Pushpak Mahabharata Buch 7Zurück WeiterNews

Kapitel 172 – Kampf an drei Fronten

Sanjaya fuhr fort:
So zogen all die schwer zu besiegenden Könige deiner Armee gegen Satyaki. Auf ihren mit Gold und Juwelen geschmückten Wagen und von Kavallerie und Elefanten unterstützt zogen sie ihren Kreis um den Helden, um ihn entschlossen zu bekämpfen. Sie klemmten ihn ein, ließen ihr Löwengebrüll ertönen und schütteten ihre spitzen Pfeile über ihm aus. Der unbesiegte Held Satyaki empfing sie mit vielen Geschossen und köpfte viele Häupter mit seinen furchtbaren, geraden Pfeilen. Den Elefanten schnitt er die Rüssel, den Pferden die Köpfe und den Kriegern die mit Angadas geschmückten Arme ab. Schnell füllte sich der Boden des Schlachtfeldes mit zerflederten, weißen Schirmen und Yakwedeln. Das Geschrei der von Satyaki geschlachteten Krieger wurde so laut wie das Kreischen von Höllengeistern, so daß die Nacht noch unheimlicher und schrecklicher erschien.

Satyaki gegen Duryodhana

Duryodhana hörte den Tumult und erkannte wohl, daß die gegen Satyaki gesandte Armee schon ihre Geschlossenheit verlor, und so drängte er seinen Wagenlenker:
Treib die Pferde dorthin, wo das laute Getöse erschallt.

Jenseits aller Müdigkeit und mit großer Leichtigkeit in der Handhabung der Waffen stürmte König Duryodhana, dieser standhafte und erfahrene Krieger, gegen Satyaki. Doch dieser empfing ihn mit einem Dutzend bluttrinkender Pfeile, die von einem voll gespannten Bogen kamen. Zornig ob des ersten Treffers, den er sogleich hinnehmen mußte, schoß Duryodhana zehn Pfeile zurück inmitten der wogenden Schlacht zwischen den Panchalas und deinen Truppen, oh König. Satyaki traf als nächstes deinen Sohn mit acht Pfeilen in die Brust. Mit den nächsten Pfeilen schickte er Duryodhanas Pferde ins Reich Yamas und schoß den Wagenlenker vom Wagen. Standhaft blieb dein Sohn auf seinem nun unbeweglichen Wagen und schoß viele Pfeile auf Satyaki ab. Doch dieser zerpflückte alle fünfzig auf ihn zufliegenden Pfeile scheinbar mühelos noch in der Luft. Mit einem breiten Pfeil zerstörte er den wunderbaren Bogen deines Sohnes, und Duryodhana mußte schnell auf Kritavarmans Wagen Zuflucht suchen. Und Satyaki fuhr fort, deine Armee, oh Monarch, zu verwüsten.

Shakuni gegen Arjuna

In der Zwischenzeit hatte Shakuni seine vielen, vielen Truppen um Arjuna postiert und verzweifelt begonnen zu kämpfen. So manche seiner Mitstreiter entließen himmlische Waffen von größter Energie auf Arjunas Wagen und luden den sicheren Tod ein. Doch Arjuna gelang es mit großem Einsatz, all die tausenden Wagen, Elefanten und Krieger aufzuhalten und sie sogar zurückzudrängen. Dann traf ihn Shakuni mit kupferroten Augen vor Kampfeswut mit zwanzig, tiefeindringenden Pfeilen. Und mit weiteren hundert Pfeilen von seinem Bogen gelang es ihm, Arjunas großen Wagen zum Halten zu bringen. Daraufhin traf ihn Arjuna mit zwanzig Pfeilen und jeden ihn begleitenden Anführer mit je drei Pfeilen. Sie alle hielt er in Schach mit seinen vorzüglichen Geschossen, welche die Kraft des Blitzes hatten. Die Erde war mit zerbrochenen Pfeilen und toten Körpern übersät, wie eine Wiese mit Blumen. Überall lagen die Köpfe von Kämpfern - Köpfe mit Diademen, wohlgeformten Nasen, kostbaren Ohrringen, zerbissenen Unterlippen, weit aufgerissenen Augen, schönen Halsketten und Juwelen, alles Köpfe, die liebliche Worte sprachen, als sie noch lebten. Nach dieser Meisterleistung traf Arjuna den Shakuni noch einmal mit fünf geraden Pfeilen und als nächstes dessen Sohn Uluka mit einem, heftigen Pfeil vor den Augen des Vaters. Dabei ließ Arjuna sein lautes Kriegsgebrüll ertönen, welches die ganze Erde erfüllte. Dann zerschnitt er Shakunis Bogen und tötete seine Pferde. Schnell sprang da Shakuni von seinem Wagen ab und bestieg den seines Sohnes. Gemeinsam deckten Vater und Sohn nun von einem Wagen aus Arjuna mit Pfeilen ein, als ob sich ein Platzregen an einer Bergesflanke abregnet. Doch Arjuna, der Sohn des Pandu, traf beide Krieger schwer und schlug deine Truppen zu Hunderten und Tausenden in die Flucht. Flugs zerstreute sich deine Armee in alle vier Winde, denn die Angst vor Arjuna ließ sie ihre Anführer verlassen. Viele sprangen sogar von ihren Reittieren ab und rannten angstvoll davon, andere trieben ihre Tiere zur höchsten Schnelligkeit und wandten der Schlacht den Rücken. Es war ein neuer Sieg für Krishna und Arjuna, und beide bliesen freudig ihre Muschelhörner.

Drona gegen Dhrishtadyumna

Dhrishtadyumna traf Drona mit drei Pfeilen und zerschnitt die Bogensehne seines Feindes mit einem besonders scharfen Pfeil. Der heldenhafte Drona, diese Geißel seiner Feinde, nahm einen neuen, extrem harten und starken Bogen und traf Dhrishtadyumna und auch dessen Wagenlenker mit jeweils fünf Pfeilen. Doch Dhrishtadyumna konnte Drona stoppen und seine Truppen vernichten wie Maghavat die Armee der Asuras. Deine Armee, oh Herr, wurde furchtbar verwüstet in jener Nacht, bis ein gräßlicher Strom von Blut zwischen den beiden Heeren floß, der auf seinen Wellen Elefanten, Pferde und Männer mitnahm. Er glich wahrlich dem Strom Vaitarani, der im Reich Yamas fließt. Der energiereiche Dhrishtadyumna verwüstete deine Armee und strahlte wie Indra inmitten der Himmlischen. Und alle Pandava Helden bliesen ihre großen Muschelhörner: Dhrishtadyumna, Sikhandin, die Zwillinge Nakula und Sahadeva, Satyaki und Bhima. Viele ihrer feindlichen Könige waren gefallen, und so jubelten sie laut und sich den Sieg wünschend mit Löwengebrüll, was Duryodhana, Karna, Aswatthaman und Drona nicht verhindern konnten.


Zurück Inhaltsverzeichnis Weiter