Pushpak Mahabharata Buch 7Zurück WeiterNews

Kapitel 171 – Zweikämpfe...

Viele gegen Dhrishtadyumna

Sanjaya sprach:
In dieser heftigen Schlacht kämpfte Dhrishtadyumna gegen Drona. Er hatte seinen vorzüglichen Bogen fest in der Hand, spannte die Bogensehne unermüdlich und griff Drona auf seinem goldverzierten Wagen furchtlos an. Viele Panchalas und Pandavas standen ihm zur Seite, so wie auch deine Söhne resolut den Drona beschützten. Die beiden Heere prallten aufeinander wie die Wogen des sturmgepeitschten Ozeans mit vielerlei aufgewühlten Lebewesen darin. Als erstes traf Dhrishtadyumna seinen Gegner mit fünf Pfeilen in die Brust und brüllte laut dabei. Drona revanchierte sich mit fünfundzwanzig Pfeilen und zerschnitt mit einem breitköpfigen Pfeil den glänzenden Bogen des Panchala Prinzen. Schnell warf Dhrishtadyumna die Teile beiseite und biß sich dabei ärgerlich auf die Unterlippe. Dann nahm der schöne Held einen neuen Bogen zur Hand, spannte ihn bis zum Ohr und entließ mit großer Wucht einen fürchterlichen Pfeil, der in der Lage war, Dronas Leben zu nehmen. Die ganze Arme beleuchtend schoß der Pfeil auf Drona zu, und alle Götter, Gandharvas und Danavas baten: „Glück dem Drona!“ Jetzt zeigte Karna sein außerordentliches Können und zerstückelte den Pfeil noch in der Luft in viele Teile, die wirkungslos zu Boden fielen. Und dann beschoß Karna Dhrishtadyumna selbst mit vielen spitzen Pfeilen. Auch Dronas Sohn beschoß Dhrishtadyumna mit fünf, Drona selbst mit ebenfalls fünf, Shalya mit neun, Dushasana mit drei, Duryodhana mit zwanzig und Shakuni mit fünf Pfeilen. Alle sieben Kuru Krieger hatten sich gegen den Panchala Prinzen vereint, doch Dhrishtadyumna traf jeden von ihnen schnell mit jeweils drei Pfeilen. Und wieder beschossen ihn die sieben Krieger, zu denen sich noch Drumasena gesellte. Er schoß auf Dhrishtadyumna einen geflügelten Pfeil und gleich noch drei andere hinterher und rief ihm fordernd zu: „Warte nur! Warte!“ Dhrishtadyumna schoß auf Drumasena drei gerade, goldgeflügelte und in Öl getauchte Pfeile ab, und trennte ihm mit dem nächsten breitköpfigen Pfeil das Haupt vom Rumpf, welches mit seinen schönen Ohrringen und der im Kampf zerbissenen Unterlippe wie die Frucht einer Palmyra Palme zu Boden rollte. Als nächstes zerstörte Dhrishtadyumna mit einem breiten Pfeil den Bogen Karnas. Dieser kampferfahrene und stolze Mann geriet darüber schnell in Wut, wie ein zorniger Löwe über seinen abgeschnittenen Schwanz. Mit roten Augen, schwer atmend und einem neuen Bogen deckte er Dhrishtadyumna mit Schauern an Pfeilen ein. Auch die anderen sechs Kuru Krieger fochten wieder gemeinsam mit Karna, und alle Panchala Krieger meinten schon, Dhrishtadyumna befände sich im Rachen des Todes.

Satyaki gegen Karna

Doch Satyaki aus dem Geschlecht des Dasarha näherte sich und zog Karnas Aufmerksamkeit auf sich. Karna schoß zehn Pfeile auf ihn ab und bekam zehn Pfeile seinerseits zurück mit den Worten: „Lauf ja nicht weg und stell dich mir!“ Und so kämpften nun der mächtige Karna und der ruhmreiche Satyaki gegeneinander wie damals Bali und Indra. Satyaki, der die Kshatriyas schon mit dem Rattern seiner Wagenräder das Fürchten lehrte, beschoß Karna mit vielen Pfeilen. Dieser ließ die Erde vom Sirren seines Bogens erbeben und schoß hundert verschiedene Pfeile auf seinen Gegner ab, lange und spitze, mit Widerhaken, messergleiche und wie ein Kalbszahn geformte. So verlief das Duell eine Weile ebenbürtig, bis Karnas Sohn seinem Vater zu Hilfe eilte und viele Pfeile auf Satyaki verschoß. Dieser wehrte alle Angriffe ab und traf Vrishasena in die Mitte der Brust. Der Jüngling sank getroffen zusammen, und der Bogen entglitt seiner Hand. Karna glaubte schon, sein Sohn sei tödlich getroffen, und voller Trauer und Wut griff er Satyaki heftig und mit großer Kraft an. Doch Satyaki hielt dagegen. Er traf Karna mit zehn Pfeilen und den wieder kämpfenden Vrishasena mit fünf, und zerschnitt die ledernen Armschützer und Bögen von Vater und Sohn. Die beiden Helden spannten sich neue, durchschlagende Bögen, die jedem Feind Angst einjagen konnten, und beschossen Satyaki von allen Seiten.

Karnas Vorschlag

Schon eine Weile hatte der Klang von Gandiva in diesem vernichtenden Kampf alles übertönt, und auch das Rattern der Wagenräder Arjunas war deutlich herauszuhören, so daß Karna zu Duryodhana sprach:
Mit lautem Bogensirren schlachtet Arjuna unser Heer, die großen Krieger und viele gute Bogenschützen unter den Kauravas. Das Rattern seines Wagens ist so laut wie der Donner. Es ist offensichtlich, daß der Sohn des Pandu seiner würdig kämpft. Er wird unser großes Heer zermalmen. Viele unserer Divisionen brechen schon zusammen. Keiner stellt sich ihm noch. Sieh, wie unsere Einheiten in alle Richtungen auseinanderstieben wie Wolken im Sturm. Wer Arjuna bekämpft, geht unter wie ein Boot im wogenden Ozean. Man hört sowohl das Angstgeschrei der Fliehenden als auch das Wehklagen der schmerzhaft von Gandiva Getroffenen. Hörst du auch das tiefe Trommelgedröhn rings um Arjunas Wagen, oh Tiger unter den Wagenkriegern? Ja, in seiner Nähe schwellen alle Kampfgeräusche extra laut an. Doch hier, direkt vor uns kämpft Satyaki, dieser Große des Satwata Geschlechts. Wenn wir ihn niederstrecken können, dann können wir alle unsere Feinde besiegen. Und auch Dhrishtadyumna drängt an Drona heran. Er ist von unseren heldenhaften Kämpfern umzingelt. Wenn wir ihn und Satyaki schlagen können, dann wird der Sieg zweifelsfrei unser sein. Laß uns die beiden umzingeln, wie wir es mit dem Sohn der Subhadra getan haben (Abhimanyu), und wir werden alles tun, die beiden zu schlagen. Arjuna darf nur nicht näher kommen, wenn er weiß, daß Satyaki allein unter vielen Feinden ist. Ruf eine große Anzahl der besten Krieger hierher, damit sie Arjuna abblocken, und er es nicht schafft, Satyaki zu retten, bevor wir ihn ins Reich Yamas senden können.

Und es sprach dein Sohn zu Shakuni:
Nimm zehntausend unerschrockene Elefanten und zehntausend Wagen mit und ziehe gegen Arjuna. Dushasana, Durvisaha, Suvahu und Dushpradharshana werden dir folgen und viele Fußsoldaten mitnehmen. Oh Onkel, töte diese großen Bogenkämpfer: die beiden Krishnas, Yudhishthira, Nakula, Sahadeva und Bhima. Meine Hoffnung auf Sieg ruht auf dir wie die Götter auf Indra, ihren Anführer, hoffen. Oh Onkel, töte den Sohn der Kunti, wie Kartikeya die Asuras tötet.

Gehorsam marschierte Shakuni in seiner Rüstung los und führte eine große Einheit gegen Arjuna ins Feld und auch viele deiner Söhne. Während Shakuni für eine riesige Schlacht sorgte, griff Karna wieder Satyaki mit vielen Pfeilen an. Drona stellte sich Dhrishtadyumna und kämpfte wunderbar und heftig mit den Panchalas in dieser Nacht.


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