Pushpak Mahabharata Buch 7Zurück WeiterNews

Kapitel 155 – Die nächtlichen Zweikämpfe

Dhritarashtra fragte:
Was dachtet ihr alle, als Drona mit unermeßlicher Energie gegen die Srinjayas kämpfte? Und was unternahm Arjuna in dieser Situation, und was dachte er? Und was befand Duryodhana als nötig zu tun? Wer folgte dem segenspendenden Brahmanen Drona, diesem Besten der Zweifachgeborenen? Und wer waren die Helden, die hinter ihm standen und mit ihm kämpften? Oh, die Pandavas mußten sicherlich vor Dronas Pfeilen zittern wie magere Kühe unter einem Winterhimmel. Und wie kam es, daß dieser Tiger unter den Männern inmitten der feindlichen Truppen den Tod fand? Und als in jener Nacht sich alle Truppen vereinten und alle großen Wagenkrieger von Drona zermalmt wurden, wer von den klugen Männern war dabei? Du hast gesagt, daß meine Truppen von den Pandavas geschlagen, abgedrängt oder besiegt wurden. Doch was dachten sie in solcher Bedrängnis in der dunklen Nacht? Du hast auch gesagt, daß die Pandavas tatkräftig und hoffnungsvoll waren und meine Truppen niedergeschlagen und furchtsam. Doch wie konntest du diese Unterschiede bemerken in jener Nacht?

Tod des Sivi

Sanjaya antwortete:
In jener furchterregenden Schlacht stürmten alle Pandavas und Somakas gegen Drona. Mit seinen schnellfliegenden Pfeilen sandte dieser flugs alle Kekayas und Söhne Dhrishtadyumnas in die Welt der Ahnen. Wahrlich, wer immer ihn angriff, wurde von Drona getötet. Auch König Sivi näherte sich ihm entschlossen, und wurde von Drona mit zehn eisernen Pfeilen empfangen. Doch Sivi antwortete mit dreißig Pfeilen mit Kanka Federn. Lächelnd fällte er mit einem breitköpfigen Pfeil Dronas Wagenlenker. Woraufhin Drona erst die Pferde seines ruhmreichen Gegners tötete, dann seinen Wagenlenker und sogleich noch Sivis behelmten Kopf vom Rumpf trennte. Schnell sandte Duryodhana einen neuen Wagenlenker für Drona, und nachdem dieser die Zügel ergriffen hatte, kämpfte Drona weiter.

Bhima siegreich

Der Sohn des Herrschers der Kalingas griff Bhima mit seinen Truppen rächend ob des Todes seines Vaters an. Erst durchbohrte er Bhima mit fünf, dann mit sieben Pfeilen und traf als nächstes Visoka, Bhimas Wagenlenker, mit drei und seine Standarte mit einem Pfeil. Zornig sprang Bhima von seinem Wagen ab, rannte zu seinem Gegner und schlug mit der Faust nur einmal zu. Und die Knochen des Prinzen fielen nach diesem gewaltigen Schlag einzeln zur Erde. Karna und Dhruva, der Bruder des eben Getöteten Kalinga Prinzen, beschossen nun Bhima mit scharfen Pfeilen, die so gefährlich wie Giftschlangen waren. Doch Bhima sprang zum Wagen von Dhruva und schlug auch diesen mit seiner starken Faust nieder. Als nächstes eilte Bhima zum Wagen von Jayaratha, brüllte wie ein Löwe und zerrte den Krieger mit seiner Linken vom Wagen. Vor Karnas Augen tötete er den Mann mit nur einem Schlag seiner Handkante. Da schoß Karna eine goldenen Lanze auf Bhima ab, die jener allerdings lächelnd auffing und auf Karna zurückschleuderte. Shakuni zertrennte das auf Karna zusausende Geschoß mit einem ölgetränkten Pfeil. Bhima begab sich zu seinem Wagen zurück und kämpfte nach diesen Heldentaten von dort aus weiter. Deine Söhne, oh Monarch, versuchten wirklich alles, um den wie der Tod kämpfenden Bhima zu stoppen. Immerzu sandten sie dichte Schauer an Pfeilen auf ihn ab. Doch gelassen tötete Bhima den Wagenlenker und die Pferde von Durmada. Der sprang schnell auf den Wagen von Dushkarna auf, und gemeinsam kämpften die beiden Brüder mit vielen Pfeilen gegen Bhima an vorderster Front, wie der Herrscher der Gewässer und Surya gegen Taraka kämpften, diesen Besten der Daityas. Doch vor aller Augen stampfte Bhima mit seinem Fuß auf, und der Wagen mit den beiden Brüdern versank im Boden. Dann ließ Bhima brüllend seine zermalmenden und tödlichen Faustschläge auf deine tapferen Söhne niederprasseln.

Wehgeschrei erhob sich unter allen deinen Truppen, die Zeugen von Bhimas Kraft wurden, und sie riefen:
Das ist Rudra, der in Bhimas Gestalt gegen uns kämpft!

Und sogar Könige trieben ihre Pferde an und flohen panisch vor Bhima davon, denn die Vernunft hatte sie verlassen. Bhima mit den schönen Lotusaugen kehrte unter dem Lob vieler Krieger zu Yudhishthira zurück, um ihm seinen Respekt zu zollen. Alle seine Verbündeten freuten sich sehr und sie priesen ihn, wie die Himmlischen Mahadeva priesen, nachdem er Andhaka geschlagen hatte. Doch deine Söhne gaben unter der Führung von Drona nicht auf und kämpften weiter in dieser tiefen Finsternis, die so ergiebig für Wölfe, Krähen und Geier war.


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