Pushpak Mahabharata Buch 9Zurück WeiterNews

Kapitel 5 - Duryodhanas Entschlossenheit zum Kampf

Sanjaya fuhr fort:
So angesprochen vom berühmten Enkel des Gotama atmete auch König Duryodhana lange und heiße Seufzer und schwieg, oh Monarch. Und nachdem er einige Zeit nachgedacht hatte, sprach dein hochbeseelter Sohn, dieser Feindevernichter, zu Kripa, dem Sohn von Saradwat:
Was auch immer ein Freund sprechen sollte, hast du zu mir gesprochen. Auch während des Kampfes hast du alles für mich getan, ohne dein Leben zu schonen. Die Welt hat gesehen, wie du in die Mitte der Pandava Armee eingedrungen bist und mit den mächtigen und energievollen Wagenkriegern der Pandavas gekämpft hast. Du hast mir auch geraten, was ein Freund raten sollte. Deine Worte erfreuen mich jedoch nicht, wie die Medizin eine kranke Person an der Schwelle des Todes. Diese vorteilhaften und ausgezeichneten Worte, die du, oh Starkarmiger, voller Vernunft zu mir gesprochen hast, erscheinen mir unannehmbar, oh Erster der Brahmanen. Nachdem wir den Sohn des Pandu seines Königreichs beraubt haben, warum sollte er uns je wieder vertrauen? Dieser mächtige König wurde damals von uns im Würfelspiel besiegt. Warum sollte er heute meinen Worten glauben? Auch Krishna, der stets das Wohl der Pandavas sucht, wurde von uns damals angegriffen, während er als Gesandter zu uns kam. Diese Tat war äußerst unbedacht. Warum, oh Zweifachgeborener, sollte Hrishikesha heute meinen Worten vertrauen? Die Prinzessin Draupadi stand damals inmitten der Versammlung und weinte mitleiderregend. Sie wird diese Beleidigung von uns niemals vergessen, wie auch den Raub des Königreichs von Yudhishthira. Damals hörten wir es, daß die zwei Krishnas ein Herz und eine Seele sind, untrennbar vereint. Heute, oh Herr, haben wir es mit unseren eigenen Augen gesehen. Seitdem er vom Tod des Sohnes seiner Schwester gehört hatte (Abhimanyu), verbrachte Krishna seine Nächte in Sorge. Wir haben ihn damit höchst verletzt. Warum sollte er uns vergeben? Auch Arjuna klagte schwer über den Tod von Abhimanyu. Selbst wenn wir ihn bitten, warum sollte er noch für mein Wohl kämpfen? Der zweite Sohn des Pandu, der mächtige Bhimasena, ist äußerst wild. Er hat einen fürchterlichen Schwur geleistet. Er würde eher zerbrechen, als sich zu beugen. Auch die heroischen Zwillinge atmen Rache gegen uns, wenn sie in Rüstungen gehüllt und mit ihren Schwertern bewaffnet wie zwei Yamas erscheinen. Selbst Dhrishtadyumna und Sikhandin haben ihre Schwerter gegen mich gezogen. Warum, oh Bester der Brahmanen, sollte sie für mein Wohl kämpfen? Als die Prinzessin Draupadi damals während ihrer Periode in nur ein Kleid gehüllt war, wurde sie grausam durch Dushasana in die Mitte der Versammlung geschleppt und vor aller Augen gedemütigt. Jene Feindevernichter, die Pandavas, werden sich an die halbnackte, kummervolle Draupadi erinnern, und niemals vom Kampf zurücktreten. Draupadi, die Tochter von Drupada, hat in ihrem Kummer die strengste Buße für meinen Untergang und den Erfolg ihrer Ehemänner geübt und schläft jeden Tag auf dem bloßen Boden, bis irgendwann das Ende dieser Feindschaften erreicht ist. Die leibliche Schwester von Vasudeva (Subhadra) hat allen Stolz aufgeben und dient Draupadi wie eine echte Dienerin. So lodern überall die Flammen auf und dieses Feuer kann nicht mehr gelöscht werden. Der Frieden mit ihnen ist unmöglich geworden, nachdem wir sogar Abhimanyu getötet haben.

Bedenke außerdem, nachdem ich die Herrschaft dieser ozeanumgrenzten Erde genossen habe, wie könnte ich jetzt unter der Gnade der Pandavas ein Königreich in Frieden genießen? Nachdem ich wie die Sonne über den Häuptern aller Könige gestrahlt habe, wie könnte ich jetzt hinter Yudhishthira wie ein Sklave einherschreiten? Nachdem ich alle angenehmen Dinge genossen und große Wohltätigkeit geübt habe, wie könnte ich jetzt ein armseliges Leben mit armseligen Menschen als meine Begleiter führen? Ich hasse nicht die freundlichen und vorteilhaften Worte, die du zu mir gesprochen hast. Ich denke jedoch, daß dies keine Zeit für den Frieden ist. Rechtschaffen zu kämpfen, oh Feindevernichter, betrachte ich jetzt als den besten Weg. Es ist nicht angebracht, wie ein Eunuch zu handeln. Im Gegenteil, es ist die Zeit für den Kampf. Ich habe viele Opfer durchgeführt und Dakshinas an die Brahmanen gegeben. Damit habe ich alle meine Wünsche erreicht. Ich habe der Rezitation der Veden zugehört und bin auf den Häuptern meiner Feinde gewandelt. Ich habe alle meine Diener wohlversorgt und den Notleidenden geholfen. So werde ich mich nicht herablassen, oh Erster der Zweifachgeborenen, solche demütigen Worte an die Pandavas zu richten. Ich habe fremde Länder erobert und mein eigenes Königreich gerecht regiert. Ich habe die angenehmen Freuden des Lebens genossen. Ich habe Tugend, Gewinn und Vergnügen gesucht. Ich habe meine Schuld an die Ahnen und Kshatriya Aufgaben bezahlt. Es gibt kein beständiges Glück in dieser Welt. Was wird aus einem Königreich und einem Namen? Ruhm ist alles, was man hier erwerben sollte. Und dieser Ruhm kann nur im Kampf und nicht anders erreicht werden. Der Tod, auf den ein Kshatriya zuhause trifft, ist tadelnswert. So ein Tod zu Hause im Bett ist voller Sünde. Der Mensch dagegen erreicht großen Ruhm, der seinen Körper in den Wäldern oder im Kampf ablegt, nachdem er Opfer durchgeführt hat. Was ist das für ein Mann, der elend stirbt, im Schmerz weinend, und dabei von Krankheit und Verfall inmitten seiner jammernden Angehörigen gequält wird? So werde ich jetzt die verschiedenen Dinge des Vergnügens aufgeben und durch den rechtschaffenen Kampf in die Bereiche von Indra eingehen, um dort die Gesellschaft von denjenigen zu gewinnen, die zum Höchsten gelangt sind. Zweifellos liegt die Heimstatt der rechtschaffenen Helden im Himmel, die sich nie vom Kampf zurückziehen, die voller Intelligenz und Wahrheit sind, die Opfer durchführen und im Opfer der Waffen geheiligt werden. Zweifellos blicken die verschiedenen Scharen der Apsaras voller Freude auf solche Helden, die im Kampf sterben. Zweifellos werden ihre Ahnen sehen, wie solche Helden in der Versammlung der Götter ihre Verehrung und im Himmel die Gesellschaft der Apsaras genießen. Wir werden jetzt den Pfad ersteigen, der durch die Himmlischen und Helden beschritten wird, die sich vom Kampf nicht abwenden, diesen Pfad, den unser ehrwürdiger Großvater Bhishma ging, wie auch unser höchst intelligenter Lehrer Drona sowie Jayadratha, Karna und Dushasana.

Viele tapfere Könige, die sich kraftvoll um meine Sache in diesem Kampf bemüht hatten, sind getötet worden. Zerfleischt von Pfeilen und ihre Glieder im Blut gebadet, liegen sie jetzt auf der bloßen Erde. Voller Mut und erfahren mit ausgezeichneten Waffen haben diese Könige, die entsprechend den heiligen Schriften viele Opfer vollbrachten, ihr Leben in der Erfüllung ihrer Aufgabe hingegeben und sind jetzt Bewohner der Heimstatt von Indra geworden. Sie haben diesen Weg (in diese seligen Bereiche) geebnet. Nie stand dieser Weg so offen, so daß ganze Scharen von Helden dahineilen, um das glückselige Ziel zu erreichen. In dankbarer Erinnerung an die Leistungen jener Helden, die für mich gefallen sind, wünsche ich, diese Schuld zu bezahlen, anstatt mein Herz an das Königreich zu binden. Wenn ich mein eigenes Leben rette, nachdem meine Freunde, Brüder und Großväter wegen mir gefallen sind, dann wird die Welt mich sicherlich tadeln. Welche Art von Herrschaft sollte ich dann noch genießen, ohne meine Angehörigen, Freunde und Wohlgesinnten und in Erniedrigung vor dem Sohn des Pandu? Ich habe auf diese Weise die Welt regiert und werde jetzt den Himmel im fairen Kampf erwerben. Anders kann es nicht sein!

So gesprochen durch Duryodhana, lobten alle versammelten Kshatriyas diese Rede und bejubelten den König mit den Rufen „Ausgezeichnet! Exzellent!“. Und ohne ihre Niederlage weiter zu fürchten und gewillt, ihre Heldenkraft zu zeigen, waren sie alle wieder zum Kampf entschlossen und voller Begeisterung. So begaben sich die Kauravas voll froher Erwartung auf den nächsten Kampf zu ihren Quartieren, nachdem sie ihre Tiere gepflegt hatten, um die Nacht an einem Ort zu verbringen, der etwa zwei Yojanas vom Schlachtfeld entfernt war. Als sie die Sarasvati mit dem rotem Wasser in der heiligen und schönen Hochebene am Fuße des Himavat erreicht hatten, badeten sie in diesem Wasser und löschten ihren Durst damit. Und so dienten sie ihm auch weiterhin, nachdem ihr Geist von deinem Sohn wieder motiviert war. Sie hatten erneut Vertrauen zu sich selbst und den anderen. Und so ruhten all diese Kshatriyas, oh König, vom Schicksal getrieben (in ihrem Lager).


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