Pushpak Mahabharata Buch 9Zurück WeiterNews

Kapitel 57 - Der Keulenkampf zwischen Bhima und Duryodhana

Sanjaya sprach:
Auch Duryodhana stürmte bei diesem Anblick von Bhima mit aufgewühltem Herzen und lautem Gebrüll wütend voran. So trafen sie aufeinander wie zwei Stiere mit mächtigen Hörnern. Die Schläge ihrer Keulen krachten so laut wie Blitze aus Gewitterwolken. Jeder verlangte nach Sieg, und der Kampf zwischen ihnen war schrecklich und haarsträubend, wie damals zwischen Indra und Prahlada. Bald waren ihre Körper in Blut gebadet, und die hochbeseelten Krieger voller Energie erschienen mit ihren Keulen bewaffnet wie zwei rotblühende Kinsuka Bäume in vollster Pracht. Während dieser großen und schrecklichen Begegnung stoben die Funken, und ihre Umgebung erschien so schön wie ein Abendhimmel voller Leuchtkäfer. Und nachdem dieser wilde und fürchterliche Kampf einige Zeit getobt hatte, waren beide Feindevernichter geschwächt. Doch sie ruhten nur für kurze Zeit, und dann ergriffen sie wieder ihre schweren Keulen und begannen, die Angriffe des anderen abzuwehren. Wahrlich, als diese beiden Krieger voller Energie, diese zwei Ersten der Männer, nach kurzer Pause mit großer Kraft wieder aufeinanderstießen, erschienen sie wie zwei Elefanten, die sich in rasender Leidenschaft angriffen, um die Gunst einer fruchtbaren Elefantenkuh zu gewinnen. Und angesichts dieser beiden Helden, die mit ihren Keulen bewaffnet an Energie gleich waren, wurden die Götter, Gandharvas und Menschen mit größter Bewunderung erfüllt. Und wie sie Duryodhana und Bhima im Keulenkampf sahen, waren alle im Zweifel, wer unter ihnen siegreich sein würde.

So stürmten diese beiden Cousins, diese Ersten der mächtigen Männer, immer wieder gegeneinander und versuchten achtsam, jeden kleinen Fehler des anderen auszunutzen. So sahen die Zuschauer, oh König, diese beiden Kämpfer mit emporgehobenen Keulen, die schwer, heftig und mörderisch waren und dem Stab von Yama oder dem Donnerkeil von Indra glichen. Während Bhimasena seine Waffe wirbelte, hörte man ihren lauten und schrecklichen Ton. Und wie Duryodhana seinen Feind, den Pandu Sohn, mit so unvergleichlicher Wucht seine Keule wirbeln sah, war er sehr überrascht. Wahrlich, oh Bharata, der heroische Bhima präsentierte ein höchst wunderbares Schauspiel, als er seine Beweglichkeit zeigte. Doch beide waren stets bestrebt, sich sorgfältig selbst zu schützen, während sie sich wiederholt näherten und einander zerfleischten, wie zwei Raubkatzen um ein Stück Fleisch kämpfen. So zeigte Bhimasena die ganze Kunst des Keulenkampfes. Er bewegte sich in eleganten Kreisen, griff an und zog sich wieder zurück. Er verteilte Schläge und wehrte die seines Gegners mit wunderbarer Beweglichkeit ab. Er nahm verschiedenste Positionen ein, griff an und wich aus. Er stürmte gegen seinen Feind, drehte sich dann nach rechts und wieder nach links, und zeigte Angriffe und viele Tricks, um seinen Feind herauszufordern. Dann stand er wieder unbeweglich und wartete, bis er angegriffen wurde. Er umrundete seinen Gegner und verhinderte, daß er ihn umrunden konnte. Durch geschickte Bewegung und Sprünge wich er den Schlägen seines Feindes aus, und schlug ihn frontal, von Angesicht zu Angesicht, oder auf den Rücken, wenn er sich abwandte. So kämpften Bhima und Duryodhana, die beide im Keulenkampf vollendet waren und schlugen sich gegenseitig. Diese zwei Ersten der Kurus tanzten im Kreis und versuchten, den Schlägen ihres Gegners auszuweichen. Wahrlich, so umrundeten sich diese beiden mächtigen Krieger und schienen miteinander zu spielen. Sie zeigten in diesem Kampf ihre ganze Erfahrung und griffen sich blitzartig mit ihren Waffen an, wie zwei Elefanten mit ihren Stoßzähnen. Mit Blut bedeckt erschienen sie höchst wundersam auf diesem Feld, oh Monarch. Wahrlich, so geschah dieser schreckliche Kampf vor den Blicken einer großen Menge zum Ende des Tages, wie einst der Kampf zwischen Vritra und Indra. Bewaffnet mit ihren Keulen zogen beide ihre Kreise. Duryodhana, oh Monarch, nahm den rechten Kreis und Bhimasena den linken. Und während Bhima so in Kreisen auf dem Duellplatz tanzte, oh Monarch, traf ihn Duryodhana plötzlich mit einem heftigen Schlag in die Seite. Doch getroffen von deinem Sohn, oh Herr, begann Bhima seine schwere Keule zu wirbeln, um diesen Schlag zurückzugeben. Die Zuschauer erblickten diese Keule ebenso furchterregend wie den Donnerkeil von Indra oder den erhobenen Stab der Zeit von Yama. Doch angesichts der wirbelnden Keule von Bhima, erhob dein Sohn seine eigene schreckliche Waffe und schlug ihn erneut. Laut war das Krachen beim Aufprall der Keule deines Sohnes, oh Bharata. So schnell ging die Waffe nieder, daß man Flammen in der Luft sah. So bewegte sich Duryodhana in verschiedensten Kreisen, zeigte zur rechten Zeit das rechte Manöver und schien voller Energie über Bhima zu herrschen.

Mittlerweile wirbelte Bhimasena seine massive Keule mit ganzer Kraft, so daß ein lauter Ton erklang und Rauch, Funken und Flammen erschienen. Doch wie Bhimasena, so wirbelte auch Duryodhana seine schwere eiserne Waffe und zeigte seine ganze Erfahrung. Dadurch erhob sich ringsherum ein kräftiger Wind, der große Angst in die Herzen der Pandavas und Somakas schlug. Doch unverdrossen fuhren diese beiden Feindevernichter fort, in jeder Richtung ihre Kunst im Kampf zu zeigen und sich gegenseitig mit ihren Keulen zu schlagen, wie zwei Elefanten mit ihren Stoßzähnen. Beide, oh Monarch, waren blutbedeckt und erschienen in einer eigenartigen Schönheit. Wahrlich, auf diese Weise geschah der schreckliche Kampf vor den Augen der tausenden Zuschauer am Ende des Tages, wie einst der wilde Kampf zwischen Vritra und Indra. Aber Bhima blieb standhaft auf dem Feld, und so tanzte dein mächtiger Sohn in noch eleganteren Bewegungen und stürmte gegen diesen Sohn der Kunti. Da traf Bhima voller Zorn die wuchtige goldene Keule vom übelgesinnten Duryodhana, daß es nur so krachte und die Funken flogen, als würden zwei Blitze aus unterschiedlichen Richtungen aufeinandertreffen. Als diese von Bhimasena geschleuderte Keule niederging, erzitterte sogar die Erde. Doch der Kuru Prinz wollte diesen Angriff auf seine Waffe nicht erdulden. Wahrlich, er wurde wütend wie ein brünstiger Elefant beim Anblick eines Konkurrenten. So nahm er den linken Kreis, oh Monarch, und seine Keule wirbelnd, traf Duryodhana fest entschlossen den Kopf des Kunti Sohnes mit schrecklicher Wucht. Doch auch unter diesem Treffer deines Sohnes, oh Monarch, wankte Bhima nicht, worüber alle Zuschauer höchst erstaunt waren. Die erstaunliche Tapferkeit von Bhima, oh König, der nicht einen Zoll wich, obwohl er schwer getroffen war, wurde von allen anwesenden Kriegern laut beklatscht. Und daraufhin schleuderte Bhima mit schrecklicher Heldenkraft seine eigene schwere und goldglänzende Keule gegen Duryodhana. Doch diesem Schlag wich der mächtige und furchtlose Duryodhana durch seine Beweglichkeit aus. Auch das verwunderte die Zuschauer sehr. Diese Keule, oh König, die von Bhima geschleudert ins Leere traf, erzeugte ein lautes Krachen, wie ein Blitzeinschlag, und ließ die Erde beben. Denn Duryodhana nutzte das Manöver namens Kausika und sprang wiederholt auf, womit er diesen Keulenschlag von Bhima richtig einschätzen und entsprechend ausweichen konnte. Nachdem der Kuru König voller Energie seinen Gegner auf diese Weise abgewehrt hatte, schlug er schließlich Bhima voller Zorn gegen die Brust. Und so schwer geschlagen von deinem Sohn in diesem schrecklichen Kampf war Bhimasena für kurze Zeit betäubt und wußte nicht, was er tun sollte. Daraufhin, oh König, waren die Somakas und Pandavas höchst enttäuscht und betrübt. Doch gleich wieder voller Wut aufgrund dieses Schlages stürmte Bhima mit neuer Kraft gegen deinen Sohn, wie ein Elefant gegen einen Elefanten. Wahrlich, mit emporgehobener Keule eilte Bhima wütend auf Duryodhana zu, wie ein Löwe einen wilden Elefanten angreift. Und während dieses Angriffs auf den Kuru König wirbelte der Pandu Sohn, der im Keulenkampf vollendet war, seine Waffe und zielte auf deinen Sohn, oh Monarch. So traf Bhimasena voller Kraft die Seite von Duryodhana, und betäubt durch diesen Schlag sank dieser zu Boden und stützte sich auf seine Knie. Als dieser Erste der Kurus auf seine Knie fiel, erhob sich ein lauter Aufschrei aus der Schar der Srinjayas, oh Herrscher der Welt. Doch diesen lauten Jubel der Srinjayas hörend, oh Bulle unter den Männern, wurde dein Sohn um so mehr mit Wut erfüllt. Der starkarmige Held erhob sich schnell, begann wie eine mächtige Schlange keuchend zu atmen und schien Bhimasena allein mit seinen Blicken zu verbrennen. Und so stürmte dieser Erste der Bharatas gegen Bhimasena, als wollte er jetzt das Haupt seines Gegners in diesem Kampf zerschmettern. Und wahrlich, der hochbeseelte Duryodhana mit der schrecklichen Heldenkraft schlug den hochbeseelten Bhimasena direkt auf die Stirn. Doch dieser wankte nicht einen Zoll, sondern stand unbewegt, wie ein Berg. So geschlagen in diesem Kampf, oh Monarch, erschien der Sohn der Pritha, dem das Blut an der Stirn herablief, so herrlich wie ein brünstiger Elefant, dem der Schläfensaft herabtropfte. Daraufhin erhob der ältere Bruder von Dhananjaya, dieser Feindezermalmer, seine heldenzerstörende Keule, die ganz aus Eisen war, und mit einem lauten Krachen schlug er blitzartig seinen Gegner mit großer Kraft. Und geschlagen durch Bhimasena, fiel dein Sohn mit zitterndem Körper wie ein blühender, riesiger Salbaum im Wald, welcher von der Gewalt eines Gewitters ausgerissen wurde. Als die Pandavas deinen auf die Erde niedergestreckten Sohn sahen, waren sie äußerst froh und jubelten laut. Doch bald erlangte dein Sohn das Bewußtsein zurück und erhob sich wie ein Elefant aus einem See. Und schnell griff dieser ewigzornige Monarch und mächtige Wagenkrieger mit großer Erfahrung erneut an und schlug Bhimasena, der vor ihm stand. Daraufhin sank der Pandu Sohn mit geschwächten Gliedern zu Boden. Und nachdem er durch seine Energie Bhimasena niedergeworfen hatte, ließ der Kuru König sein lautes Löwengebrüll ertönen. Mit diesem schweren Schlag seiner Keule, welcher der Gewalt des Donners glich, hatte er die Rüstung von Bhima zerbrochen. Daraufhin erhob sich ein Aufschrei sogar unter den Bewohnern des Himmels und den Apsaras, die sogleich himmlische Blüten mit starkem, belebendem Duft herabregnen ließen. Beim Anblick von Bhima, wie er kraftlos auf die Erde niedersank und seine Rüstung zerbrochen war, wurden die Herzen unserer Feinde von großer Angst erfüllt. Doch in kurzer Zeit kamen Bhima die Sinne zurück, und er wischte sich das Blut aus dem Gesicht. Mit größter Geduld und Tapferkeit stand Bhima mit rollenden Augen wieder auf und sammelte seine ganze Kraft.


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