Pushpak Mahabharata Buch 7Zurück WeiterNews

Ghatotkacha Badha Parva – Tod von Ghatotkacha

Kapitel 153 – Duryodhana gegen Yudhishthira

Sanjaya sprach:
Deine Elefantenabteilung kämpfte an allen Fronten und war den Pandava Truppen überlegen. Die Krieger beider Seiten waren fest entschlossen, sich die Reise in die schnell anwachsenden Reiche Yamas zu verdienen. Tapfer wirbelten sie Lanzen und Pfeile und schickten einander zu Yama. Unerbittlich war die Schlacht zwischen heldenhaften Wagenkriegern, rasenden Elefanten, nach Ruhm strebenden Reitern mit ihren Streitäxten und gewaffneten Fußsoldaten, die unermüdlich gegeneinander stürmten, und es floß unsäglich viel Blut. So groß war die Verwirrung, daß Freund und Feind nur noch unterschieden werden konnten, aufgrund der Namen, Geschlechter und Abstammungen, die sie einander zuriefen. Auch die Waffen, die sie zur gegenseitigen Vernichtung schwangen, und die tausenden Pfeile, die sie in alle Richtungen abschossen, erglänzten nicht länger am Himmel, denn die Sonne war untergegangen. Da drang Duryodhana in die Mitte der feindlichen Pandava Heere ein. Er war heftig entschlossen, bis zum Äußersten zu kämpfen, denn der Zorn über Jayadrathas Tod wütete sehr in ihm. Mit ratternden Rädern, welche die Erde erbeben ließen, stürmte er vor, und prallte mit den feindlichen Reihen zusammen, so daß es ein großes Gemetzel gab. Wie die Mittagssonne alles mit ihren Strahlen versengt, so verbrannte er mit seinen Pfeilen die Krieger ringsum. Kaum einer konnte ihn ansehen oder hatte Hoffnung, ihn besiegen zu können. So rannten die Krieger, die nicht getroffen niedersanken, in alle Richtungen davon, von den goldgeflügelten Pfeilen deines Sohnes schwer gequält. Welch große Heldentat deines Sohnes, als er die Pandava Truppen zermalmte, wie noch nie jemand zuvor! Wie von Sonne und Wind zerwühlte und zerrissene Lotusblüten erschienen die Pandavas, nachdem dein Sohn über sie hinweggestürmt war. Sofort eilten Bhima und die Panchalas ihren Truppen zu Hilfe, doch dein Sohn empfing Bhima mit zehn Pfeilen, Nakula und Sahadeva mit je drei, Virata und Drupada mit je sechs, Sikhandin mit hundert, Dhrishtadyumna mit siebzig, Yudhishthira mit sieben, Satyaki mit fünf, die Söhne der Draupadi mit je drei und Ghatotkacha und die Kaikeyas und Chedis mit vielen weiteren Geschossen. Dabei ließ Duryodhana sein Löwengebrüll ertönen. Vielen, vielen Kriegern, Pferden und Elefanten brachte er den Tod und wütete wie der Vernichter selbst, der die geschaffenen Wesen schlägt. Doch dann zerschnitt ihm Yudhishthira seinen goldverzierten Bogen mit einem Paar breitköpfiger Pfeile in drei Teile und traf ihn mit zehn tiefeindringenden, sehr spitzen Pfeilen. Die Pfeile durchbohrten Duryodhana und drangen in kontinuierlicher Linie in die Erde ein. Und alle Truppen umgaben Yudhishthira, wie die Himmlischen Indra umringten, als Vritra geschlagen wurde. Als nächstes schoß König Yudhishthira, der schwer zu besiegen war, einen gräßlichen Pfeil auf Duryodhana ab. Schwer getroffen sank dein Sohn auf seinem vorzüglichen Wagen zusammen, und die Panchala Truppen ließen laute Rufe hören: „Der König ist geschlagen!“. Auch das laute Zischen der schwirrenden Pfeile lag gefährlich in der Luft. Da erschien Drona im rechten Moment, gerade als dein Sohn das Bewußtsein wiedererlangt und einen neuen Bogen gepackt hatte. Zwar stellte er sich dem königlichen Yudhishthira mit den Worten: „Warte nur! Warte!“, doch die Panchalas griffen vereint und schnell an. Ihnen warf sich nun Drona entgegen, um Duryodhana zu schützen, empfing sie alle und begann sie zurückzutreiben, wie der Spender des hellen Tageslichtes die sturmgepeitschten Wolken auflöst. Und die gräßlich viele Opfer fordernde Schlacht ging weiter, in der beide Seiten sich eifrig bekämpften.


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