Pushpak Mahabharata Buch 6Zurück WeiterNews

Kapitel 66 - Bhishma belehrt Duryodhana über Vasudeva

Bhishma fuhr fort:
Daraufhin antwortete diese ruhmreiche Gottheit, der Herr der Welten, dem großen Brahma mit einer freundlichen und tiefen Stimme:
Durch den Yoga, oh Herr, ist mir alles bekannt, was du erbittest. Es wird geschehen, wie du es wünschst!

So sprach er und verschwand augenblicklich. Da wurden all die Götter, Rishis und Gandharvas mit großem Erstaunen erfüllt und fragten sogleich den Großen Vater:
Wer war dieser Eine, oh Herr, den du Ruhmreicher mit solcher Demut angebetet und mit solch hohen Worten gelobt hast? Das wünschen wir zu hören.

So angesprochen, antwortete Brahma, der berühmte Große Vater, all den Göttern, Rishis und Gandharvas mit sanften Worten:
Er ist das, was ist (TAT). Er ist das Höchste Wesen. Er existiert im Jetzt und ist ewig. Er ist das höchste Selbst. Er ist die Seele aller Wesen. Er ist der große Herr. Oh ihr mächtigen Götter, so sprach ich mit Seinem ewigheiteren Selbst. Der Herr des Universums wurde von mir zum Wohle des Weltalls gebeten, seine Geburt unter den Menschen in der Familie von Vasudeva zu nehmen. Ich sprach zu ihm: „Um die Dämonen zu schlagen, nimm deine Geburt in der Welt der Menschen!“ Denn viele Dämonen und Rakshasas mit grimmiger Erscheinung und großer Kraft wurden unter Menschen geboren und sollen dort im Kampf besiegt werden. Wahrlich, so wird der ruhmvolle und mächtige Herr seine Geburt unter den Menschen nehmen und begleitet von Nara auf der Erde leben. Denn diese Uralten und Besten unter den Rishis, Nara und Narayana, können im Kampf niemals geschlagen werden, nicht einmal durch die Himmlischen gemeinsam. Aber trotz ihres unermeßlichen Glanzes werden diese Rishis Nara und Narayana, wenn sie zusammen in der Welt der Menschen geboren sind, von den Unwissenden unerkannt bleiben. Dieses Selbst, woraus ich, Brahma, der Herr des ganzen Weltalls, entstanden bin, dieser Vasudeva, die Höchste Gottheit aller Welten, ist eurer Anbetung wahrlich würdig. Voll unerschöpflicher Energie, mit Muschelhorn, Diskus und Keule sollte er als Mensch niemals mißachtet werden, oh ihr Besten der Götter. Er ist das Höchste Mysterium, die Höchste Zuflucht, das Höchste Brahman und der Höchste Ruhm. Er ist unvergänglich, ungestaltet und ewig. Er ist es, der als Purusha besungen wurde, obwohl ihn niemand begreifen kann. Der göttliche Architekt hat Ihn als die Höchste Energie, die Höchste Glückseligkeit und die Höchste Wahrheit gepriesen.

Deshalb sollte der Herr Vasudeva mit der unermeßlichen Macht auch als Mensch niemals von all den Dämonen und Göttern mit Indra an ihrer Spitze ignoriert werden. Und jeder sollte als Unwissender gelten, der aus Mißachtung Hrishikesha als „nur ein Mensch“ bezeichnet. Solch eine Person lebt in tiefster Dunkelheit, die Krishna, diesen Yogi mit der ruhmreichen Seele, wegen seiner Geburt als Mensch gering erachtet. Denn unwissend ist, wer diese göttliche Person nicht kennt, diese Seele der ganzen belebten und unbelebten Schöpfung, der (auf seiner Brust) das verheißungsvolle Zeichen Srivatsa (den Endlosknoten) trägt, diesen alles Durchstrahlenden, aus dessen Nabel der ursprüngliche Lotus der Schöpfung entsproß. Wer diese Höchste Seele, diesen Träger des Diadems und des Kaustubha Juwels mißachtet, der seinen Freunden alle Ängste zerstreut, wird in tiefe Dunkelheit sinken. Oh ihr Götter, mit diesem wahrhaften Wissen sollte Vasudeva, dieser Herr der Welten, von jedem Wesen verehrt werden!

Bhishma fuhr fort:
So sprach damals der ruhmreiche Große Vater zu den Göttern und Rishis, entließ sie und begab sich in seine Wohnstätte. Und auch die Götter, Gandharvas, Munis und Apsaras stiegen bei diesen Worten von Brahma höchst erfreut zum Himmel auf. Dies hörte ich, oh Herr, von den Rishis mit gereinigter Seele, die in ihrer Versammlung von Krishna, dem Ursprünglichen, sprachen. Und außerdem, oh Gelehrter in den Schriften, hörte ich dies von Rama, dem Sohn des Jamadagni, von Markandeya mit der großen Weisheit, von Vyasa und auch von Narada. Wenn man all das erfahren und vom berühmten Vasudeva als Ewiger Herr gehört hat, als die Höchste Gottheit aller Welten und großen Lenker, aus dem Brahma selbst, der Vater des Weltalls, entsprungen ist, warum sollte Vasudeva nicht verehrt und von den Menschen angebetet werden? Du wurdest bereits, oh Herr, von den Weisen mit gereinigten Seelen belehrt, als sie sprachen: „Führe niemals Krieg gegen Vasudeva, der mit dem Bogen bewaffnet ist, oder die Pandavas!“ Doch aus Narrheit wolltest du nicht verstehen. Ich betrachte dich deshalb als einen übelgesinnten Dämonen. Du bist in dunkle Unwissenheit gehüllt und aus diesem Grund voller Haß gegen Krishna und den Pandu Sohn Arjuna. Wer sonst unter den Menschen würde die göttlichen Nara und Narayana hassen?

Deshalb sage ich dir, oh König, daß dieser Ewige und Unvergängliche das ganze Universum durchdringt. Er ist unveränderlich, der Herrscher, Schöpfer und Erhalter von Allem und der in Wahrheit Existierende. Er erhält die drei Welten. Er ist der Höchste Herr der ganzen belebten und unbelebten Schöpfung. Er ist der große Führer, Er ist der Krieger, Er ist der Sieg, Er ist der Sieger, und Er ist der Herr der ganzen Natur. Oh König, Er ist voller Güte und bar aller natürlichen Qualitäten der Dunkelheit und Leidenschaft. Dort, wo Krishna ist, dort ist Gerechtigkeit, und wo Gerechtigkeit ist, da ist der Sieg. Durch den Yoga Seiner Höchsten Vollkommenheit und durch den Yoga Seiner Selbsterkenntnis sind die Söhne des Pandu in Ihm gegründet, oh König. Deshalb wird der Sieg ihnen sicher sein. Er ist es, der den Pandavas stets ein Bewußtsein voller Gerechtigkeit (Dharma) und alle Kraft im Kampf gibt. Er ist es, der sie immer vor Gefahr beschützt. Er ist der ewige Gott, der alle Wesen durchdringt und jeden Segen gibt. Er, nachdem du mich gefragt hast, ist unter dem Namen Vasudeva bekannt. Er ist es, dem die Brahmanen, Kshatriyas, Vaisyas und Shudras entsprechend ihrer Eigenarten demütig dienen und den sie mit gezügelten Sinnen verehren, um ihre jeweiligen Aufgaben zu vollbringen. Er ist es, der zum Ende des Dwapara Yuga und am Anfang des Kali Yugas von den Gläubigen als Sankarshana voller Hingabe besungen wird. Es ist Vasudeva, der Yuga für Yuga die Welten der Götter und der Sterblichen, alle Orte, die vom Meer umgeben sind, und die Heimat der Menschen erschafft.


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