Pushpak Mahabharata Buch 7Zurück WeiterNews

Kapitel 151 – Dronas Antwort

Dhritarashtra erkundigte sich:
Was antwortete Drona meinem Sohn? Und wie fühlten und dachten die anderen Krieger? Erzähle mir alles, oh Sanjaya.

Sanjaya sprach:
Unter deinen Truppen erhob sich lautes Wehklagen, und die Krieger zweifelten an den Befehlen deines Sohnes, als deren Konsequenz so viele große Anführer gestorben waren. Was Drona betraf, der fühlte nach den Worten deines Sohnes großen Kummer. Eine Weile überlegte er, bevor er Duryodhana antwortete.

Und Drona sprach:
Oh Duryodhana, warum bohrst du deine Wortpfeile in mich? Ich sagte es dir zuvor, daß Arjuna in der Schlacht nicht besiegt werden kann. Unter seiner Obhut hat Sikhandin Bhishma geschlagen. Mit dieser Tat wurde seine Meisterschaft zur Genüge getestet. Und schon wenn ich Bhishma anschaue, den kein Gott oder Gandharva hätte bezwingen können, weiß ich, daß die Bharata Armee verdammt ist. Da er bereits gefallen ist, den die drei Welten als den Besten aller Menschen und Helden erachtet hat, auf wen können wir uns noch stützen? Die Würfel, mit denen damals Shakuni spielte, waren keine Würfel sondern feindevernichtende Pfeile. Und nun töten uns diese Pfeile, denn Jaya schießt sie ab. Schon Vidura hat dir das damals erklärt und bis heute hast du es nicht verstanden. Und als dich der weise Vidura mit Tränen in den Augen und glücksverheißenden Worten um Frieden anflehte, hast du nicht gehört. Nun ist die Katastrophe da, die er vorausgesehen hat, weil du seinen Ratschlägen nicht vertraut hast. Ein Narr, der seinen treuen, weisen und wohlmeinenden Freunden nicht glaubt und starrsinnig nur seiner Meinung folgt! Er verfällt schon bald dem Kummer. Dies alles, oh Sohn der Gandhari, ist die Folge deiner sündigen Taten, wie dem Zerren von Draupadi in die Versammlung der Könige, wo die Edelgeborene und Tugendübende solche Behandlung nie verdient hätte. Und wisse, was dir hier geschieht, ist nur ein kleiner Teil, denn in der nächsten Welt wirst du noch viel üblere Konsequenzen zu spüren bekommen. Mit Betrug hast du die Pandavas im Würfelspiel besiegt und als Asketen ins Exil geschickt. Welcher andere Brahmane außer mir würde diese Prinzen verletzen wollen, die immer Tugend übten und mir so lieb wie Söhne sind? Mit Erlaubnis deines Vaters und mit Hilfe von Shakuni hast du damals den Zorn der Pandavas ins Leben gerufen. Mit Karna und Dushasana hast du diesen Zorn beständig angefacht, und nie die Worte Viduras geachtet. Entschlossen hast du mit deinen Verbündeten den Herrscher der Sindhus vor Arjuna beschützt. Und ihr seid besiegt und Jayadratha tot. Was meinst du wohl, warum? Und warum ist Jayadratha tot und du mit Karna, Kripa, Shalya und Aswatthaman noch am Leben? Alle Könige rings um dich haben mit allen ihren Kräften gekämpft, und warum ist Jayadratha trotzdem tot? König Jayadratha hat mir und uns beim Schutz vor Arjuna vertraut, doch er hat diesen Schutz nicht erhalten. So sehe ich auch keine Sicherheit mehr für mich. Bevor ich nicht die Panchalas mit Sikhandin vernichtet habe, fühle ich mich, als ob ich im Dhrishtadyumna Morast versinke. Warum durchbohrst du mich mit deinen Wortpfeilen, nachdem Jayadratha nicht beschützt wurde? Siehst du nicht, daß ich vor Gram brenne? Die goldene Standarte des besten Kriegers ist nicht mehr auf dem Schlachtfeld zu sehen, die des niemals ermüdenden Bhishma mit dem sicheren Ziel. Wie kannst du noch auf Erfolg hoffen? Wenn Bhurisravas und Jayadratha inmitten so vieler guter Kämpfer getötet wurden, wie denkst du, wird das Ende sein? Kripa ist noch am Leben, oh König. Und ich lobe den, der Jayadratha nicht gefolgt ist. Als Bhishma vor deinen und Dushasanas Augen fiel, wußte ich, daß dich die Erde verdammt hat. Dort vorn vereinen sich die Truppen der Pandavas und Srinjayas, um mich anzugreifen. Doch für dich kämpfend, oh Sohn des Dhritarashtra, werde ich meine Rüstung nicht ablegen, bevor ich die Panchalas vernichtet habe. Geh, oh König, und sag meinem Sohn, daß er die Somakas nicht allein lassen soll und wenn es auch für sein Leben gefährlich sei. Und sag ihm auch: „Beachte alles, was dein Vater dich lehrte. Sei standhaft in Taten voller Demut, Selbstzügelung, Wahrhaftigkeit und Gerechtigkeit. Folge Religion, Gewinn und Vergnügen (Dharma, Artha und Kama). Gib der Religion den Vorrang, doch laß Gewinn und Vergnügen nicht ganz beiseite. Brahmanen sollten immer von Gaben leben. Und all die Gebenden sind deiner Verehrung würdig. Tue niemals etwas, was sie verletzten könnte. Denn sie sind wie die Flammen des Feuers.“ Und was mich anbetrifft, ich werde jetzt in dieses feindliche Heer eindringen, oh König, und die große Schlacht fortsetzen, so verletzt wie ich von deinen Wortpfeilen bin. Wenn du kannst, so geh und beschütze diese Truppen, oh Duryodhana. Sowohl die Kurus als auch die Srinjayas sind verärgert und werden auch während der Nacht weiterkämpfen.

Nach diesen Worten zog Drona gegen die Pandavas und machte sich daran, mit seiner Energie die Kshatriyas zu überrennen, wie die Sonne das Licht der Sterne überstrahlt.


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