Pushpak Mahabharata Buch 5Zurück WeiterNews

Kapitel 60 - Dhritarashtras Angst vor der Kraft Arjunas

Vaisampayana sprach:
Nachdem der mit dem Auge der Weisheit versehene Monarch diese Worte von Sanjaya gehört hatte, betrachtete er diese Rede bezüglich ihres Wertes und Unwertes. Und als er im Detail, soweit er konnte, Wert und Unwert summiert hatte, und Kraft und Schwäche beider Parteien ermittelt waren, begann der gelehrte und intelligente König, der stets nach dem Sieg seiner Söhne begierig war, die Mächte von beiden Seiten abzuwägen. Als er schließlich wiederum feststellte, daß die Pandavas sowohl mit menschlicher als auch mit göttlicher Kraft begabt und die Kurus viel schwächer waren, da sprach Dhritarashtra erneut zu Duryodhana:

Diese Angst, oh Duryodhana, hat mich ganz erfüllt. Sie verläßt mich wohl niemals wieder. Wahrlich, es scheint, als ob ich es mit meinen Augen sehe, ohne daß diese Erkenntnis aus meiner Einbildung kommt. Alle geschaffenen Wesen zeigen große Zuneigung zu ihrer Nachkommenschaft und tun ihr Bestes, was für sie angenehm und vorteilhaft ist. Das wird im Allgemeinen auch bei allen wohltätigen Menschen gesehen. Die Guten wünschen stets die Wohltaten zurückzugeben, die ihnen getan wurden, und so zu handeln, das es für ihre Wohltäter höchst angenehm ist. Und sich erinnernd, was ihm im Khandava Wald gegeben wurde, wird Agni zweifellos Arjuna in dieser schrecklichen Begegnung zwischen den Kurus und Pandavas zur Hilfe kommen. Auch Dharma und die anderen angerufenen Himmlischen werden aus elterlicher Zuneigung gemeinsam den Pandavas ihre Unterstützung gewähren. Ich denke, um sie vor Bhishma, Drona und Kripa zu retten, werden die Himmlischen mit Zorn erfüllt sein und der Macht des Donnerblitzes gleichen.

Begabt mit großer Energie und gut versiert im Gebrauch der Waffen, werden die menschlichen Krieger den Anblick der Pritha Söhne, dieser Tiger unter den Menschen, kaum ertragen können. Denn Arjuna hat den unschlagbaren, ausgezeichneten und himmlischen Gandiva als seinen Bogen, zusammen mit den himmlischen Köchern von Varuna, groß und mit unerschöpflichen Pfeilen. Arjuna hat das Banner, das wie Rauch alles durchdringt, und an dem dieses Affenwesen himmlischen Ursprungs erstrahlt. Er hat den Wagen, der auf dem meerbegrenzten Erdenrund unübertroffen ist, dessen Rädergerassel durch Menschen wie das Grollen von Gewitterwolken gehört wird, und welcher wie der Donner den Feind erschreckt. Arjuna wird von der ganzen Welt als übermenschlich in seiner Energie betrachtet. Ihn kennen alle Könige der Erde als Sieger über die Götter im Kampf. Er kann fünfhundert Pfeile auf einmal aufnehmen und in einem Augenblick, unsichtbar für andere, über eine riesige Entfernung abschießen. Diesen Sohn der Pritha und Tiger unter den Wagenkriegern, diesen Feindevernichter, erkennen Bhishma, Drona, Kripa, der Sohn von Drona, Shalya, der König der Madras und alle wahrhaft gerechten Leute als unschlagbar, selbst durch irdische Könige mit übermenschlicher Heldenkraft, wenn er kampfbereit auf einmal volle fünfhundert Pfeile entsendet. Dieser Arjuna, dieser große Bogenschütze, ist an Kraft seiner Arme dem Kartavirya (dem tausendarmigen König Arjuna aus dem Ramayana) gleich und dem Indra oder Upendra an Heldenkraft. Ich sehe, wie dieser große Krieger eine gewaltige Verwüstung in diesem schrecklichen Kampf anrichten wird.

Oh Bharata, Tag und Nacht grüble ich darüber nach, bin totunglücklich, und aus Angst um das Wohlergehen der Kurus finde ich keinen Schlaf mehr. Ein schrecklicher Untergang wird die Kurus einholen, wenn es keinen Frieden gibt, um diesen Streit zu beenden. Ich bin für den Frieden mit den Pandavas und nicht für diesen Krieg. Oh Sohn, ich halte die Pandavas immer noch für mächtiger als die Kurus.


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