Pushpak Mahabharata Buch 5Zurück WeiterNews

Kapitel 160 - Dhritarashtra befragt Sanjaya über das Schicksal

Janamejaya fragte:
Nachdem die Soldaten so zum Kampf geordnet wurden, oh Bulle der Brahmanen, was taten die Kurus dann, vom Schicksal getrieben?

Vaisampayana fuhr fort:
Nachdem die Soldaten, oh Stier der Bharatas, so zum Kampf geordnet standen, sprach Dhritarashtra folgende Worte zu Sanjaya:

Oh Sanjaya, komm, und berichte mir alle Einzelheiten, was im Lager der Kurus und der Pandavas geschehen ist. Ich betrachte das Schicksal als Höchstes und jede Anstrengung dagegen als nutzlos. Denn obwohl ich die üblen Folgen eines Krieges erkenne, der sicher in den Ruin führen wird, bin ich dennoch außerstande, meinen Sohn zurückzuhalten, der sich des Spielens erfreut und seine Illusion als Weisheit betrachtet. All das erkennend, kann ich trotzdem mein eigenes Wohlergehen nicht sichern. Oh Suta, mein Verstand sieht klar die Fehler solcher Handlungen, aber wenn ich mich Duryodhana nähere, wendet sich mein Verstand (vom rechten Pfad) ab. Wenn das alles so geschieht, oh Sanjaya, dann geschieht wohl genau das, was geschehen muß. Und schließlich ist das Opfer des irdischen Körpers im Kampf die lobenswerte Pflicht jedes Kshatriyas.

Sanjaya sprach:
Diese Frage, oh großer König, welche du gestellt hast, ist deiner wahrlich würdig. Du solltest niemals die ganze Schuld Duryodhana zuschreiben. Höre mich, oh König, wie ich tiefgründig davon spreche. Ein Mensch, der aufgrund seiner eigenen Vergehen Leiden erfährt, sollte niemals die Zeit oder die Götter beschuldigen. Oh großer König, wer unter Menschen irgendeine übelgesinnte Tat begeht, verdient es, infolge dieser Handlung bestraft zu werden. Doch die Söhne des Pandu ertrugen mit all ihren Beratern ruhig die Verletzungen infolge des Würfelspiels und schauten (bezüglich der Bestrafung) einzig zu deinem Antlitz auf, oh König. Höre von mir umfassend, oh Bester der Menschen, von der bevorstehenden Schlacht, von Rossen, Elefanten und Königen mit unermeßlicher Energie. Höre geduldig, der du mit großer Weisheit begabt bist, vom Untergang der Welt im schrecklichen Kampf, welcher heraufbeschworen wurde. Und gelange schließlich zur Erkenntnis, daß der Mensch nie allein der Akteur seiner guten oder schlechten Taten ist. Wahrlich, wie eine hölzerne Maschine funktioniert er (in dieser Welt), ohne der eigentlich Handelnde zu sein. Diesbezüglich hört man drei Meinungen. Einige sagen, daß alles von Gott bestimmt wird. Andere behaupten, daß unsere Taten das Ergebnis eines freien Willens sind. Und wieder andere meinen, daß unsere Taten als Ergebnis von Taten aus unserem vergangenen Leben geschehen. Höre deshalb mit viel Geduld vom Übel, das über uns gekommen ist (und lerne daraus).

Hier endet mit dem 160. Kapitel das Sainya Niryana Parva im Udyoga Parva im gesegneten Mahabharata.


Zurück Inhaltsverzeichnis Weiter