gehüllt, mit Girlanden und Ornamenten geschmückt, und übergab ihm dieses hohe Wissen. Und nachdem er ihm das Wissen des Ayurveda übertragen hatte, begann er die Vorbereitungen, um auch seine Tochter zu übergeben. Doch da sprach die Tochter zu ihrem Vater, der seine eigene Form wiedererlangt hatte: „Oh Vater, seit ich ihn hier erblickte, diesen Hochbeseelten, meinen außergewöhnlichen Wohltäter, habe ich ihn lieb gewonnen. Aber sie, meine Freundinnen, leiden immer noch unter dem von mir verursachten Elend. Deshalb verspüre ich keinen Wunsch, mit ihm vergnügliche Dinge zu genießen. Solche Taten ohne Mitgefühl würden sogar die Menschen ablehnen. Wie könnte dann eine Frau wie ich, deren natürliches Wesen die Liebe ist, so handeln? Vater! Das bin ich. Wie diese zwei Mädchen durch das von mir verursachte Elend getroffen sind, so möge auch ich diesen leidvollen Zustand ertragen und vom Feuer ihres Kummers gebrannt werden.“

Darauf sprach Swarochi: „Durch die Gnade des Ayurveda sollen deine beiden Freundinnen wieder gesund werden. Deshalb, oh du mit der schönen Taille, gib dich nicht weiter dem Kummer hin.“

Dann übergab der Vater seine Tochter gemäß den vorgeschriebenen Riten, und auf jenen Bergen heiratete Swarochi die Schönäugige. Und nachdem der Gandharva, diese Jungfrau, seine Tochter, beschwichtigt und in die Ehe gegeben hatte, ging er selbst auf ätherische Weise zu seiner eigenen Wohnstadt. Und Swarochi begab sich mit der Schlanken zu jenem Garten, wo die zwei vom Fluch erkrankten Jungfrauen verweilten. Dort heilte er, der Unüberwindliche und Kenner der innersten Bedeutung von Erscheinungen, durch Medizin und heilende Säfte ihren Körper und gab ihnen ihre Gesundheit zurück. Und von ihrer Krankheit geheilt, begannen jene zwei vorzüglichen Jungfrauen mit höchster Anmut, wieder auf jenen Bergen zu wandern und erhellten alle vier Himmelsrichtungen durch den Zauber ihrer Schönheit.


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