Sanjaya fuhr fort:
In diesem Desaster stürmte auch Duryodhana zornvoll heran, um gegen den energetischen Abhimanyu vorzugehen. Als Drona dies sah, gab er allen Kaurava Kriegern den Befehl: „Rettet den König! Ihr habt gesehen, wie zielsicher der unerschrockene Sohn der Subhadra alles vernichtend trifft, so eilt furchtlos gegen ihn und beschützt den König!“ Achtsam umringten da viele mutige und siegreiche Krieger deinen Sohn, denn sie waren ihm dankbar und wohlgesonnen. Drona, Dronas Sohn, Kripa, Karna, Kritavarman, Suvalas Sohn (Shakuni), Vrihadvala, der Herrscher der Madras, Bhuri, Bhurisravas, Shalya, Paurava und Vrishasena schossen scharfe Pfeile ab, stoppten den Vormarsch von Abhimanyu und beschirmten Duryodhana. Doch Abhimanyu wollte sich den Erfolg nicht entreißen lassen und antwortete mit dichten Pfeileschauern, die auf Wagenkrieger, Pferde und Wagenlenker gleichermaßen niedergingen. Und unter seinem lauten Löwengebrüll mußten die meisten Krieger wieder zurückweichen. Bei diesem Gebrüll, welches dem eines hungrigen Löwen glich, griff Drona und sein Gefolge ins Geschehen ein. Und wieder wurde Abhimanyu von vielen Wagen umringt und mit allen Arten von Pfeilen beschossen. Und wieder wehrte Abhimanyu alle Geschosse ab, indem er sie noch im Flug entzweischnitt und außerdem seine Gegner mit spitzen Pfeilen traf. Diese Leistung erschien uns allen außerordentlich und wunderbar. Tatsächlich hielt der Sohn Arjunas ganz allein das ganze, wütend gegen ihn wogende Meer der Kauravas in Schach, und keine Seite kehrte sich vom Kampf ab. Duhsaha traf Abhimanyu mit neun Pfeilen, Dushasana mit einem Dutzend, Kripa mit drei, Drona mit siebzehn schlangengleichen Pfeilen, Vivinsati mit siebzig, Kritavarman mit sieben, Vrihadvala mit acht, Aswatthaman mit sieben, Bhurisravas mit drei, der Herrscher der Madras mit sechs, Shakuni mit zwei und König Duryodhana mit drei Pfeilen. Abhimanyu schien auf seinem Wagen zu tanzen und bedachte im Gegenzug jeden dieser Krieger mit drei Pfeilen. Und zornig bei dem Gedanken, seine Gegner könnten meinen, er hätte Angst, entfaltete er eine wundersame Stärke, die ihn Kultur und Übung gelehrt hatten. Von seinen gefügigen, windesschnellen Pferden gezogen stellte er sich geschickt dem Thronerben von Ashmaka in den Weg. Dieser schöne und starke Krieger traf ihn mit zehn Pfeilen und forderte ihn heraus mit: „Warte, warte nur!“. Doch mit ebenso vielen Geschossen trat Abhimanyu lächelnd seine Pferde und den Wagenlenker, fällte seine Standarte, schnitt ihm den Bogen entzwei, und trennte ihm beide Arme und das Haupt vom Rumpf, so daß es zu Boden rollte. Danach bebte das Gefolge des Herrschers von Ashmaka und floh davon. Zornig entließen da Karna, Kripa, Drona, Dronas Sohn, Shakuni, Shalya, Sala, Bhurisravas, Kratha, Somadatta, Vivinsati, Vrishasena, Sushena, Kundavedhin, Pratardana, Vrindaraka, Lilithya, Pravahu, Dirghalochana und der wütende Duryodhana ihre Pfeilewolken auf den Feind, doch Abhimanyu, von ihren geraden Pfeilen schwer getroffen, schoß einen Pfeil auf Karna, der tief ins Innere des Körper eindringen konnte. Er durchbrach Karnas Harnisch, seinen Körper und verschwand zischend im Boden. Die großen Schmerzen lähmten Karna geradezu. Hilflos begann er zu zittern wie ein Berg während eines Erdbebens. Mit drei äußerst scharfen Pfeilen schlug Abhimanyu als nächstes Sushena, Dirghalochana und Kundavedhin. Mittlerweile hatte sich Karna von dem Schock wieder erholt und traf Abhimanyu mit fünfundzwanzig Pfeilen. Aswatthaman schickte zwanzig und Kritavarman sieben treffsichere Geschosse hinterher. Mit vielen Pfeilen eingedeckt kurvte Abhimanyu wendig über das Schlachtfeld und glich Yama mit seiner Schlinge. Auch über den heranstürmenden Shalya schüttete der vollkommene Krieger unter lautem Gebrüll einen dichten Pfeileschauer aus und verunsicherte die Truppen wirkungsvoll. Er traf den mächtigen Shalya mit geraden, goldbeflügelten Pfeilen, die tief in den Körper eindrangen, so daß Shalya auf der Plattform seines Wagens bewußtlos niedersank. Bei diesem Anblick flohen Shalyas Truppen vor Dronas Augen wie eine Herde scheuer Rehe davon. Und Abhimanyu strahlte herrlich unter dem Lob der Pitris, Götter, Charanas und Siddhas, die seinen Heroismus und sein Geschick in der Schlacht priesen.