Dhritarashtra sprach:
Ich bitte dich, oh Sanjaya, sprich weiter über den lotusäugigen Krishna. Wenn ich die Bedeutung seiner Namen kennenlerne, dann hoffe ich, oh Sohn, dieses höchste männliche Wesen zu erreichen.
Sanjaya sprach:
Die verheißungsvollen Namen (von Kesava) wurden einst von mir gehört. Ich werde sie dir alle sagen, wie ich sie kenne. Kesava selbst ist allerdings unermeßlich, jenseits der beschreibenden Macht der Worte.
Er wird Vasudeva genannt, weil er alle Wesen mit den Bildern der Illusion einhüllt, oder wegen seiner ruhmreichen Herrlichkeit, oder weil er Stütze und Ruheplatz der Götter ist. Vishnu wird er genannt, wegen seiner alldurchdringenden Natur. Er heißt Madhava, oh Bharata, wegen seiner Erscheinung als Muni, der Konzentration des Geistes auf die Wahrheit und der Yoga-Vertiefung. Er heißt Madhusudana, weil er den Asura Madhu besiegt hat, und weil er die Essenz aller wahrnehmbaren Objekte ist. Geboren im Sattwata Geschlecht wird er Krishna genannt, weil er in sich selbst vereinigt, was durch die beiden Worte „Krishi“ („was existiert“) und „na“ („ewiger Frieden“) ausgedrückt wird. Er wird Pundarikaksha genannt, was in „Pundarika“ seine hohe und ewige Wohnstätte andeutet, verbunden mit „Aksha“ („unzerstörbar“). Und er heißt Janardana, weil er die Herzen aller übelgesinnten Wesen mit Angst schlägt. Er wird auch Sattwata genannt, weil die Qualität von Sattwa (Güte, Licht) niemals von ihm getrennt ist, so wie er niemals von ihr getrennt ist. Er wird Vrishabhakshana genannt, von „Vrishabha“, was auf die Veden deutet, und „ikshana“ („Auge“). Die Verbindung beider besagt, daß die Veden seine Augen sind, mit denen er sieht und durch die er gesehen werden kann. Und dieser Eroberer von Heerscharen trägt auch den Name Aja („ungeboren“), weil er seine Geburt auf überirdische Weise genommen hat. Diese Höchste Seele heißt Damodara, weil im Unterschied zu den Göttern sein Glanz ungeschaffen und ihm eigen ist, und ebenfalls, weil er Selbstkontrolle und große Herrlichkeit besitzt. Er wird Hrishikesha genannt, von „Hrishika“ („ewiges Glück“) und „Isha“ („die sechs Gottesattribute“). Die Verbindung beschreibt einen, der Heiterkeit, Glück und Göttlichkeit hat. Er wird auch Mahavahu genannt, weil er die Erde und den Himmel mit seinen zwei Armen hochhält. Er heißt Adhokshaja, weil er nie fällt oder irgendwelchem Verfall unterliegt. Er heißt auch Narayana, weil er die Zuflucht aller Menschen ist. So wird er auch Purusottama genannt, von „Puru“ („der schöpft und erhält“) und „so“ („der zerstört“), was zusammen auf den Schöpfer, Erhalter und Zerstörer des Universums hindeutet. Und weil er alle Dinge erkennt, wird er Sarva genannt. Krishna ist immer in der Wahrheit, und die Wahrheit ist immer in ihm, und Govinda ist die Wahrheit der Wahrheit. Deshalb heißt er Satya („Wahrheit“). Und Vishnu heißt er wegen seiner Heldenkraft, und Jishnu wegen seines Erfolges. Ananta heißt er wegen seiner Ewigkeit, und Govinda wegen seiner Kenntnisse aller Arten der Rede.
Er läßt das Illusorische als Wirklichkeit erscheinen, wodurch alle Wesen getäuscht werden. Mit all diesen Qualitäten ist er die Gottheit und die Gerechtigkeit selbst. Und doch wird dieser Madhu Vernichter, der Starkarmige und Unbesiegbare, mit dem Wunsch hierherkommen, die Vernichtung der Kurus zu verhindern.