Sanjaya fuhr fort:
Shalya, der Herrscher der Madras, schickte seine Pfeile wie trommelnde Regentropfen auf Virata und seine Truppen, der ebenfalls Drona angreifen wollte. Und der Zweikampf zwischen diesen beiden großen Bogenkriegern ähnelte dem zwischen Bali und Vasava vor langer Zeit. Mit großer Aktivität beschoß Shalya seinen Gegner mit hundert geraden Pfeilen. Und König Virata entließ im Gegenzug erst neun spitze Pfeile, dann dreiundsiebzig und noch einmal hundert. Shalya allerdings gelang es, Viratas Pferde zu töten und mit zwei weiteren Pfeilen köpfte er dessen Schirm und Standarte. Schnell sprang da der König vom Wagen ab und stand fest mit gespanntem Bogen, seine spitzen Pfeile abschießend. Sein Bruder Satanika erkannte die Notlage von Virata und eilte herbei. Doch Shalya empfing den Heranrasenden mit vielen Pfeilen und sandte ihn ins Reich Yamas. Virata bestieg den Wagen seines gefallenen Bruders, der noch über Standarte und Girlanden verfügte. Mit weit aufgerissenen Augen und doppeltem Mut aus Zorn deckte er Shalya mit geflügelten Pfeilen ein. Doch Shalya kämpfte ebenso entschlossen und traf Virata, den Kommandeur einer großen Abteilung, mit hundert geraden Pfeilen in die Brust. Virata sank schwer getroffen ohnmächtig auf seinem Wagen zusammen, und sein Wagenlenker trug ihn fort. Seine Truppen wurden nun von Shalya mit vielen Pfeilen schwer verwüstet, so daß die Reihen brachen, und die Krieger vor diesem Juwel in der Schlacht davon flohen.
(Anmerkung: Alambusha ist schon 2 mal gestorben: in Kapitel 109 und 140 dieses Buches. Doch siehe Buch 6 Kapitel 91: „...So wurde der Rakshasa Alambusha in viele Stücke geteilt. Doch dieser Rakshasa, oh König, wurde neugeboren und nahm wieder eine jugendliche Erscheinung an. Denn die Illusion ist sein Wesen, und sein Alter und seine Gestalt sind beide vom Willen abhängig...“)
Arjuna und Krishna eilten flugs herbei. Doch Alambusha, dieser Prinz der Rakshasas, stellte sich ihnen entgegen mit seinem prachtvollen Wagen, der von acht Pferden gezogen und von schrecklichen Pisachas mit fürchterlichen Gesichtern getragen wurde, den blutrote Banner und schwarze Blumengirlanden aus Eisen zierten, der mit Bärenfellen ausgelegt war und einen hohen Fahnenmast hatte, an dem ein gräßliches Banner mit einem unablässig kreischenden Geier mit gefleckten Schwingen und aufgerissenen Augen wehte. Der Rakshasa sah unheimlich schön aus wie ebenmäßiges Antimon, und er widerstand dem heranstürmenden Arjuna wie der Berg Meru einem Sturm widersteht. Wie er seine Pfeile über Arjunas Haupt ausschüttete, erfüllte er alle Beobachter mit Entzücken. Der Zweikampf zwischen Mensch und Rakshasa wurde schnell wild und rasend und brachte allen Geiern, Krähen, Raben, Schakalen und Kankas große Freude. Arjuna traf den Rakshasa mit sechs Pfeilen und fällte die Standarte mit zehn scharfen Pfeilen. Dann tötete er seinen Wagenlenker und fällte das Trivenu (Dreifachbanner). Als nächstes zerbrach unter einem gezielten Pfeil der Bogen Alambushas und unter einigen weiteren fielen die Pferde. Alambusha spannte schnell einen neuen Bogen, doch Arjuna zerstückelte ihn in zwei Teile, bevor er ihn benutzen konnte. Und gleich trafen noch vier spitze Pfeile den Rakshasa selbst, der sich nun angstvoll davonmachte. Siegreich fuhr Arjuna weiter und verschoß auf seinem Weg zu Drona viele Pfeile, unter denen Elefanten, Pferde und Menschen starben. Sie fielen wie vom Sturm gefällt zu Boden oder sprangen wie eine Herde furchtsamer Rehe vor Arjunas tödlichen Pfeilen davon.