Pushpak Mahabharata Buch 5Zurück WeiterNews

Kapitel 79 - Die Antwort von Krishna an Arjuna

Der Göttliche sprach:
Es soll so sein, oh Starkarmiger, wie du es sagst, oh Pandava. Ich werde mich bemühen, das hervorzubringen, was sowohl für die Pandavas als auch für die Kurus vorteilhaft sein wird. Zwischen den zwei Arten der Handlungen von Krieg und Frieden, ist vielleicht die letztere, oh Arjuna, noch in meiner Macht. Schau, der Boden wird vom Regen befeuchtet und das wachsende Unkraut wird durch menschliche Anstrengung beseitigt. Ohne Regen, jedoch, oh Sohn der Kunti, wächst niemals das Getreide. Mag sein, daß bei fehlendem Regen einige von künstlicher Bewässerung durch menschliche Anstrengung als Mittel zum Erfolg sprechen. Aber auch hier kann das künstlich eingelassene Wasser infolge von schicksalhaftem Wassermangel ausgetrocknet werden. All das betrachtend, haben die alten Weisen gesagt, daß menschliche Vorhaben aufgrund der Zusammenarbeit von schicksalhaften und menschlichen Kräften in Gang gesetzt werden. So will ich alles tun, was durch menschliche Anstrengung zum Besten getan werden kann. Aber niemals werde ich imstande sein, das zu verhindern, was schicksalhaft ist.

Der übelgesinnte Duryodhana handelt ohne Rücksicht auf die Tugend und die Welt. Und er fühlt bis heute keinerlei Reue bei seinen Taten. Zusätzlich werden seine sündigen Neigungen von seinen Beratern Shakuni und Karna, sowie von seinem Bruder Dushasana genährt. Duryodhana wird niemals Frieden schließen und das Königreich übergeben, oh Partha, ohne aus unseren Händen einen umfassenden Untergang mit seinen Angehörigen zu erfahren. Auch möchte der gerechte König Yudhishthira das Königreich nicht verschenken und sich unterwerfen. Niemals wird der übelgesinnte Duryodhana auf unseren Anspruch hin das Reich übergeben. Ich denke deshalb, daß es kaum nötig ist, ihm die Nachricht von Yudhishthira zu übermitteln. Denn der sündige Duryodhana aus dem Kuru Geschlecht wird nie, oh Bharata, die Dinge gewähren, die durch Yudhishthira angesprochen wurden. Doch indem er seine Zustimmung verwehrt, wird er den Tod aus den Händen aller verdienen. Wahrlich, er verdient sogar den Tod aus meinen Händen, oh Bharata, sowie von jedem anderen, seit er euch in eurer Kindheit verfolgte, und seitdem dieser übelgesinnte und sündige Narr dich deines Königreichs beraubte und den Anblick des Wohlstandes von König Yudhishthira nicht ertragen konnte.

Schon öfters, oh Arjuna, bemühte er sich, mich von dir zurückzuziehen, aber ich beachtete diese Versuche des Übelgesinnten nicht. Du weißt, oh Starkarmiger, was die erhofften Absichten von Duryodhana sind, und du weißt auch, daß ich die Wohlfahrt des gerechten König Yudhishthira suche. Wenn du aber das Herz von Duryodhana kennst, und auch meine innersten Wünsche, warum nährst du dann, oh Arjuna, solche Anhaftung (bzw. Hoffnung) bezüglich meiner Person, wie ein völlig Unwissender? Dir ist doch die bedeutende Tat bekannt, welche dir im Himmel bestimmt wurde. Wie könnte dann, oh Partha, Frieden mit dem Feind geschlossen werden?

Und dennoch, oh Pandavas, werde ich alles tun, was durch Reden und Handeln noch getan werden kann. Doch ich glaube nicht, oh Partha, daß dieser Frieden mit dem Feind noch möglich ist. War es nicht Bhishma, der bereits vor ungefähr einem Jahr, auf ihrem Rückzug anläßlich des Angriffs auf die Kühe von Virata, Duryodhana um diesen, für alle so vorteilhaften Frieden bat? Glaube mir, sie sind damals bereits besiegt worden, wenn auch ihre Niederlage von dir wieder aufgelöst wurde. Doch selbst in dieser Situation erklärte sich Duryodhana nicht bereit, nur den kleinsten Teil des Königreichs, nicht einmal für einen Moment, abzugeben.

Bezüglich meiner selbst bin ich stets den Absichten von Yudhishthira zugetan, und deshalb müssen die sündigen Taten dieses Übelgesinnten immer wieder in meinem Geist bewußt werden!


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