Pushpak Mahabharata Buch 9Zurück WeiterNews

Kapitel 6 - Shalya wird zum Kommandeur vorgeschlagen

Sanjaya sprach:
So lagerten diese Krieger, oh Monarch, weiterhin voller Freue in Erwartung des Kampfes gemeinsam auf dieser Hochebene am Fuße des Himavat. Wahrlich, hier verbrachten Shalya, Chitrasena, der mächtige Wagenkrieger Shakuni, Aswatthaman, Kripa, Kritavarman aus dem Satwata Stamm, Sushena, Arishtasena, Dhritasena, Jayatsena und alle anderen Könige die Nacht. Denn nachdem der heroische Karna im Kampf gefallen war, konnten deine Söhne, voller Furcht vor den siegreichen Pandavas, nirgendwo anders mehr Frieden finden als an den Bergen des Himavat. Sie alle, oh König, die zum Kampf entschlossen waren, verehrten ordnungsgemäß den König und sprachen in Gegenwart von Shalya zu ihm: „Mögest du weiter gegen den Feind kämpfen, nachdem du einen neuen Kommandeur für deine Armee ernannt hast, unter dessen Schutz wir in der Schlacht unsere Feinde besiegen werden.“ Da fuhr Duryodhana, ohne erst von seinem Wagen abzusteigen, zu Aswatthaman, diesem Ersten der Wagenkrieger und Helden, der mit allen Regeln des Kampfes bekannt war und dem Zerstörer selbst im Kampf glich. Mit schönen Gliedern, wohlbedecktem Kopf, einem Hals, der mit drei Linien wie eine Muschel geziert war, mit süßer Rede, Lotusaugen, einem Gesicht mit der Würde des Meru, einem Nacken wie der Stier von Mahadeva, mit würdevollen Augen, Schritt und Stimme, mit großen, massiven und wohlgeformten Armen, breiter Brust und so schnell wie Garuda oder der Wind, mit der Herrlichkeit der Sonnenstrahlen, der Intelligenz wie Usanas (dem Lehrer der Asuras), der Schönheit, Form und dem Zauber des Mondes, mit einem Körper wie aus vielen goldenen Lotusblüten, mit kräftigen Gelenken, wohlgebildeten Schenkeln, Taille und Hüfte, sowie mit schönen Fingern und Nägeln schien er vom Schöpfer mit größter Sorge geformt zu sein, nachdem dieser nacheinander alle schönen und guten Eigenschaften der Schöpfung aufgesammelt hatte. Gesegnet mit jedem glückverheißenden Zeichen und klug in jeder Tat, war er ein Ozean des Lernens. Er schlug seine Feinde stets mit größter Schnelligkeit und war unbesiegbar im Kampf. Er kannte alle Einzelheiten der Waffenkunst, die aus vier Teilen und zehn Zweigen besteht. Er kannte auch die vier Veden mit all ihren Zweigen und die Akhyanas als fünftes. Mit großem asketischen Verdienst hatte einst Drona, der selbst nicht von einer Frau geboren war, den dreiäugigen Gott (Shiva) mit ganzer Achtsamkeit und strengen Gelübden verehrt und bekam diesen Sohn von seiner Ehefrau (Kripi), die ebenfalls nicht von einer Frau geboren war. So näherte sich dein Sohn diesem Helden mit den unvergleichlichen Leistungen und der konkurrenzlosen Schönheit auf Erden, der alle Zweige des Lernens gemeistert hatte, diesem Ozean der Vollkommenheit, dem makellosen Aswatthaman und sprach zu ihm:
Du, oh Sohn des Lehrers, bist heute unsere höchste Zuflucht. Sage uns deshalb, wer soll jetzt der Kommandeur meiner Armee sein, den wir an unsere Spitze stellen, um gemeinsam die Pandavas besiegen zu können?

So befragt, antwortete der Sohn von Drona:
Ernenne Shalya zum Führer unserer Armee! In Abstammung, Heldenkraft, Energie, Ruhm, Herrlichkeit und allen anderen Vorzüglichkeiten ist er der Beste. Die ihm erwiesenen Dienste achtend hat er unsere Seite gewählt und die Söhne seiner eigenen Schwester (Madri) verlassen. Voller Heldenkraft ist dieser Starkarmige einem zweiten himmlischen Heerführer gleich. Wenn wir diesen König zum Kommandeur unserer Kräfte machen, oh Bester der Monarchen, werden wir imstande sein, den Sieg zu erringen wie die Götter, nachdem sie den unbesiegbaren Skanda zu ihrem Führer machten.

Nachdem der Sohn von Drona so gesprochen hatte, versammelten sich alle Könige um Shalya und riefen ihm „Sieg!“ zu. Kampfentschlossen fühlten sie große Freude. Daraufhin stieg Duryodhana von seinem Wagen, faltete die Hände und sprach zu Shalya, diesem Ebenbürtigen von Drona und Bhishma im Kampf, der auf seinem Wagen stand:
Oh Verehrer deiner Freunde, die Zeit ist jetzt gekommen, wo die Klugen zwischen Freund und Feind unterscheiden. Tapfer wie du bist, werde unser Kommandeur an der Spitze unserer Armee! Wenn du in den Kampf ziehst, werden die Pandavas mit den Panchalas und allen anderen Verbündeten jegliche Kraft und Freude verlieren.

Und Shalya antwortete:
Ich werde vollbringen, oh König der Kurus, was du von mir erwartest. Alles, was ich habe, mein Leben, mein Königreich und mein Reichtum stehen in deinem Dienst.

Und Duryodhana sprach:
Ich bitte dich, oh Onkel, die Führerschaft meiner Armee anzunehmen. Oh Erster der Krieger, beschütze uns so unvergleichlich wie Skanda die Götter im Kampf. Oh Erster der Könige, sei zum Kommandeur geweiht, wie Kartikeya, der Sohn von Pavaka, zum Kommandeur der Himmlischen wurde. Oh Held, schlage unsere Feinde im Kampf wie Indra die Danavas schlug!


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