Pushpak Mahabharata Buch 8Zurück WeiterNews

Kapitel 86 – Krishna bereitet Arjuna auf den Kampf mit Karna vor

Sanjaya sprach:
Als der gigantische, brüllende und göttergleiche Karna näher kam, sprach Krishna zu Arjuna:
Schau, der Krieger mit den weißen Pferden und Shalya als Wagenlenker kommt zu dir. Du bist bereit, mit ihm zu kämpfen. Sei nun kaltblütig und achte auf seinen gut gerüsteten Wagen. Es ist Karna, der auf dem Wagen bereitsteht mit wehenden Banner und klingenden Glöckchen. Dieser Wagen gleicht den himmlischen Gefährten, wenn sie von weißen Rossen gezogen durch das Himmelsgewölbe eilen. Sieh dir seine Standarte mit dem Elefantengurt an, die dem Regenbogen von Indra gleicht, wenn er den Himmel mit einer klaren Linie teilt. Schau auf Karna, wie er Pfeile verschießend herankommt, denn er möchte Duryodhana Gutes tun. Und Shalya, der Herrscher der Madras, steht im vorderen Teil des Wagens und führt die Pferde des hochbeseelten Karna mit der unermeßlichen Energie. Lausche dem dumpfen Schlagen der Trommeln und dem hellen Ton der Muscheln. Höre das Löwengebrüll der Krieger von allen Seiten. Achte auf den schrecklichen Klang der Bogensehne von Karnas Bogen, der alle anderen Geräusche verstummen läßt. Die großen Krieger der Panchalas zittern wie Rehe beim Anblick dieses wütenden Löwen. Es ziemt sich für dich, oh Sohn der Kunti, mit größter Sorgfalt gegen Karna zu kämpfen. Kein anderer außer dir kann seinen Pfeilen widerstehen. Ich bin mir ganz sicher, daß du die drei Welten mit all ihren belebten und unbelebten Geschöpfen nebst den Göttern und Gandharvas in der Schlacht besiegen kannst. Erinnere dich jetzt an dieses fromme Wesen, welches die Menschen nicht einmal anschauen können. Ich meine den furchtbaren und schrecklichen Ishana, den großen Gott, den dreiäugigen Sarva, der auch Kapardin genannt wird. Du hast den Gott der Götter im Kampf erfreut, diesen Shiva, welcher die Quelle von Glückseligkeit für alle Wesen ist. Wegen ihm, der Gottheit Sthanu, haben dir alle anderen Götter Segen gewährt. So schlage durch die Gunst des Gottes mit dem Dreizack den hochbeseelten Karna, wie Indra einst den Asura Namuchi schlug. Möge der Erfolg mit dir sein! Erringe dir den Sieg in der Schlacht, oh Arjuna.

Und Arjuna gab zur Antwort:
Mein Sieg, oh Krishna, ist gewiß. Daran zweifle ich nicht, denn du, oh Meister aller Welten, bist mit mir zufrieden. Treibe die Pferde an, oh Krishna, und führe den Wagen, großer Krieger. Heute werde ich nicht von der Schlacht zurückkehren, bis ich Karna geschlagen habe. Du wirst ihn bald sehen, von meinen Pfeilen in Stücke zerhackt. Oder ich werde von Karnas Pfeilen fallen. Nun steht uns diese Schlacht bevor, welche die drei Welten verwirren und lähmen kann. Und so lange die Erde besteht, werden die Menschen davon sprechen.

Mit diesen Worten fuhr Arjuna, der niemals Müdigkeit kennt, auf seinem Wagen dem Karna entgegen wie ein Elefant sich einem anderen nähert. Und mit großer Energie sprach Arjuna noch einmal zu Krishna:
Ja, treibe die Pferde an, denn die Zeit vergeht.

Krishna wünschte ihm erneut Sieg, und führte die Pferde, welche so schnell wie der Gedanke waren. Und bald stand Arjunas Wagen direkt vor Karnas Wagen.


Zurück Inhaltsverzeichnis Weiter