Pushpak Mahabharata Buch 5Zurück WeiterNews

Kapitel 137 - Kuntis Botschaft an die anderen Pandavas

Kunti fuhr fort:
Und zu Arjuna sprich Folgendes: „Als du damals im Entbindungsraum zur Welt kamst, und ich dort von Damen umgeben saß, da hörte man eine himmlische und entzückende Stimme von oben: ‚Oh Kunti, dein Sohn wird dem tausendäugigen Gott (Indra) gleichen. Er wird im Kampf all die versammelten Kurus besiegen. Mit der Hilfe von Bhima wird er die ganze Erde überwinden, und sein Ruhm wird die Himmel berühren. Mit Vasudeva als Verbündeten wird er die Kurus im Kampf schlagen und das verlorene väterliche Anteil am Königreich wiedererlangen. Und mit großem Wohlstand begabt, wird er gemeinsam mit seinen Brüdern drei große Opfer durchführen.’“ Oh du ewig Ruhmreicher, du weißt, wie wahrhaftig und unbezwingbar Arjuna ist. Oh Nachkomme von Dasarha, laß es sein, wie die himmlische Stimme es verkündete. Oh Vrishni Held, wenn es Gerechtigkeit gibt, dann werden diese Worte wahr werden. Du selbst, oh Krishna, wirst all das vollbringen. Ich zweifle nicht an dieser Stimme, und verbeuge mich vor der Gerechtigkeit, die höher als alles ist. Denn es ist die Gerechtigkeit, die alle Wesen stützt. Mögest du diese Worte zu Dhananjaya sprechen.

Und zu Bhima, der stets zu jeder Anstrengung bereit ist, sprich Folgendes: „Die Zeit ist gekommen, um das zu erfüllen, wofür Kshatriya Damen einen Sohn zur Welt bringen! Die Besten unter den Menschen werden nie betrübt, wenn sie in Feindschaften geraten.“ Du kennst den Geist von Bhima. Dieser Feindevernichter kommt niemals zur Ruhe, bis er seine Feinde ausgerottet hat.

Dann sprich, oh Madhava, als nächstes zur berühmten und verheißungsvollen Draupadi, der Schwiegertochter des hochbeseelten Pandu, die mit allen Einzelheiten der Tugend vertraut ist: „Oh du höchst Gesegnete, oh du von edler Herkunft, oh du Berühmte, das Verhalten, das du stetig meinen Söhnen zeigst, ist wahrlich würdig für dich!“

Du mußt auch zu den Söhnen der Madri sprechen, die immer den Kshatriya Tugenden hingegeben sind. Sag ihnen: „Mehr als euer Leben begehrt die Freude, welche durch Heldenkraft erworben wird! Denn alles, was durch Heldenkraft gewonnen wird, erfreut das Herz eines wahren Kshatriyas. Ihr seid stets bestrebt, jegliche Tugend zu erwerben. Doch in eurer Anwesenheit wurde die Prinzessin von Panchala mit grausamen und beleidigenden Worten erniedrigt. Wer könnte eine solche Beleidigung verzeihen?“ Ich bin nur wenig betrübt, daß sie beim Würfeln verloren haben und ihres Königreiches beraubt wurden. Aber daß die edle und schöne Draupadi in der Mitte jener Versammlung weinen und diese grausamen und beleidigenden Worte hören mußte, das betrübt mich wirklich sehr. Ach, daß diese äußerst schöne Draupadi, die immer den Kshatriya Tugenden gewidmet ist, in dieser Situation keinen Beschützer fand, obwohl sie solch mächtige Helden als Ehemänner hat! Oh Starkarmiger, sprich zu jenem Tiger unter den Menschen, zu Arjuna, dem Ersten aller Waffenträger, daß er immer dem Pfad folgen möge, der durch Draupadi gewiesen wird. Du weißt genau, oh Kesava, daß Bhima und Arjuna, diese zwei wilden und alles zerstörenden Yamas, sogar fähig wären, die Götter den Weg alles Irdischen gehen zu lassen. War das damals keine Beleidigung für sie, als ihre Ehefrau in die Versammlung geschleppt wurde? Oh Kesava, erinnere sie an all die grausamen und harten Worte, die Dushasana zu Bhima vor allen Kuru Kriegern sprach. Und frage auch nach dem Wohlsein der Pandavas mit all ihren Kindern und Draupadi. Sage ihnen, oh Janardana, daß ich wohlauf bin. Gehe nun deinen glücksverheißenden Weg und beschütze meine Söhne!

Vaisampayana fuhr fort:
Dann grüßte und umrundete sie der starkarmige Krishna, der den Gang eines Löwen hat, und entfernte sich aus der Wohnstätte der Pritha. Dann entließ er all die Führer der Kurus mit Bhishma an der Spitze (die ihm gefolgt waren), und nahm Karna mit auf seinen Kampfwagen. So verließen sie, von Satyaki begleitet, die Hauptstadt der Kurus. Und nachdem der Nachkomme von Dasarha gegangen war, versammelten sich all die Kurus und begannen über diese höchst wunderbaren und erstaunlichen Ereignisse im Umkreis von Krishna zu diskutieren. Und sie sprachen: „Bezwungen durch Unwissenheit, ist diese ganze Erde in den Maschen des Todes gefangen! Durch die Ignoranz von Duryodhana sind nun alle zum Untergang verdammt.“

Nachdem sie die Stadt verlassen hatten, unterhielt sich Krishna noch lange Zeit mit Karna. Dann entließ er ihn wieder und drängte seine Rosse zu größter Eile. Und gelenkt durch Daruka, flogen diese flinken Renner, die schnell wie der Geist waren, dahin, als wollten sie zum Himmel aufsteigen. So absolvierten sie den langen Weg, wie ein Falke fliegt, und bald erreichte der Träger des Sarnga Bogens die Stadt Upaplavya (wo die Pandavas warteten).


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