Pushpak Mahabharata Buch 6Zurück WeiterNews

Kapitel 116 - Bhishma gibt seinen Selbstschutz auf

Dhritarashtra fragte:
Wie, oh Sanjaya, kämpfte Bhishma, der Sohn von Shantanu voll mächtiger Energie am zehnten Tag der Schlacht mit den Pandavas und Srinjayas? Wie begegneten die Kurus den Pandavas? Beschreibe mir den großen Kampf, der von Bhishma, diesem Juwel des Kampfes, vollbracht wurde!

Sanjaya sprach:
Ich werde dir, oh Bharata, jetzt beschreiben, wie die Kauravas mit den Pandavas kämpften und wie diese Schlacht ablief. Tag für Tag wurden viele mächtige Wagenkrieger deiner Armee, die voller Zorn kämpften, durch den Diademgeschmückten (Arjuna) mit seinen mächtigen Waffen zur anderen Welt geschickt. Auch der stets siegreiche Kuru Krieger Bhishma verursachte entsprechend seinem Gelübde jeden Tag eine große Zerstörung unter der Pandava Armee. Oh Feindevernichter, beim Anblick von Bhishma an der Spitze der Kurus und Arjuna an der Spitze der Panchalas konnten wir nie voraussagen, auf welcher Seite sich der Sieg einstellen würde. Am zehnten Tag des Kampfes, als Bhishma und Arjuna aufeinander stießen, fand ein schreckliches Gemetzel statt. An diesem Tag, oh Feindevernichter, schlug Bhishma, der Sohn von Shantanu, der die hohen und mächtigen Waffen beherrscht, wiederholt Tausende und Abertausende von Kriegern. Viele, oh Bharata, deren Namen und Familien unbekannt waren, aber die sich voller Heldenmut nie vom Kampf zurückzogen, wurden an diesem Tag durch Bhishma getötet. Und nachdem Bhishma mit der tugendhaften Seele die Pandava Armee seit zehn Tagen so verbrannte, gab er nun jeglichen Wunsch auf, sein Leben zu beschützen. Er wünschte nun seinen eigenen Untergang an der Spitze seiner Truppen. So dachte dein starkarmiger Vater Bhishma: „Ich sollte nicht noch mehr dieser zahllosen, großen Krieger töten.“

Und als er Yudhishthira in seiner Nähe erblickte, da sprach er zu ihm:
Oh Yudhishthira, oh Weiser und in allen Zweigen des Lernens Erfahrener, höre diese rechtschaffenen und zum Himmel führenden Worte, die ich spreche, oh Herr. Ich wünsche nicht mehr, meinen eigenen Körper zu beschützen. Ich habe viel Zeit damit verbracht, unzählige Männer im Kampf zu schlagen. Wenn du mir nun Gutes tun willst, so bemühe dich, mich zu schlagen, indem du Arjuna mit den Panchalas und Srinjayas an deine Spitze stellst.

Nachdem er seine Absicht erkannt hatte, entschloß sich König Yudhishthira mit der wahrhaften Sicht, unterstützt von den Srinjayas, zum Kampf. Oh König, nach den Worten von Bhishma drängten Dhrishtadyumna und der Pandu Sohn Yudhishthira ihre Armee voran. Und Yudhishthira sprach:
Greift an! Kämpft! Besiegt Bhishma im Kampf! Ihr alle werdet von Arjuna beschützt, dem Feindevernichter, der niemals sein Ziel verfehlt. Und auch Dhrishtadyumna, dieser große Bogenschütze und Generalissimus (unserer Kräfte), sowie auch Bhima werden euch zuverlässig beschützen. Oh ihr Srinjayas, habt heute keine Furcht vor dem Kampf mit Bhishma. Zweifellos werden wir Bhishma heute mit Sikhandin an unserer Spitze besiegen.

Mit diesem Gelübde am zehnten Tag des Kampfes waren die Pandavas entschlossen, den Himmel zu gewinnen, und ohne Rücksicht auf ihr Leben stürmten sie voran, mit Sikhandin und Arjuna an ihrer Spitze. Mit aller Kraft versuchten sie nun, Bhishma zu überwinden. Daraufhin eilten auch verschiedene Könige mit großer Kraft und von deinem Sohn gedrängt, in Begleitung von Drona mit seinem Sohn und einer großen Armee, an deren Spitze der mächtige Dushasana mit all seinen leiblichen Brüdern stand, zu Bhishma, der in der Mitte dieses Kampfes stand. Dort umringten diese tapferen Krieger deiner Armee Bhishma mit den hohen Gelübden und kämpften gegen die durch Sikhandin angeführten Pandavas. Und unterstützt durch die Chedis und Panchalas versuchte Arjuna mit Sikhandin zu Bhishma, dem Sohn von Shantanu, vorzudringen. In dieser Schlacht kämpfte der Enkel von Sini gegen den Sohn von Drona, Dhristaketu gegen den Nachkommen von Puru, Yudhamanyu gegen deinen Sohn Duryodhana an der Spitze seines Gefolges, Virata mit seiner Armee gegen Jayadratha mit seinen Truppen, der Erbe von Vardhakshatra gegen deinen Sohn Chitrasena, der mit ausgezeichnetem Bogen und Pfeilen bewaffnet war, Yudhishthira gegen den mächtigen Bogenschützen Shalya an der Spitze seiner Truppen, der wohlgerüstete Bhimasena gegen die Elefantenabteilung (der Kaurava Armee), Dhrishtadyumna, der Prinz von Panchala, zornig und von seinen Brüdern begleitet, gegen Drona, diesen Ersten aller unbesiegbaren und unwiderstehlichen Waffenträger, und der Feindevernichter Vrihadvala (ein Bruder von Shakuni), der auf seine Standarte das Löwensymbol trug, gegen den Sohn der Subhadra (Abhimanyu), dessen Standarte das Symbol der Karnikara Blume zeigte. Deine Söhne, begleitet von vielen Königen, kämpften gegen Sikhandin und Arjuna, um sie beide zu töten.

Als die Krieger aus beiden Armeen auf diese Weise mit schrecklicher Heldenkraft gegeneinander stürmten, da bebte die ganze Erde. Und mit dem Blick zum Sohn von Shantanu im Kampf, vermengten sich die Abteilungen deiner Armee, oh Bharata, und der des Feindes miteinander. Enorm war der Lärm, der durch diese Krieger auf beiden Seiten entstand, die in ihrer Wut brennend, gegeneinander stürmten. Und vermischt mit dem Lärm von Muschelhörnern und dem Löwengebrüll der Soldaten wurde er höchst fürchterlich. Die Herrlichkeit von den Armbändern und Diademen all der heroischen Könige, die sonst der Sonne oder des Mondes glich, verdunkelte sich. Der sich erhebende Staub stieg wie eine Gewitterwolke auf, deren Blitze die blinkenden Waffen waren. Und das Sirren der Bögen, das Sausen der Pfeile, der Lärm der Muscheln, das laute Trommeln und Geratter der Wagenräder beider Armeen war wie das Donnergrollen in dieser Wolke. Der ganze Himmel über dem Schlachtfeld verdunkelte sich aufgrund der bärtigen Speere, der Spieße, Schwerter und Pfeilschauern von beiden Armeen. In diesem Kampf schlugen sich Wagenkrieger und Reiter untereinander, Elefanten töteten Elefanten und Fußsoldaten Fußsoldaten. Diese Schlacht, die sich dort um Bhishma zwischen den Kurus und Pandavas erhob, oh Tiger unter den Männern, war extrem, wie zwischen zwei hungrigen Falken um ein Stück Fleisch. Bestrebt, den jeweils anderen zu schlagen und zu besiegen, war diese Begegnung zwischen diesen Kämpfern höchst schrecklich.


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