Pushpak Mahabharata Buch 5Zurück WeiterNews

Kapitel 183 - Der zweite Tag des Kampfes

Bhishma sprach:
In dieser Kampfpause zog mein Wagenlenker, der darin sehr erfahren war, aus seinem eigenen Körper, aus den Körpern meiner Rosse und aus meinem die Pfeile, die dort eingeschlagen waren. Und am nächsten Morgen, als sich die Sonne erhob, begann der Kampf erneut, nachdem meine Rosse gebadet waren, sich auf dem Boden rollen durften, ihren Durst gestillt hatten und dadurch wieder gestärkt waren. Auch der mächtige Rama bestückte sorgfältig seinen Wagen, nachdem er mich erblickt hatte, wie ich schnell zum Kampf eilte, in meine Rüstung gekleidet und auf meinem Wagen stehend. Und als ich Rama sah, wie er mir kampfbereit entgegentrat, da legte ich meinen Bogen beiseite, und stieg flink von meinem Wagen herab.

Oh Bharata, erst nachdem ich Rama verehrt hatte, stieg ich wieder auf und stand ebenfalls kampfbereit und furchtlos vor dem Sohn von Jamadagni. Sogleich überwältigte ich ihn mit einer dicken Dusche von Pfeilen, und er bedeckte mich im Gegenzug ebenfalls mit einer solchen. Und voller Zorn, schoß der Sohn von Jamadagni erneut mehrere heftige Pfeile mit großer Kraft und flammenden Mündern, die wie Schlangen aussahen. Diese erwiderte ich, oh König, mit Hunderten und Tausenden scharfen Pfeilen, und spaltete immer wieder die Pfeile von Rama mitten in der Luft, bevor sie mich erreichen konnten. Dann begann der mächtige Sohn von Jamadagni himmlische Waffen gegen mich zu schleudern, welche ich bestrebt war, mit meinen Waffen zurückzutreiben. Oh Starkarmiger, laut war der Lärm, der sich damit im Himmelsgewölbe rundherum erhob. Damals schleuderte ich gegen Rama die Waffe Vayavya, oh Bharata, welche er durch die Waffe Guhyaka neutralisierte. Dann aktivierte ich mit den richtigen Mantras die Waffe Agneya, aber Lord Rama neutralisierte sie durch seine Varuna Waffe. Auf diese Weise neutralisierte ich die himmlischen Waffen von Rama, und der Feindevernichter Rama mit der großen Energie, der in den himmlischen Waffen ebenso erfahren war, neutralisierte die von mir entfachten.

Doch plötzlich, oh Monarch, erschien dieser Beste der Brahmanen, der mächtige Sohn von Jamadagni, mit Zorn erfüllt an meiner rechten Seite, und durchbohrte meine Brust. Daraufhin, oh Bester der Bharatas, wurde ich auf meinem vorzüglichen Wagen ohnmächtig. Und als mein Wagenlenker mich ohne Bewußtsein gewahrte, fuhr er mich schnell vom Kampffeld. So sahen mich all die Anhänger von Rama, einschließlich Akritavrana und die Prinzessin von Kasi, fliehend, gequält und durchbohrt von Ramas Waffen, schlaff und ohne Bewußtsein, und begannen voller Freude laut zu jubeln, oh Bharata. Doch als ich wieder zu Bewußtsein kam, sprach ich sogleich zum Wagenlenker: „Fahre zurück zu Rama! Meine Schmerzen haben mich verlassen, und ich bin wieder zum Kampf bereit.“

So angewiesen, brachte mich mein Wagenlenker zu Rama zurück, dank meiner herrlichen Rosse, die zu tanzen schienen, als sie in Windeseile über die Ebene galoppierten. Und gegen Rama stürmend, oh Nachkomme der Kurus, zornig und bestrebt, sein weltliches Selbst zu besiegen, überwältigte ich ihn mit einer Pfeildusche. Aber Rama antworte mit drei Pfeilen für jeden einzelnen von mir, und zerschnitt meine geradlinig fliegenden Pfeile noch in der Luft in Stücke, bevor sie ihn erreichen konnten. Beim Anblick, wie meine gutgezielten Pfeile zu Hunderten und Tausenden durch Ramas Pfeile gespalten wurden, jubelten alle Anhänger von Rama voller Freude. Doch bestrebt, Rama zu besiegen, schoß ich gegen den Sohn von Jamadagni einen gutgestalteten Pfeil, der in seinem Glanz strahlte und auf dessen Spitze der Tod selbst saß. Davon gewaltsam getroffen, erlag Rama dessen Wucht, fiel in Ohnmacht und sank zu Boden. Und als Rama so zu Boden sank, hörte man von allen Seiten laute Schreie von „Oh!“ und „Weh!“, und das ganze Weltall, oh Bharata, wurde mit Verwirrung und Schrecken erfüllt, als wäre die Sonne selbst aus dem Firmament gefallen.

Daraufhin, oh Kuru Sohn, liefen all jene Asketen zusammen mit der Prinzessin von Kasi traurig und in großer Angst zu Rama. Sie umarmten ihn, oh Kaurava, und begannen ihn mit der sanften Berührung ihrer Hände zu trösten, kühlten ihn mit Wasser und mit Versprechungen des Sieges. So getröstet, erhob sich Rama wieder, legte einen Pfeil auf seinen Bogen und sprach mich mit begeisterter Stimme an: „Steh, oh Bhishma! Du bist bereits geschlagen!“ Dann entließ er in diesem wilden Kampf den Pfeil, der schnell meine linke Seite durchbohrte. Und geschlagen damit, begann ich wie ein vom Blitz getroffener Baum zu wanken. So kämpfte Rama gelassen weiter in diesem schrecklichen Kampf, tötete meine Rosse und bedeckte mich mit ganzen Schwärmen von geflügelten Pfeilen, die mit jener bemerkenswerten Leichtigkeit seiner Hand abgeschossen wurden. Im Gegenzug, oh Starkarmiger, begann ich mit der gleichen Leichtigkeit meine Pfeile zu entsenden, um die von Rama zu versperren. So bedeckten unserer Pfeile das ganze Himmelsgewölbe, und schienen in der Luft zu verweilen. Von diesen dichten Pfeilwolken verdeckt, konnte die Sonne nicht mehr strahlen, und der Wind nicht mehr wehen. Und infolge dieser Blockade des Windes und der Sonnenstrahlen und dem Aufeinanderschlagen der Pfeile entstand eine große Feuersbrunst im Himmelsgewölbe. Die Pfeile verbrannten durch das Feuer, das sie selbst verursacht hatten, und fielen zu Asche verbrannt hinab zur Erde.

Oh Kaurava, so bedeckte mich Rama voller Wut mit Hunderten, Tausenden, Hunderttausenden und Hunderten von Millionen Pfeilen. Und ich, oh König, zerschnitt all jene Pfeile von Rama mit meinen, die giftigen Schlangen glichen, in kleine Bruchstücke, die daraufhin zur Erde sanken, wie zerschnittene Schlangen. Auf diese Weise, oh Bester der Bharatas, tobte diese Schlacht. Und erst als sich die Schatten des Abends näherten, zog sich mein Lehrer vom Kampf zurück.


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