Pushpak Mahabharata Buch 6Zurück WeiterNews

Kapitel 49 - Der Kampf geht weiter

Dhritarashtra fragte:
Als der Generalissimus Sweta im Kampf durch seinen Feind besiegt worden war, was taten da jene mächtigen Bogenschützen der Panchalas und Pandavas, oh Sohn? Als sie hörten, daß ihr Kommandant Sweta geschlagen war, was geschah zwischen jenen, die für ihn kämpften und ihren Feinden, die sich zurückgezogen hatten? Oh Sanjaya, wenn ich von unserem Sieg höre, erfüllt sich mein Herz mit Freude, und ich fühle keine Scham mehr bei der Erinnerung an unsere Verfehlungen. Denn der alte Führer des Kuru Stammes (Bhishma) ist stets freundlich und (uns) ergeben.

Obwohl Duryodhana ständig Feindschaft mit Yudhishthira, dem klugen Sohn seines Onkels provozierte, suchte er doch einmal den Schutz der Pandu Söhne aufgrund seiner Angst und Furcht vor Yudhishthira. Damals verlor er alles und war voller Qual. Wegen der Heldenkraft der Pandu Söhne und der umfassenden Verwicklungen mit seinen Feinden, in die er sich selbst gebracht hatte, nahm Duryodhana (für einige Zeit) Zuflucht zu einem ehrbaren Verhalten. Damals hatte sich dieser übelgesinnte König unter ihren Schutz gestellt.

Oh Sanjaya, warum mußte Sweta nur sterben, der Yudhishthira so hingegeben war? Wahrlich, dieser engstirnige Prinz (Duryodhana) wird mit all seinem Wohlstand in die niederen Bereiche geschleudert, nur wegen seiner üblen Berater. Bhishma mochte diesen Krieg nicht, noch der Lehrer (Drona), Kripa oder Gandhari. Oh Sanjaya, auch ich mag diesen Krieg nicht, noch Vasudeva aus dem Vrishni Stamm, der gerechte König Yudhishthira, Bhima, Arjuna oder jene Männerstiere, die Zwillinge. Doch obwohl wir ihm ständig abrieten, ich, Gandhari, Vidura, Rama, der Sohn des Jamadagni, und sogar der hochbeseelte Vyasa, folgte der übelgesinnte und sündige Duryodhana zusammen mit Dushasana immer den Ratschlägen von Karna und dem Sohn von Suvala (Shakuni), die sich bösartig gegen die Pandavas verhielten. Ich denke, oh Sanjaya, so fiel er in sein großes Leiden.

Doch was unternahm nun Arjuna voller Zorn nach der Niederlage von Sweta und dem Sieg von Bhishma in diesem Kampf mit Krishna an seiner Seite? Tatsächlich ist es Arjuna, weshalb sich meine Ängste erheben, und jene Ängste, oh Sanjaya, können nicht zerstreut werden. Denn Arjuna, der Sohn der Kunti, ist tapfer und zu großen Heldentaten fähig. Ich denke, daß er mit seinen Pfeilen die Körper der Feinde zerschlägt. Als Sohn von Indra und im Kampf dem Vishnu gleich, dem jüngeren Bruder von Indra, ist er ein Krieger, dessen Zorn und Absicht nie vergebens sind. Ach, was denkst du, wenn du ihn siehst? Tapfer, in den Veden erfahren, dem Feuer und der Sonne an Herrlichkeit gleich und mit dem Wissen über die Aindra Waffe begabt, wird dieser Krieger mit der unermeßlichen Seele wohl immer siegreich sein, wenn er den Feind angreift! Seine Waffen treffen den Feind stets mit der Kraft des Donnerblitzes, seine Arme sind wunderbar schnell im Spannen der Bogensehne, und dieser Sohn der Kunti ist ein mächtiger Wagenkrieger. Und wie er, so ist auch Dhrishtadyumna, der furchterregende Sohn von Drupada, mit größter Erfahrung begabt.

Oh Sanjaya, was tat er, als Sweta im Kampf gefallen war? Ich denke, daß aufgrund der alten Ungerechtigkeiten und der Tötung ihres Kommandanten die Herzen der hochbeseelten Pandavas aufflammten. Denke ich an ihren Zorn, dann finde ich weder bei Tage noch bei Nacht meinen Frieden wegen Duryodhana. Wie fand der große Kampf statt? Erzähle mir alles darüber, oh Sanjaya!

Und Sanjaya sprach:
Höre, oh König, über deine Versäumnisse. Du solltest diese Früchte (Auswirkungen) nicht Duryodhana allein zuschreiben. Dann wäre dein Verständnis wie der Aufbau eines Dammes, wenn das Wasser alles überschwemmt hat, oder das Graben eines Brunnens, wenn das Haus bereits in Flammen steht.

Oh Bharata, als der Vormittag vergangen war, und der Kommandant Sweta durch Bhishma im wilden Gefecht besiegt worden war, erblickte Sankha, ebenfalls ein Sohn des Virata und ein großer Feindevernichter, der immer mit Freude kämpfte, den König Shalya auf dem Wagen von Kritavarman, und sofort flammte sein Zorn auf, wie ein Feuer durch geklärte Butter. Und dieser mächtige Krieger spannte seinen großen Bogen, der dem Bogen von Indra glich, und stürmte zum Kampf mit dem Wunsch, den Herrscher der Madras zu schlagen, von allen Seiten durch eine große Abteilung von Kampfwagen unterstützt. Mit einem Platzregen aus Pfeilen eilte er zum Wagen von Shalya. Doch beim Anblick des wie ein rasender Elefant Heranstürmenden umringten Shalya sieben mächtige Wagenkrieger deiner Seite, um den Herrscher der Madras, der bereits im Rachen des Todes war, zu retten. Auch der starkarmige Bhishma, donnernd wie Gewitterwolken, nahm einen sechs Ellen langen Bogen auf und stürmte zum Kampf gegen Sankha. Und als sie diesen mächtigen Wagenkrieger und großen Bogenschützen wieder angreifen sahen, begann die Pandava Heerschar zu zittern, wie ein Boot in der Gewalt eines schweren Gewitters. Daraufhin eilte Arjuna persönlich herbei und plazierte sich vor Sankha, um ihn vor Bhishma zu schützen. Damit trafen sich Bhishma und Arjuna im Kampf, und laute Schreie von „Oh“ und „Weh“ erhoben sich unter den Kriegern, denn hier schienen sich zwei gewaltige Kräfte zu treffen, und alle waren höchst beunruhigt.

Doch dann stieg Shalya mit der Keule in der Hand von seinem großen Wagen, oh Stier der Bharatas, und erschlug die vier Rosse von Sankha. Daraufhin sprang auch Sankha, von seinem Wagen herab, der seiner Rossen beraubt war, nahm sein Schwert und lief zum Wagen von Arjuna, um dort Zuflucht zu suchen. Doch sofort kamen von Bhishmas Wagen unzählige Pfeile geflogen, die das ganze Himmelsgewölbe und die Erde zu bedecken schienen. Und Bhishma, dieser Erste der Kämpfer, schlug mit seinen Pfeilen die Heerscharen der Panchalas, Matsyas, Kekayas und Prabhadrakas. So ging Bhishma dem Kampf mit dem Pandu Sohn (Arjuna), der den Bogen sogar mit seiner linken Hand spannen konnte, aus dem Weg und stürmte weiter zu Drupada, dem König der Panchalas, der von seiner Heerschar umgeben war. Und schon bald bedeckte er seinen lieben Verwandten mit unzähligen Pfeilen. Wie ein Wald, der durch das Feuer am Ende des Winters verbrannt wird, so sah man die Truppen von Drupada vergehen. Bhishma stand in diesem Kampf wie ein aufflammendes Feuer ohne Rauch oder wie die Sonne am Mittag und verbrannte alles ringsherum mit seiner Hitze. Die Kämpfer der Pandavas waren nicht einmal imstande, Bhishma nur anzuschauen. Von Angst gequält, blickte die Pandava Heerschar nach allen Seiten und konnte nirgends einen Beschützer finden, wie eine Herde Kühe von der Kälte gequält wird. Oh Bharata, ob geschlagen oder beim ängstlichen Rückzug zerquetscht, überall erhoben sich laute Schreie von „Oh!“ und „Weh!“ unter den Armeen der Pandavas. Doch Bhishma der Sohn des Shantanu, schoß unablässig mit seinem Bogen, der wie ein Kreis erschien, flammende Pfeile wie ein tödliches Gift umher. Und die ununterbrochenen Linien der Pfeile flossen in alle Richtungen, und so tötete dieser Held mit den beständigen Gelübden die Pandava Wagenkrieger, indem er zuvor ihre Namen nannte, oh Bharata. Und als dann die Sonne unterging und die Sicht schwand, waren die Truppen der Pandavas zerstreut und lagen überall auf dem Feld geschlagen. Nur Bhishma sah man noch stolz auf dem Schlachtfeld stehen, und mit diesem Anblick, oh Stier der Bharatas, zogen die Pandavas ihre Kräfte (für die nächtliche Rast) zurück.


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