Pushpak Mahabharata Buch 5Zurück WeiterNews

Kapitel 87 - Vidura tadelt den König für seine Heuchelei

Vidura sprach:
Oh Monarch, oh Bester der Menschen, du bist von den drei Welten respektiert. Du, oh Bharata, wirst geliebt und von allen geachtet. Du bist ehrwürdig an Jahren, und was du in diesem Alter sagst, sollte nie gegen die Gebote der Schriften oder der wohldurchdachten Schlußfolgerungen sein, denn dein Geist hat die Gelassenheit des Alters. Deine Untertanen sind sich sicher, daß in dir als König die Tugend beständig wohnt, wie die Festigkeit im Stein, das Licht in der Sonne und die Wellen im Ozean. Oh Monarch, jeder ist belohnt und glücklich aufgrund deiner zahlreichen Tugenden. Bemühe dich deshalb gemeinsam mit deinen Freunden und Angehörigen, dir diese Tugenden zu bewahren.

Oh König, nimm wahrhaftiges Verhalten an. Verursache nicht aus Narrheit den umfassenden Untergang deiner Söhne, Enkel, Freunde, Angehörigen und aller, die dich lieben. Es ist sehr viel, oh König, was du Kesava als deinem Gast geben möchtest. Wisse jedoch, daß Kesava all das und viel mehr, ja, selbst die ganze Erde verdient. Und ich versichere dir aufrichtig bei meiner Seele, daß du all diese Dinge weder aus tugendhafter Motivation noch mit dem aufrichtigen Wunsch, Gutes zu tun, an Krishna geben möchtest. Oh du Herrscher über großen Reichtum, all das verrät nur Betrug, Lüge und Falschheit. Durch deine äußeren Handlungen in der Welt, oh König, kenne ich deine heimlichen Ziele. Die fünf Pandavas, oh König, wünschen nur fünf Dörfer. Aber nicht einmal die möchtest du ihnen geben. Deshalb bist du im Inneren unwillig, diesen Frieden zu schließen. Du bemühst dich, den starkarmigen Helden der Vrishnis mit deinem Reichtum zu kaufen. Und auf diesem Wege willst du Kesava von den Pandavas trennen. Doch glaube mir, weder durch Reichtum, Anerkennung noch durch Verehrung wirst du imstande sein, Krishna und Dhananjaya zu entzweien. Ich kenne den Edelmut von Krishna, ich kenne die entschlossene Hingabe von Arjuna zu ihm, und ich weiß, daß Dhananjaya, der das Leben von Kesava ist, niemals von ihm aufgegeben werden kann.

Außer einer Schüssel mit Wasser, außer dem Waschen seiner Füße, außer den üblichen Fragen nach dem Wohlergehen wird Krishna keine andere Gastfreundschaft akzeptieren oder seine Augen auf irgend ein anderes Ding richten. Biete ihm, oh König, jene wahrhafte Gastfreundschaft an, die diesem Berühmten, der jede Ehre verdient, am angemessensten ist. Denn es gibt keinen Grund, Janardana nicht zu vertrauen. Oh König, gib Kesava das, was er erwartet, und weshalb er mit dem Wunsch nach Wohlergehen beider Parteien zu den Kurus kommt. Kesava wünscht den Frieden zwischen dir und Duryodhana auf der einen Seite und den Pandavas auf der anderen zu gründen. Folge seinen Ratschlägen, oh Monarch. Du bist ihr Vater, oh König, und die Pandavas sind deine Söhne. Du bist alt, und sie sind an Jahren immer noch Kinder für dich. Benimm dich wie ein Vater zu ihnen, die ihre Kindespflicht an dich bezahlen möchten.


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